Halbleitermarkt Mit Schwung aus dem Tal

Auf und ab: Zwar ging es 2016 etwas bergab für die Halbleiterindustrie, die Aussichten für einen Aufschwung sind jedoch bestens.

02.12.2016

Obwohl die Halbleiterindustrie 2016 einen Rückgang verzeichnet, stehen die Chancen gut, dass 2017 wieder Wachstum bringen wird.

Die Fachgruppe Halbleiter Bauelemente des Fachverbands Electronic Components and Systems im ZVEI blickte in einer Pressekonferenz Ende November in München auf die aktuelle Entwicklung der Halbleiterindustrie. Der deutsche Halbleitermarkt wird in diesem Jahr um 4,4 Prozent auf 11,4 Milliarden Euro zurückgehen, so die Erwartung von Stephan zur Verth, Vorsitzender der Fachgruppe Halbleiter-Bauelemente im ZVEI-Fachverband Electronic Components and Systems. Damit gehe der deutsche Halbleitermarkt im laufenden Jahr voraussichtlich stärker zurück als der weltweit stagnierende Halbleitermarkt.

Für 2017 rechnet zur Verth mit einem Inlands-Wachstum von gut drei Prozent auf knapp zwölf Milliarden Euro. Optimistisch ist er auch für die EMEA-Region: Diese weist im laufenden Jahr einen Umsatzrückgang von voraussichtlich fünf Prozent auf knapp über 32,5 Milliarden Dollar aus, jedoch soll dieser Hablbleiterrmarkt im Jahr 2017 um drei Prozent auf gut 33,5 Milliarden Dollar wachsen.

Weltweite Reifephase

Im aktuellen Jahr stagniert der Mikroelektronikumsatz weltweit bei fast 335 Milliarden Dollar zum Jahresende. Für 2017 rechnet zur Verth wieder mit einer Umsatzsteigerung von 3,3 Prozent auf knapp 346 Milliarden Dollar. Der Halbleitermarkt habe sich mittlerweile zu einem „reifen Markt“ entwickelt, dessen Wachstumsraten von neuen Applikationen und von der konjunkturellen Entwicklung abhängen, so zur Verth. „Seit 2010 beobachten wir ein gemitteltes jährliches Wachstum von knapp zwei Prozent.

Europäische Stärken

Im laufenden Jahr zeigt das größte Wachstum von über 20 Prozent weltweit das Halbleiter-Produktsegment Sensorik/Aktorik. In den kommenden Jahren wird dieses Segment weiterhin am stärksten zunehmen. Nahezu jeden zweiten Sensor/Aktor liefern derzeit Unternehmen mit Firmensitz in Europa. Allerdings hat dieses Segment 2016 mit knapp elf Milliarden US-Dollar noch den kleinsten Anteil am weltweiten Halbleitermarkt.

Japan und die Region EMEA stellen mit einem Anteil von jeweils zehn Prozent die umsatzschwächsten Regionen des gesamten Halbleitermarkts dar. „Der Marktanteil unserer Region ist in den vergangenen Jahren kontinuierlich gesunken. Jedoch hat der europäische Markt gute Chancen, sich auf diesem Niveau zu stabilisieren“, betont zur Verth.

Mit über 60 Prozent Weltmarktanteil ist Asien/Pazifik auch 2016 weiterhin die umsatzstärkste Region, wovon alleine auf China mit 32 Prozentpunkten mittlerweile die Hälfte dieses Anteils entfällt. Die zweitstärkste Region Nord- und Südamerika hat mit 19 Prozent gegenüber dem Vorjahr leicht Marktanteile verloren.

Bildergalerie

  • Stephan zur Verth von NXP Semiconductors Germany ist Vorsitzender der Fachgruppe Halbleiter-Bauelemente im ZVEI-Fachverband Electronic Components and Systems.

    Stephan zur Verth von NXP Semiconductors Germany ist Vorsitzender der Fachgruppe Halbleiter-Bauelemente im ZVEI-Fachverband Electronic Components and Systems.

    Bild: NXP Semiconductors Germany

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