P&A: Herzlichen Glückwunsch zum Microsoft CityNext Award. Wie kam die Idee zur Kombination mit den Cloud-Diensten von Microsoft?
Johannes Petrowisch: Herzlichen Dank für die Glückwünsche. Die Erweiterung des Copa-Data-Lösungsportfolios mit den Cloud-Diensten von Microsoft war für uns der nächste logische Schritt. Zum einen um neue Applikationen auf Basis von Zenon am Markt platzieren zu können und zum anderen aufgrund der Entwicklungen wie Industrie 4.0 und Industrial IoT. Aufgrund der Integration der Microsoft-Azure-Dienste wie IoT Hub, Azure SQL oder Azure Machine Learning in unser bestehendes System bieten wir unseren Kunden eine Vielzahl an neuen Möglichkeiten an, um Verbesserungen und Einsparungen unternehmensweit vorzunehmen. Dies umfasst zum Beispiel Lösungen wie Predictive Maintenance, standortübergreifendes Echtzeit-Benchmarking sowie konzernweites Reporting auf Knopfdruck oder vollautomatisiert.
Wie kam der Energieversorger Gorenjske Elektrarne auf Sie?
Johannes Petrowisch: Gorenjske Elektrarne setzt unsere Software bereits seit dem Jahr 2006 ein. Im Laufe der Jahre wurde die Lösung kontinuierlich hinsichtlich Funktionalität und Umfang erweitert. Ende 2015 haben wir uns vermehrt über eine industrielle IoT-Lösung für Gorenjske Elektrarne und deren Mehrwerte unterhalten. Dabei kam schnell zum Ausdruck, dass der Energieversorger gerne seinen Technikern sämtliche Alarme, Trends, Berichte und Echtzeit-Betriebsdaten der gesamten Infrastruktur – 15 Wasserkraftwerke und 23 Photovoltaikanlagen – zu jeder Zeit zur Verfügung stellen möchte. Warum? Um die Produktivität durch die Reduktion suboptimaler Prozesse zu erhöhen und die Kosten für den operativen Betrieb zu senken. Die Produktivität konnte durch unsere Lösung mit 15 Prozent erhöht und die operativen Kosten um 30 Prozent gesenkt werden.
Erklären Sie bitte kurz die Funktion. Wie wird Zenon in Slowenien eingesetzt?
Johannes Petrowisch: Bei diesem Kundenprojekt wird Zenon zur Überwachung und Kontrolle sämtlicher Wasserkraftwerke und Photovoltaikanlagen, die von Gorenjske Elektrarne in ganz Slowenien betrieben werden, eingesetzt. Dies beinhaltet die Visualisierung von Betriebs- und Prozessdaten in Echtzeit, Alarme, Trendanalysen und Berichte auf Basis historischer Daten. Mit der Cloud-gestützten Lösung haben somit sämtliche Mitarbeiter Zugriff auf diese Daten unabhängig von Zeit und Ort, auch auf deren mobilen Endegeräte. Das sorgt schlussendlich dafür, dass schnelle und gute Entscheidungen auf Basis der relevanten Daten getroffen und somit Verbesserungen und Kosteneinsparungen ermöglicht werden.
Gab es Schwierigkeiten?
Johannes Petrowisch: Für Gorenjske Elektrarne und deren Mitarbeiter war das Thema Industrial IoT und Microsoft Azure Neuland. Speziell die IT vor Ort war mit dem Umgang dieser neuen Plattform beziehungsweise Technik anfangs überfordert. Diese Herausforderung konnte aber in Form von gemeinsamen Workshops und Trainings gelöst werden. Auf technischer Ebene hatten wir kaum Probleme. Die tatsächliche Umsetzung der Lösung – das bestehende Zenon-Projekt auf Azure zu heben – fand in weniger als drei Stunden statt. Gorenjske Elektrarne war über die fixe Implementierung überrascht.
Wie geht es weiter? Planen Sie weitere Projekte dieser Art?
Johannes Petrowisch: Copa-Data setzt natürlich weiterhin auf Projekte im Umfeld von Industrial IoT und Industrie 4.0. Dabei wollen wir uns speziell auf die Anwendungsfälle Remote Monitoring und Predictive Maintenance für unsere Endkunden konzentrieren. Darüber hinaus unterstützen wir Maschinenbauer dabei, Geschäftsfelder zu entwickeln und neue Umsätze zu generieren; wie durch das Anbieten von Predictive Maintenance-Dienstleistungen oder durch das zur Verfügung stellen von Echtzeit-Dashboards oder Berichten für deren Endkunden.