Währen Nordkorea mit Raketenangriffen droht und sich mit den USA den einen oder anderen rhetorischen Schlagabtausch liefert, haben die Nachbarn im Süden das Wohl der Menschen im Blick. Besonders Samsung, das sich mit Unterhaltungselektronik einen Namen gemacht hat, mischt den Pharma-Markt mit seinen zwei Töchtern Biologics und Bioepis kräftig mit.
Samsung plant größte Biopharma-Anlage der Welt
Der Vertragshersteller Samsung Biologics investiert umgerechnet mehr als 600 Millionen Euro in seine dritte Anlage, die in der Planstadt Songdo entsteht. Der Stadtbezirk von Incheon gilt als einer der am schnellsten wachsenden Knotenpunkte der Biotechbranche in Asien.
Nach Angaben des Unternehmens soll die Biopharma-Anlage die größter ihrer Art werden. Dabei profitiert das Unternehmen von seinem Know-how aus dem Bau von Halbleiterwerken. 2018 soll die Anlage den Betrieb aufnehmen und dann eine Produktionskapazität von insgesamt 360.000 Litern haben.
Europäer entdecken Südkorea als Pharma-Standort
Samsung Biologics konnte bereits Kunden wie Roche und Bristol-Myers Squibb gewinnen. Denn nicht nur südkoreanische Unternehmen haben ihr Land als Pharma-Paradies entdeckt. So hat Merck im vergangenen Jahr das M Lab Collaboration Center eröffnet, unweit der im Bau befindlichen Anlage von Samsung Biologics.
Das Zentrum bietet biopharmazeutischen Herstellern eine explorative Arbeitsumgebung und den Austausch mit Wissenschaftlern und Ingenieuren von Merck, um die Entwicklung und Herstellung von neuen Therapien zu beschleunigen. Das Zentrum nutzen neben verschiedenen multinationalen Unternehmen aus Ingenieure von Samsung Biologics.
Samsung setzt auf Messtechnik von Endress+Hauser
Auch Analytik Jena ist mit einer Niederlassung in Südkorea vertreten. Während das Unternehmen gerade noch dabei ist, den Absatz von Laborgeräten in Südkorea anzukurbeln, ist seine Mutter Endress+Hauser schon einen großen Schritt weiter – und sorgt dafür, dass Samsung Biologics sich den Traum von der größten Biopharma-Anlage der Welt erfüllen kann: Samsung Biologics ist einer der Südkoreanischen Kunden des Schweizer Unternehmens, dass Prozessmesstechnik aus Europa einsetzt.