Prozessautomation Läuft wie geschmiert

16.03.2012

Fast drei Jahrzehnte lang war er ausgesprochen zuverlässig, belastbar und beschwerte sich nie über die immer gleiche Routine - der Motoman-Schweißroboter vom Typ L10. Von Juni 1982 bis 2009, 27 Jahre, war er bei K+S Kali im Werk Werra in Heringen im Einsatz.

Unter Tage sind die Wege länger, als es von oben den Anschein machen mag. K+S benötigt als Betreiber von Bergwerken daher Förderband-Rollenblöcke für die kilometerlangen Förderstrecken. Diese werden im hessischen Heringen geschweißt. Anfang der 80er-Jahre stand K+S vor der Frage, wie die notwendigen Schweißarbeiten effizient erledigt werden könnten. Die damals noch Aufsehen erregende Antwort: Mit einem Roboter. Damit setzte der weltweit führende Anbieter für Kali- und Magnesiumprodukte als eines der ersten Unternehmen in Nordhessen auf diese fortschrittliche Technik. Und so wurde Anfang 1982 ein bahngesteuerter, fünfachsiger Manipulator samt Schweißeinrichtung, Düsenreinigungssystem, Einstellgerät zum Justieren des Brenners einer zentralen Energieversorgung, zwei Wendevorrichtungen und einem Ergänzungspaket für die sechste Roboterachse bestellt. Die Entscheidung fiel damit auf einen Motoman-Roboter, der als einziger über eine Linear-Interpolation-Funktion verfügte. Natürlich sorgte der neue Kollege im Unternehmen zunächst für viel Gesprächsstoff. Dann lernten die Mitarbeiter den Roboter schnell als wertvollen und extrem zuverlässigen Helfer schätzen - der Wartungsdienst bekam den Roboter in all der Zeit bis zu seiner „Verrentung“ im Jahr 2009 kaum zu Gesicht. Nur ein paar Kratzer im Lack verrieten zum Ende sein wahres Alter. Ansonsten reichte nach Berichten der Kollegen ein wenig „Nachschmieren“ alle vier Monate, und der Motoman verrichtete reibungslos seine Arbeit - Jahr für Jahr.

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