Verfahrenstechnik Mit Dickschlamm im Geschäft

FLOTTWEG SE

OSE-Dekanterzentrifugen sind speziell für die Schlammeindickung konstruiert und erzielt dadurch hohe Abscheidequalitäten.

Bild: Flottweg
01.09.2016

Bis Kläranlagenbetreiber ihren Schlamm kostengünstig und energiesparend verwenden können, durchläuft dieser einen Eindickungsprozess. Mit einer optimalen Schlamm-Eindickungs-Dekanterzentrifuge ist dieser effizient und entgegen aller Vorurteile energiesparend umsetzbar.

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Um den Klärschlamm, der entstanden ist, so effizient als nur möglich einzudicken, ist es wichtig, sich für das richtige Eindickaggregat zu entscheiden. Dabei vertrauen nicht nur große Kläranlagen auf mechanische Trenntechnik-Lösungen mittels OSE-Dekanterzentrifugen (OSE, Optimale Schlamm Eindickung), sondern ebenso viele kleine und mittlere Kläranlagen.

Vom Biologieschlamm zum Dickschlamm

Um das Eindicken von Klärschlamm mit Dekanterzentrifugen zu verstehen, werden zunächst grundlegende Begriffe erläutert. Im Abbauprozess einer Kläranlage fällt stetig feiner Biologieschlamm an. Damit der Abbauprozess in der biologischen Reinigungsstufe stabil bleibt, ist dieser Biologieschlamm zu entnehmen. In den weiteren Schritten wird er dann als Überschussschlamm bezeichnet.

Bevor der Überschussschlamm in den Faulturm gepumpt wird, muss er eingedickt werden. Das bedeutet, er wird von einem Trockenstoffgehalt von 0,5 bis 1 Prozent (5 bis 10 g/l) auf einen Gehalt von 5 bis 8 Prozent konzentriert. Das Schlammvolumen reduziert sich in diesem Zusammenhang um 90 bis 98 Prozent. In der Folge wird der Faulraum im Faulturm optimal genutzt und der Faulprozess ist effizienter. Bei diesem entsteht mittels eines anaeroben Abbauprozesses der organischen Masse Faulgas, was zu großen Teilen aus Methan besteht. Mit dem Faulgas kann wiederum Energie für den Betrieb der Kläranlage erzeugt werden.

Die sogenannten OSE-Dekanter sorgen dafür, dass der Überschussschlamm mit einem möglichst gleichmäßigen Trockenstoffgehalt in den Faulturm gelangt. Mit der Hilfe einer Feststoffregelung im dann sogenannten Dickschlamm ist die Zentrifuge in der Lage, einen Sollwert von beispielsweise 7 Prozent mit einer Toleranz von +/- 0,1 Prozent konstant einhalten.

Keine Energiefresser

Ein OSE-Dekanter ist speziell für die Schlammeindickung konstruiert und angepasst. Auf diese Weise erzielt die Dekanterzentrifuge für diesen Prozess bessere Abscheidequalitäten als andere Dekanterzentrifugen. Neben einer gleich bleibenden Dickschlammkonzentration stellt der geringe Verbrauch von polymeren Flockungsmittel (pFM) von 1 bis 2 g/kg Trockensubstanz eine Entlastung der laufenden Ausgaben von Kläranlagen dar.

Da die Schlammkonzentration von ungefähr 7 Prozent im Vergleich zur vollständigen Entwässerung sehr niedrig ist, kommen die jeweiligen Betreiber der Zentrifuge mit einer geringen Hauptdrehzahl aus. Dies führt zu einem verringerten elektrischen Leistungsbedarf und widerlegt das oft gegen Dekanter vorgebrachte Vorurteil, sie würden Energie im Übermaß fressen.

Vorteile von OSE-Dekanterzentrifugen

Die automatische Regelung der OSE-Dekanter gleicht Schwankungen in der Schlammkonzentration aus. Gegenüber anderen Aggregaten zum Eindicken von Klärschlamm, wie beispielsweise Band- und Scheibeneindicker oder Schnecken­eindicker, liegen darüber hinaus allerdings weitere Vorteile vor: Durch gezielte konstruktive Maßnahmen konnte der Energieverbrauch bei Flottweg-Dekantern wie dem Recuvane-System auf unter 0,2 KW/m3 reduziert werden.

Der Bedarf an Flockungshilfmitteln fiel bei OSE-Dekantern ebenfalls geringer aus, da deren Betrieb auch ohne pFM möglich ist. Sollten dennoch Flockungsmittel benötigt werden, reicht eine minimale Dosierung von 0,5 bis 2 kg/t Trockensubstanz. Aufgrund der automatischen und unabhängigen Regelung der Trommel- und Differenzdrehzahl fallen die Trennergebnisse stets gut aus.

Da die OSE-Dekanter ein leicht zugängliches Design haben, sind sie wartungsfreundlich und reduzieren somit Stillstandszeiten. Weitere konstruktive Details wie Tiefteich und Steilkonus ermöglichen ein größeres Sedimentationsvolumen, das wiederum eine hohe Leistungsdichte ermöglicht. Damit ist der Platzbedarf für diese Dekanter im Verhältnis zur Durchsatzleistung gering. Nicht zuletzt muss das Anlagenpersonal keine gesundheitlichen Belastungen befürchten, da durch das geschlossene System weder Aerosole noch Schmutz oder Gerüche austreten.

Return-on-Investment-Rechnungen belegen zudem die Wirtschaftlichkeit der Anlagen mit Zahlen. So kann ein OSE-Dekanter schon ab 180 Betriebstagen pro Jahr wirtschaftlich sein oder sich die Anschaffung bereits ab einem halben Jahr rechnen.

Mehr als nur eine Alternative

Der OSE-Dekanter stellt weit mehr als nur eine Alternative zu anderen Methoden der maschinellen Klärschlamm-Eindickung dar. Selbst bei kleinen und mittelgroßen Kläranlagen sind Vorteile wie die geringen Stillstandszeiten, der geringe Flockungsmittelbedarf und das große Sedimentationsvolumen auf kleinstem Raum nicht von der Hand zu weisen. Darüber hinaus sprechen weitere Annehmlichkeiten wie die geringe Geruchsbelastung und die hohe Lebensdauer für eine Anschaffung. Zudem gilt: Sich für einen OSE-Dekanter zu entscheiden, bedeutet bares Geld zu sparen.

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