Bei den Maschinen zur Herstellung von Lebensmitteln ist es wichtig, dass sich die Schmiermittel für die darin verbauten Komponenten für den menschlichen Verzehr eignen. „Eines der Hauptprinzipien der Produktsicherheit bei der Lebensmittelherstellung ist die Sicherstellung der Verwendung von Zutaten, die verträglich für uns Menschen sind. Es dürfen keine sichtbaren Fremdkörper oder schwer erkennbaren, aber gesundheitsgefährdenden Spurenstoffe in das Endprodukt gelangen“, beschreibt Peter de Blok, Vertriebsleiter EMEA von Tsubakimoto Europe, die Problematik.
Ein solches potenzielles Spurenmaterial sind beispielsweise Öl oder Fett, die zum Schmieren der Komponenten in den Produktionsmaschinen verwendet werden. Allerdings ist es manchmal unvermeidlich, dass etwas Schmiermittel in die fertigen Lebensmittelprodukte gelangen. Deshalb müssen die Maschinen mit Schmiermittel geschmiert werden, die für den menschlichen Verzehr unbedenklich sind.
Erlaubte Schmierstoffe in der Lebensmittelindustrie
Hersteller von Schmiermitteln stellen speziell dafür entwickelte Produkte her, deren Verwendung durch Gesetze und Industriestandards geregelt sind. Diese Vorschriften variieren von Land zu Land. Grundsätzlich gibt es folgende drei Kategorien an Schmierstoffen, die in der Lebensmittelindustrie verwendet werden dürfen:
H1-Schmierstoffe können zufällig in Kontakt mit den erzeugten Lebensmitteln kommen und dürfen nicht schädlich sein.
H2-Schmierstoffe dürfen nicht mit den Lebensmitteln in Berührung kommen und sind nur in geschlossenen Systemen zu verwenden.
H3-lösliche Öle dürfen zum Reinigen oder dem Betrieb von Geräten oder Maschinen, die mit Lebensmitteln in Kontakt kommen, verwendet werden, sind jedoch vor deren Gebrauch abzuwaschen.
Weil spezielle Schmierstoffe für den Betrieb der Antriebsketten in der Lebensmitteltechnik teuer sind, hat Tsubaki mit der Lambda-Kette eine Alternative entwickelt: Diese Antriebs- oder Förderketten wurden mit einer Selbstschmierfunktion ausgestattet, die für die dauerhafte Schmierung ausgelegt ist. Es braucht laut Hersteller also während der gesamten Lebensdauer nicht mehr nachgeschmiert werden.
Aufbau der lebensmittelgeschmierten Kette
Das Kernkonzept des Lambda-Designs ist die Verwendung einer ölimprägnierten Sinterbuchse. Es sorgt über die gesamte Lebensdauer dafür, dass sich die Kette selbst schmiert. Der Großteil des Schmiermittels verbleibt in der Kette. Auf diese Weise soll eine Kontaminierung der Produkte, Verpackungen und anderer Gegenstände verhindert werden.
„Die Lambda-Kette gibt es bereits in der sechsten Generation. Standardmäßig wird sie mit dem Lebensmittelschmierstoff NSF-H1 geschmiert“, sagt de Blok. „Jedoch können wir auch H3-Ölimprägnierungen auf Anfrage realisieren.“ Die Lambda-Kette ist so konzipiert, dass sie moderaten Spülprozeduren beim Reinigungsvorgang unter Temperaturen bis zu 150 °C standhält. Ausführungen für den Einsatz unter höheren Temperaturen sind optional verfügbar.
Durch die Stanzringverdichtung der Lambda-Kette sollen Bruchstellen an den Verbindungsgliedern verhindert werden. Mit diesem Verfahren wird rund um das Bolzenauge der Verschlusslasche eine höhere Ermüdungsfestigkeit erzeugt. Außerdem lässt sich das Maschinenelement einfach und schnell montieren.
Die Lambda-Kette ist vollständig mit Standard-BS-Rollenketten austauschbar und kann daher ohne Umbau in vorhandene Maschinen übernommen werden. Das gleiche gilt für die Verwendung von Standard-BS-Kettenrädern. Dennoch empfiehlt der Hersteller den Einbau von Kettenrädern mit gehärteten Zähnen, die der Kette eine längere Lebensdauer verleihen.