In der Getränkelogistik werden täglich große Mengen Ware mit hoher Geschwindigkeit umgeschlagen. Dies gilt auch für die Flensburger Brauerei: Im Jahr 2018 wurden hier 172.000 l Getränke pro Tag gebraut, abgefüllt und auf die verschiedenen Getränkesorten aufgeteilt.
Das Angebot der Brauerei teilt sich auf insgesamt 17 Sorten auf; der Hauptanteil entfällt nach wie vor auf das Flensburger Pilsener mit dem markanten Bügelverschluss. Auch das alkoholfreie Getränkesegment wächst stark, sodass der Bau eines neuen und größeren Logistikzentrums schon beschlossene Sache ist.
Barcodes nicht mehr händisch einscannen
Bislang waren Staplerfahrer in der Brauerei mit einem Handscanner ausgerüstet, mit dem sie die zu verladenden Paletten erfassten. Daraufhin wurde ihnen auf einem Terminal in der Staplerkabine angezeigt, welcher Lkw mit der jeweiligen Palette zu beladen ist, und das Warenwirtschaftssystem (WWS) verbuchte die Ware als „verladen“. So ist es in vielen Unternehmen üblich.
Die Firma Jetschke, der Logistik-Verantwortliche der Flensburger Brauerei und Vertragshändler für Linde-Stapler im Norden, hatte jedoch eine Idee, um den Waren- und Informationsfluss im Arbeitsbereich zu optimieren. Das Unternehmen montierte am Hubgerüst des Staplers ein Bildverarbeitungssystem, das selbstständig den EAN-Code der Paletten erkennt. Der Fahrer des Gabelstaplers kann so per Tastendruck den Scan auslösen und muss den Barcode nicht länger händisch einscannen.
Das wirkt sich nicht nur positiv auf die Konzentration des Fahrers aus, sondern spart auch Zeit und erhöht die Sicherheit bei dem hohen Stapler- und Lkw-Aufkommen auf dem Gelände der Warenausgabe. Außerdem entfällt der Mehraufwand, der vormals durch beschädigte, nicht gelesene Codes entstand.
Auch zerrissene Etiketten erkennen
Für die Umsetzung dieses Scan-Verfahrens war allerdings ein stabiles Lesegerät notwendig, das den permanenten Vibrationen und Stoßbelastungen, die während der Fahrt auf das ungefederte Hubgerüst einwirken, standhalten kann. Damit schieden einige gebräuchliche Gerätetypen wie Laserscanner bereits aus. Bei ihnen sind bewegliche Teile verbaut, die unter den vorherrschenden Bedingungen keine zufriedenstellende Lebensdauer erreichen würden.
Unter Berücksichtigung dieser Gesichtspunkte entschied sich Christian Ludwig, Spezialist im Geschäftsfeld Business Solutions bei Jetschke, für den Einsatz des bildbasierten Barcode-Lesegeräts der DataMan-360-Serie von Cognex. „Die Geräte sind robust, einfach zu installieren und ebenso unkompliziert an die individuellen Anforderungen der Anwendung anzupassen, weil die Software bereits in die Lesegeräte integriert ist“, begründet er die Entscheidung.
Vorteilhaft seien auch der große Tiefenschärfebereich der Optik und die sehr hohe Leserate selbst bei ungünstigen Bedingungen. Denn die Etiketten mit den Codes werden oftmals auch zerknittert oder reißen stellenweise sogar ein.
Mit Spritzschutz ausgerüstet
Kleinere Anpassungsarbeiten waren nötig, weil die Flensburger Brauerei auf ihren Palettenkennzeichnungen neben dem Strichcode eine zusätzliche Zahlencodierung nutzt. Diese ließen sich aber rasch erledigen. „Außerdem haben wir die Lesegeräte mit einem Spritzschutz ausgerüstet, weil sie im Außeneinsatz sind“, ergänzt Ludwig.
Mittlerweile sind die Hubgerüste von sechs Linde-Staplern im Logistikzentrum mit den DataMan-Lesegeräten von Cognex ausgestattet. Die Lösung bewährt sich seitdem bestens.