Keine Messen, keine Dienstreisen, Kontakte auf ein Minimum reduzieren – das kennen wir alle. Unternehmen stellen sich schlagartig auf Homeoffice sowie Meetings per Video um. Und wir alle lernen gerade, es geht vieles auch ohne „Anwesenheitspflicht“ in der Firma, oder dem Besuch bei Kunden; oft sogar effizienter und ohne Reisekosten. Doch wie wird es sein, wenn es keine Kontaktbeschränkungen mehr gibt? Werden wir alle wieder wie zuvor kreuz und quer durch Deutschland reisen, sehen Messen wieder als primäre Quelle für die Präsentation von Innovationen und als Plattform für Kunden- und Geschäftsbeziehungen an? Deshalb stellt sich die Frage: Werden Fachmessen künftig noch den gleichen Stellenwert haben?
Ich bin davon überzeugt, dass Messen wieder denselben Stellenwert erreichen werden wie bisher. Die Frage ist, wie schnell wir wieder auf diesem Niveau sind. Grundsätzlich haben ausstellende Unternehmen eine klare Vorstellung davon, auf welchen Gebieten Messen zum Beispiel digitalen Medien überlegen sind.
In einer 2019 veröffentlichten repräsentativen Ausstellerbefragung nennen fast alle den persönlichen, direkten Kontakt als wesentliches Messe-Plus, 80 Prozent die Ansprache aller Sinne, 60 Prozent die Kreation von Erlebnissen für den Besucher. Diese Überzeugungen werden nicht an Bedeutung verlieren. Vielleicht werden sie nach langer Messe-Abstinenz sogar neue Attraktivität gewinnen. Denn die emotionale Wirkung einer Messe ist nicht ernsthaft ersetzbar.
Aber der Neustart der Messen wird uns alle fordern. Selbst wenn Messen demnächst wieder unter bestimmten Bedingungen stattfinden dürfen und der grenzüberschreitende Verkehr wenigstens in Europa funktioniert – alle Messebeteiligten werden sich durch Hygiene- und Abstandsregeln an neue Abläufe gewöhnen müssen. Aber das gelingt uns ja auch im Alltag ganz gut.
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