Felix Fiege, Fiege Tradition trifft Revolution

Felix Fiege wurde 1978 in Münster geboren. Nach dem Abschluss seines Studiums an der European Business School in Oestrich-Winkel – mit Auslandssemestern in Argentinien und Frankreich – begann er seinen beruflichen Weg bei Unilever Germany und Haniel. 2008 trat er in die Fiege-Gruppe ein, zunächst als Geschäftsführer von Fiege Engineering und ab 2012 als Mitglied des Vorstands der Fiege Gruppe. Seit 2014 führt er das Familienunternehmen gemeinsam mit seinem Cousin Jens Fiege in fünfter Generation. 2021 wurden beide als „Familienunternehmer des Jahres“ ausgezeichnet.

Bild: Fiege
23.10.2024

Nie den Mut verlieren, Neues ausprobieren und sich immer wieder neu erfinden: Veränderungen, neue Technologien und Mut haben Fiegezu dem gemacht, was es heute ist. Die Geschichte des Familienunternehmens zeigt, warum Kooperationen, Mut zum Risiko und Innovationsgeschwindigkeit unerlässlich sind, um in einem herausfordernden Marktumfeld erfolgreich zu sein.

Vor 151 Jahren, als unser Unternehmen gegründet wurde, hätte niemand gedacht, dass wir einmal auf eine so lange Geschichte zurückblicken würden. Vor einem Jahr feierte unser Familienunternehmen sein 150-jähriges Bestehen – für meinen Cousin Jens und mich, die nunmehr fünfte Generation, die das Unternehmen leitet, ein bedeutender Meilenstein. Der Ursprung von Fiege liegt in einem landwirtschaftlichen Betrieb im Münsterland, wo der älteste Sohn den Hof erbte und der zweitälteste, Joan Joseph Fiege, nur ein Pferd und einen Wagen erhielt. Mit diesem Fuhrwerk begann er, Kohle in die Nachbarschaft zu transportieren. Es ist die Keimzelle unseres heutigen Unternehmens. Trotz aller Widrigkeiten wie Krisen und Kriege konnte das Unternehmen mit Beharrlichkeit und Weitblick immer wieder neu beginnen und sich weiterentwickeln.

Inzwischen sind wir einer der führenden Dienstleister im Bereich Supply Chain Management und optimieren die Logistik für Kunden in Europa und Asien. Unser Unternehmen beschäftigt über 20.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Daraus ergeben sich einige Herausforderungen. Gerade in einer arbeitsintensiven Branche ist die Verfügbarkeit von Fachkräften eine ständige Challenge. Die aktuelle Marktsituation hat diese Probleme sicherlich nicht entschärft, und sie zwingt uns, neue Wege zu gehen.

Eine der wichtigsten Antworten auf diese Herausforderung ist neben der kulturellen Weiterentwicklung die Automatisierung. Automatisierungstechnologien bieten die Möglichkeit, unsere Kolleginnen und Kollegen von manuellen und repetitiven Tätigkeiten zu befreien und sie in wertstiftenderen Bereichen einzusetzen, was nicht nur die Effizienz steigert, sondern auch die Abhängigkeit von menschlicher Arbeitskraft mindert. Besonders bemerkenswert sind die aktuellen Entwicklungen im Bereich der flexiblen Automatisierung. Diese Technologien sind nicht nur kostengünstig, sondern auch anpassungsfähig und skalierbar, was es den Unternehmen ermöglicht, schnell auf veränderte Anforderungen zu reagieren und ihre Produktion entsprechend anzupassen.

Parallel zur Automatisierung ist die Digitalisierung ein weiteres wichtiges Feld. Die Nutzung von Daten und Künstlicher Intelligenz (KI) hat das Potenzial, Unternehmen grundlegend zu verändern. Der Zugang zu präzisen und gut aufbereiteten Daten ist dabei entscheidend für die Implementierung von KI-Lösungen. Die Harmonisierung und Aufbereitung dieser Daten stellt allerdings eine Herausforderung dar. Unternehmen müssen sicherstellen, dass ihre Daten systematisch erfasst und verarbeitet werden, um die Grundlage für effektive KI-Anwendungen zu schaffen. Der Umgang mit großen Datenmengen und deren Analyse erfordert eine durchdachte Datenstrategie, die kontinuierlich weiterentwickelt werden muss.

In der heutigen Geschäftswelt spielt der Fortschritt eine entscheidende Rolle. Unternehmen müssen bereit sein, neue Technologien und Geschäftsmodelle zu erproben, um wettbewerbsfähig zu bleiben. Eine Möglichkeit, Zugang zu neuen Ideen und Technologien zu erhalten, ist die Zusammenarbeit mit Start-ups und Technologieanbietern. Diese Kooperation kann verschiedene Formen annehmen, von frühen Investitionen in Start-ups über Risikokapitalinvestitionen bis hin zu strategischen Partnerschaften. Denn der Austausch von Wissen und Erfahrungen mit innovativen Partnern kann dazu beitragen, neue Geschäftsansätze zu entwickeln und bestehende Prozesse zu verbessern.

All diese technischen Innovationen erfordern aber auch Veränderungen im Umgang miteinander. Unternehmen müssen bereit sein, Fehler zu akzeptieren und daraus zu lernen. Der Wille zur kontinuierlichen Verbesserung, zur Zusammenarbeit und die Offenheit für neue Ansätze sind entscheidend, um im Wettbewerb erfolgreich zu bleiben. Leuchtturmprojekte mit Vorbildfunktion können dazu beitragen, Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zu motivieren und den Wandel im Unternehmen voranzutreiben.

Fest steht: Der Weg zu Innovation und Digitalisierung ist beileibe nicht einfach. Er erfordert Geduld, Offenheit und die Bereitschaft, immer weiter dazuzulernen. Aber diese Veränderungen sind wichtig und zwingend erforderlich, denn sie sind eine Chance, vermutlich sogar die einzige, um die Wettbewerbsfähigkeit und den langfristigen Erfolg eines Unternehmens zu sichern.

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