Eine App zur Ermittlung von Automatisierungspotenzialen und Roboter, die mit wenigen Klicks für Montageaufgaben programmiert werden: Diese Themen präsentiert das Fraunhofer in Stuttgart. Die Exponate sind dort vom 7. bis 10. Oktober in zu finden.
Die IPA hat in der App ihr Wissen, das sie bisher in einer persönlich durchgeführten Automatisierungspotenzial-Analyse bereitstellten, digital aufbereitet. Auf der Internationalen Fachmesse für Produktions- und Montageautomatisierung Motek präsentieren sie die APA-App in der neuen Version 2.0 und suchen erste Anwender und Tester. Diese können die App mit einem einfachen Lizenzvertrag ausprobieren.
Wissen digital bereitstellen
»Mit unserer APA-App kann jeder zum Experten in der Bewertung von Montageprozessen werden«, erklärt Alexander Neb, der als wissenschaftlicher Mitarbeiter am Fraunhofer IPA arbeitet und die App mitentwickelt hat. Die App soll nicht auf die Montage beschränkt bleiben. Oft kann statt einer Vollautomatisierung eine Anwendung mit Mensch-Roboter- Kooperation sinnvoll sein.
Deshalb möchten die IPA-Forscher dieses Thema in die App integrieren. Und auch bei der Inspektion und Instandhaltung könnte sie künftig unterstützen. Für diese Weiterentwicklungen sind Anfragen interessierter Unternehmen willkommen.
Hard- und Softwaremodule für die Montage
Ein weiteres IPA-Exponat auf der Motek ist die Softwarelösung Pitasc zur Programmierung kraftgeregelter Montageprozesse. Sie ermöglicht, bisher manuell ausgeführte Prozesse zu automatisieren. »Bisher war es erforderlich, ein Robotersystem für jede Anwendung weitgehend neu zu programmieren. Mit unserer Software sind einmal modellierte Aufgaben schnell auf neue Produktvarianten, Produkte und sogar auf Roboter anderer Hersteller übertragbar«, sagt Frank Nägele, Gruppenleiter am Fraunhofer IPA.
Die Software ist ähnlich einem Baukastensystem strukturiert: Sie enthält viele fertig einsetzbare und wiederverwendbare Programmbausteine, die bei der Einrichtung eines Robotersystems individuell zusammengestellt und direkt eingesetzt werden können. Pitasc ist bereit für den Einsatz in Pilotanwendungen, die die IPA-Forscher gerne gemeinsam mit Unternehmen umsetzen möchten.
IPA auf der Motek
Auf der Motek wird die Software zudem in ein Robotersystem integriert sein, das schnell aus Hardwaremodulen zusammengesetzt werden kann. Die Module, beispielsweise ein Roboterarm, Werkzeuge oder Vorrichtungen, werden dafür auf Lochrastertischen platziert.
Die Module bringen auch die Programmbausteine, die für die Ausführung einer Montageaufgabe nötig sind, und nötige Informationen wie Werkzeugpositionen und -geometrien mit. So kann der Anwender eine Roboterzelle mit geringem Programmieraufwand aufbauen oder umrüsten. Dieser Demonstrator ist ein Ergebnis des EU-Projekts RAMPup. Ziel des Projekts war es, Hardware und Software in Automatisierungsmodule zu integrieren, die ein schnelles anwendungs- und variantenspezifisches Aufbauen und Umrüsten einer Roboterzelle erlauben.
IPA auf der Motek: Halle 7, Stand 7128