Wie entstehen sicherheitstechnische Mängel? In den seltensten Fällen ist bei einer Zugangsmöglichkeit durch einen Schutzzaun von Vorsatz auszugehen, eher von Fahrlässigkeit. Vielen Personen im Umfeld von Maschinen und Anlagen, so berichten Experten, fehlt häufig ganz einfach der Blick für die Gefahr, aber auch das Verständnis für die stringenten Vorgaben bei Mindestabständen, Zwischenmaßen oder Schutzzaunhöhen. Ein Klassiker der Fehlerforschung ist der technische Umbau oder das räumliche Versetzen der Maschine. Schon geringe Modifikationen am Maschinendesign oder Hallenlayout können dazu führen, dass ein Schutzzaun plötzlich umgangen oder unterkrochen werden kann. Eine ebenfalls sehr beliebte Ursache für fehlerhafte Schutzeinrichtungen ist deren falsche Auswahl, zum Beispiel ein falsches Design von sicherheitsgerichteten Überbrückungsfunktionen oder ihr falscher Einsatz.
Sichere Maschinen
Maschinensicherheit ist – sieht man einmal von Herstellern wie Sick oder etwa einer Handvoll Marktbegleiter ab – so gut wie nie die Kernkompetenz eines produzierenden Unternehmens. Was also sollen Betreiber tun, die in der Regel keine Experten für Sicherheit sind – und kaum werden können? Selbst wenn die Position des Sicherheitsbeauftragten adäquat besetzt ist, sind sie darüber hinaus organisatorisch nur selten in der Lage, ihr Wissen zum sicheren Betrieb von Maschinen und Anlagen ständig auf dem Stand der Technik weiterzuentwickeln. Als Folge davon können sie die gesetzlich vorgeschriebenen Anforderungen in Sachen Sicherheit im Allgemeinen und Maschinensicherheit im Besonderen kaum eigenständig und in vollem Umfang erfüllen. Und nicht allein das komplexe Geflecht aus Gesetzgebung, Richtlinien, Normen, Dokumentations- und Kennzeichnungspflichten macht die Herausforderung Maschinensicherheit schnell zu einer kaum alleine zu bewältigenden Aufgabe. Oftmals ist bereits das Erkennen, welche Norm oder Richtlinie anzuwenden ist und welche nicht, eine nicht ganz einfach zu klärende Frage. Abhilfe leisten können Unternehmen wie Sick, die als externe Partner durch ihr zertifiziertes Sicherheits-Know-how und ein Netzwerk geschulter Spezialisten in der Lage sind, eine sicherheitstechnisch fundierte Betrachtung von Maschinen und Anlagen über alle Betriebsarten und den gesamten Lebenszyklus hinweg durchzuführen. Diese Safety-Spezialisten sind mit branchenspezifischen Produktionsbedingungen und innovativen wie auch bewährten Absicherungsstrategien sowie regionalen und internationalen Normen und Richtlinien vertraut.
Sicherheitsbewertung
Was ist vorhanden, was funktioniert auf welche Weise, welche Schutzfunktionen könnten unzureichend sein, wo besteht definitiv Handlungsbedarf? Antworten auf diese Fragen liefert die Maschinensicherheitsbewertung von Sick. Im Rahmen einer Anlagenbegehung erfolgt eine erste Inaugenscheinnahme von Maschinen und ihrer Sicherheitstechnik.
Die Maschinensicherheitsbewertung zeigt offensichtliche Sicherheitslücken auf, wie fehlende oder falsch angebrachte trennende Schutzeinrichtungen. Die Montage berührungslos wirkender Schutzeinrichtungen wird begutachtet, technische und organisatorische Sicherheitsmaßnahmen in Bezug auf bestimmte Betriebsarten werden betrachtet. Die Maschinensicherheitsbewertung erfolgt hersteller- und systemneutral – Schutzsysteme anderer Anbieter werden ebenso in die Betrachtung mit einbezogen wie mechanisch trennende Schutzeinrichtungen, die Sick nicht selbst im Portfolio anbietet. Mit überschaubarem Zeit- und Kostenaufwand liefert die Maschinensicherheitsbewertung einen fundierten Istzustand und schlägt darauf aufbauend eine Liste von zu ergreifenden Maßnahmen mit Vorschlägen für eine zeitliche und inhaltliche Priorisierung vor.
Prüfung von Funktion und Co.
Die Inspektion einer Maschine und Anlage ist nach der vorausgegangenen Maschinensicherheitsbewertung eine detaillierte Prüfung einer einzelnen Schutzeinrichtung, die sich aus den Forderungen der Betriebssicherheitsverordnung ableitet. Hierbei werden alle Funktionsaspekte der montierten Schutzeinrichtung sowie deren korrekte Einbindung in die Steuerung berücksichtigt. Bei berührungslos wirkenden Schutzeinrichtungen an Förderanlagen, Umsetzern und Palettierern wird die Funktion in allen zu erwartenden Betriebsarten sowie für den Fehlerfall getestet. Sicherheitsabstände, Ansprech- und Nachlaufzeiten können optional ermittelt, die Ausgabe von Alarm- und Stopp-Signalen überprüft, die fehlerfreie Funktion zulässiger Überbrückungsszenarien zum Beispiel der Mustererkennung getestet und mögliche Designfehler und Manipulationsgefahren aufgezeigt werden. Auf Basis der Maschinensicherheitsbewertung und der Ergebnisse von Maschineninspektionen erhält der Betreiber eine auftragsgemäße Übersicht über den aktuellen Sicherheitsstatus der Maschine – ein Röntgenbild seiner Maschinen und seiner gesamten Anlage. Daraus wird dann ein Maßnahmenplan zur Verbesserung der Sicherheit abgeleitet einschließlich Priorisierung, Zeitplan und Budgetbedarf. Für den Betreiber hat bereits dieser Maßnahmenplan eine wichtige Wirkung: er belegt gegenüber Berufsgenossenschaften und Unfallversicherungen ein gesetzeskonformes Handeln. Wie er dieses dann in die Tat umsetzt, bleibt seine unabhängige Entscheidung.
Sicherheits-Komplettlösung
Das Portfolio von Safety-Produkten und dazu passende Dienstleistungen versetzt den Hersteller in die Lage, solche Komplettlösungen mit eigenen Geräten zu realisieren und das gesamte Sicherheitsprojekt als verantwortlicher Generalunternehmer zu leiten. Gegebenenfalls erfolgt dies Hand in Hand mit allen beteiligten Firmen und in enger Abstimmung mit den Berufsgenossenschaften und Unfallversicherungen.
Mit dem VS-Qualitätssiegel (Verified Safety) bestätigt das Unternehmen, dass die Arbeiten von zertifizierten Mitarbeitern in einem vorgegebenen, nachvollziehbarem und dokumentierten Prozess durchgeführt wurden. Der Betreiber profitiert von funktionaler Sicherheit mit nachweisbarer Qualität.
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