Wilfried Schmitz war mit diesem Beitrag im E&E-Kompendium 2019/2020 als einer von 100 Machern der Elektronikwelt vertreten.
Immer mehr Elektronik produziert immer mehr Hitze, die man mit unseren Produkten kontrolliert ableiten kann. Im Scherz sagen wir oft, dass wir nur bearbeitetes Metall verkaufen. Natürlich ist es viel mehr als das. Aber zum Verständnis hilft es, sich Folgendes vor Augen zu halten: Am Kernelement unserer Produkte ändert sich nichts. Was sich verändert hat, sind die Anwendungsbereiche und die Applikationen, die entstanden sind.
Elektronisierung macht Kühllösungen notwendig
Mit zunehmender Elektronisierung der Applikationen wandelt sich die Nische „Kühllösungen“ mit rasanter Geschwindigkeit. In diesem Inkubator moderner Technologien und Innovationen fühlen wir uns mit unserem bearbeiteten Metall ganz wohl. Und natürlich freuen wir uns, dass wir an der einen oder anderen Stelle genau den richtigen Riecher hatten.
Vor zehn Jahren hat kaum ein Mensch über Elektromobilität gesprochen. Es sind einige neue Märkte beziehungsweise Applikationen entstanden, die wir nicht vorhergesehen haben. Früher konnte man die Kaffeemaschine einfach ein- und ausschalten. Heute hat jede Kaffeemaschine eine Steuerung und dementsprechend ein Leistungsbauelement. Und jedes Leistungsbauelement braucht Kühlung. Gleiches gilt für die Waschmaschine, den Trockner, die Geschirrspülmaschine – alle haben eine elektronische Steuerung, über die man die Programme anwählt. Und damit sind neue Applikationen für unsere Produkte entstanden.
Trends frühzeitig erkennen
Ein Gespür für Trends zu haben, ist für uns und unsere Kunden sehr wichtig. Vor 20 Jahren hatten wir die ersten Flüssigkeitskühlsysteme für Leistungselektronik im Programm. Damals hatten wir Mühe, Hersteller zu finden, die entsprechende Kühlkörper produzieren konnten.
Wir sind von manchem Marktteilnehmer belächelt worden, dass wir uns mit diesem Thema beschäftigen. Heute ist die Flüssigkeitskühlung im Rahmen der Leistungselektronik nicht mehr wegzudenken. Wir waren wir uns sicher, dass es einen Markt dafür geben wird. Man muss dann Durchhaltevermögen haben und an seine Visionen glauben. Und letztendlich sind wir in unserer Einschätzung bestätigt worden.
Aber nicht immer liegt man mit seinem Gespür richtig. So habe ich die Entwicklungen in der Bahntechnik und -elektronik dynamischer eingeschätzt. Durch Regulierungen und Normen sind diese Märkte recht starr, und es gibt weniger Entwicklungen und Neuerungen, als wir angenommen haben. In solchen Momenten ist es dann wichtig, rechtzeitig zu erkennen, dass nicht jede Markteinschätzung zutrifft.
Zukunftstrends im Auge behalten
Wenn wir mit dem Wissen über die Marktentwicklungen der letzten 20 Jahre in die Zukunft blicken, ist es schon erstaunlich: Die Technologien entwickeln sich immer weiter, und das im rasanten Tempo. Ein Unternehmen, das nicht nah am Markt ist und kein Gespür für die Bedürfnisse seiner Kunden hat, wird am Markt nicht lange erfolgreich sein. Für uns ist es daher umso wichtiger, neue Produkte für aktuelle und zukünftige Applikationen und Märkte zu entwickeln. Nah am Kunden zu sein – das war und ist wichtiger Bestandteil unserer Firmenphilosophie.
Dank aufmerksamer Beobachtung der Märkte und Kunden sind wir davon überzeugt, dass wir Zukunftstrends zeitnah erkennen und mitgestalten können. Nehmen wir beispielsweise die Elektromobilität oder alternative Energien: hier stehen wir erst am Anfang – aber wir haben uns in diesen Bereichen bereits gut positioniert und werden die weiteren Entwicklungen begleiten.