Auf der Feier zum 100-jährigen Bestehen zog die deutsche Abteilung des japanischen Unternehmens Bilanz. Inzwischen erwirtschaftet der gesamte Yaskawa-Konzern pro Jahr über drei Milliarden Euro Umsatz im Schnitt, verkauft beinahe zwei Millionen Frequenzumrichter, eine Million Servoantriebe und 25 000 Roboter. Dabei liegt der Marktanteil in Europa bei etwa 10 Prozent; Umsatz erwirtschaftete das Unternehmen hier 450 Millionen Euro im vergangenen Geschäftsjahr.
Mensch und Technik verbinden
Das Unternehmen möchte Werte für die Gemeinschaft schaffen, indem es „Mechatronik für Menschen nutzbar macht, beziehungsweise Technik mit Menschen verbindet“, sagte Manfred Stern, Präsident und CEO von Yaskawa Europe. Ausgelebt wird das nicht nur im Grundsatz keine Aufträge vom Militär anzunehmen, sondern auch im Geschäftsbereich Humatronics. Dort werden Produkte für den medizinischen Bereich entwickelt. Unter anderem das Exoskelett in Zusammenarbeit mit ReWalk. Es ermöglicht querschnittsgelähmten Menschen sich ohne ihren Rollstuhl fortzubewegen.
Bei Yaskawa versteht man unter Industrie 4.0 offene Systeme mit interner Kommunikation und Datenaustausch auf mehreren Ebenen. In diese Richtung wollen sie ihre Entwicklung weitertreiben. Etwas genauer bedeutet das: Internet-fähige Komponente, parametrierte Geräte ausliefern und einen Cloud-Service im After-Sales. Das trifft nicht ganz die Wünsche, die ihre Kunden äußern: Plug & Play, modulare Bauweisen, mehr Simulation. Doch auch an diesen wird gearbeitet. Die MotoLogic zum Beispiel ist ein Software-Modul, das beim Implementieren eines Roboters keinen Experten mehr erfordert. Aber für die Details wird es immer noch einen Roboter-Programmierer brauchen.
Zusammenarbeit mit Vipa
Vor bald drei Jahren schlossen sich Vipa und Yaskawa zusammen. Die Japaner gewannen dadurch europäische Steuerungstechnik und Engineering-Ressourcen. Für das Unternehmen aus Herzogenaurach war es das Tor nach Asien. Denn ihre Produkte unterstützten nun nicht nur die asiatische Automatisierung – und auch die US-amerikanische – sondern findet mit deutscher Sicherheitstechnik auch Anklang in Japan. Dazu Geschäftsführer Bobbie Linkenbach: „Das Profinet und Ethercat inzwischen auch in Japan präsent sind, ist zu einem Teil auch unser Verdienst.“