ABB erweitert ihr umfangreiches Produktportfolio der kontinuierlichen Gasanalyse um das neue Mehrkomponenten-FTIR-Analysensystem ACF5000 für die Emissionsüberwachung. Seit 1993 ist ABB als Pionier auf dem Gebiet der kontinuierlichen FTIR-Emissionsmesstechnik (Fourier-Transformation-Infrarot-Spektroskopie) tätig und verfügt über die größte installierte Basis weltweit. Jetzt, mit der vierten Generation des Gerätes habe man, so Marjus Seubert, Global Product Manager bei ABB Deutschland, schon ausreichend Erfahrungen mit der Technologie. „Die letzte Klimakonferenz in Paris hat gezeigt, dass das Thema Emissionsüberwachung topaktuell ist.“
Gefertigt werden die Analysatoren in Frankfurt, der weltweit einzigen ABB-Produktionsstätte für kontinuierliche Gasanalysatoren. Das Standardsystem kombiniert die Vorteile eines FTIR-Spektrometers mit der Flammenionisations-Technologie (FID) und einer Sauerstoffmessung (Zirkondioxid-Sonde) und ermöglicht somit die simultane Messung von bis zu 15 Messkomponenten. Das hochauflösende FTIR-Spektrometer erlaubt eine selektive Messung von Infrarot-aktiven Gasmolekülen mit hoher Stabilität und Empfindlichkeit.
Das neue System befindet sich zurzeit in der Zulassung gemäß den europäischen Normen EN15267 und EN14181, um insbesondere zur kontinuierlichen Emissionsmessung von Verbrennungsanalgen aller Art eingesetzt werden zu können – die Labortests habe man bereits hinter sich. Die nordamerikanischen Standards der Umweltbehörde (EPA) bzw. CSA werden bereits heute erfüllt. Zu den typischen Einsatzgebieten zählen neben fossil befeuerten Kraftwerken auch Müllverbrennungsanlagen und Anlagen mit Sekundärbrennstoffen, wie beispielsweise Zement-Drehrohröfen.
Zusätzlich zu der bereits bewährten, wartungsfreien und luftgetriebenen Injektorpumpe stellt die neue interne Validiereinheit eine besondere Neuheit des Systems dar. Damit erlaubt das ACF5000-System eine einfache, regelmäßige Validierung der Messbereiche. Sie sind für alle FTIR-Messkomponenten verfügbar.
Die mit optischen Folien und gasgefüllten Zellen bestückte Validiereinheit kann beispielsweise zu einer Präzisions- oder Driftüberwachung eingesetzt werden. Sie weist zudem eine hohe Langzeitstabilität auf und kann sowohl manuell als auch automatisch angesteuert werden. Für den Anlagenbetreiber verspricht dies eine deutliche Kostenreduzierung, da Prüfgasflaschen und der Einsatz von Servicespezialisten nicht erforderlich sind.
Darüber hinaus bietet der ACF5000 erstmals die Möglichkeit, die Summe so genannter VOC-Komponenten (Volatile Organic Components = flüchtige Kohlenwasserstoffe) mithilfe des FTIR-Verfahrens zu messen. Dieser neuartige Ansatz zur Messung der flüchtigen Kohlenwasserstoffe ist – sofern von den lokalen Behörden zugelassen – eine elegante und kostengünstige Alternative zur herkömmlichen VOC-Messung mittels FID-Technologie. Im Gegensatz zum FID sind bei der FTIR-Messung keine Verbrauchsmaterialien, wie beispielsweise Brennerluft und Wasserstoff, erforderlich. Das führt insbesondere unter Berücksichtigung der gesamten Lebensdauer des Systems zu einer weiteren, erheblichen Reduzierung der Betriebskosten.