Energieübertragung findet in der industriellen Automatisierung in der Regel mit Steckverbindern statt. Bei dieser Lösung führen abgebrannte, verbogene oder verschmutzte Kontakte oftmals zu zeit- und kostenintensiven Produktionsausfällen. Dies gilt insbesondere für Applikationen, in denen häufige Steckzyklen erforderlich sind oder wo besondere Herausforderungen an ein Produkt oder an Prozesse gestellt werden, wie etwa in der Medizintechnik, Lebensmittel- und Elektroindustrie oder in radioaktiven Umgebungen.
Kein Kontakt - keine Kontamination
Reinraumanwendungen stellen höchste Ansprüche an die Reinhhaltung von Produkten und Prozessen, um Kontamination zu vermeiden. Anwendungen sollten möglichst komplett abzukapseln sein, um den Eintrag und die Konzentration von luftgetragenen Partikeln gering zu halten. Steckverbindungen führen in Reinraumanwendungen jedoch immer zu einer Partikelbelastung.
Die kontaktlose Energieübertragung von Weidmüller auf Basis der induktiven Resonanzkopplung erlaubt verschleißlose Verbindungen, die sich sogar durch eine Glaswand führen lassen. Diese Energieübertragung ist auch in festem und flüssigem Material einsetzbar, sie dient aus physikalischen Gründen aber nicht für das Durchdringen von Metall. FreeCon Contactless überträgt in Reinräumen mittels induktiver Resonanzkopplung eine Leistung von 240 Watt – 24 Volt DC / 10 Ampere – über einen Luftspalt bis 5 Millimeter kontaktlos, bei einem Wirkungsgrad bis 90 Prozent.
Technische Daten
FreeCon Contactless ist laut Herstellerangaben derzeit das einzige System am Markt, das via SPS-Steuerung direkt schaltbar ist, ohne ein zusätzliches Schütz zu benötigen. Die wartungsfreie Energieübertragung ist mit einer Länge und Breite von 100 Millimetern und einer Höhe von 47 Millimetern kompakt angelegt. Ausgeführt in hoher Schutzart IP 65 verfügt FreeCon Contactless zudem über flexible Montageoptionen wie Direktmontage oder Befestigungswinkel.
FreeCon Contactless arbeitet verschleiß- und wartungsfrei, erhöht also die Anlagenverfügbarkeit, reduziert Serviceeinsätze und verringert Wartungskosten. Die Sekundärseite lässt sich, im Gegensatz zum Steckverbinder, aus beliebigen Richtungen zur Primärseite heranführen und zusätzlich auch rotieren. Die zielgenaue Kopplung des Systems erfolgt durch eine präzise Positionskontrolle, genannt voreilendes Pairing.
Zu den Anwendungsgebieten gehören die Medizintechnik, Lebensmittel- und Elektroindustrie oder die Luft- und Raumfahrttechnik, die Optik-/ Laser- oder Nanotechnologie und Pharmazeutik.