Flüssigmaterialien für Mikroelektronik und Automotive Neue Möglichkeiten im 3D-Druck

Die neuen additiv gefertigten Materialien lassen sich je nach gewünschter Eigenschaft flexibel, transparent oder leitfähig herstellen.

Bild: Delo
09.03.2020

Ein Klebstoffhersteller hat neue Materialien für das Liquid Additive Manufacturing entwickelt. Sie verfügen zum Beispiel über besondere Transparenz oder Flexibilität und lassen sich auch in einem Druckvorgang miteinander kombinieren. Einsatzmöglichkeiten finden sich vor allem in Automotive- und Mikroelektronik-Anwendungen.

Die neuen Flüssigmaterialien hat der Klebstoffhersteller Delo speziell für den industriellen 3D-Druck weiterentwickelt. Es handelt sich um lichthärtende Epoxidharze, die sich je nach gewünschter Funktionalität wie Flexibilität, Transparenz oder Leitfähigkeit auslegen lassen.

Aufgrund ihrer ähnlichen chemischen Basis sind die funktionalen Hochleistungsmaterialien zudem sehr gut miteinander kombinierbar und zeigen eine gute Haftung zueinander. Damit eignen sie sich für den Materialmix: So lassen sich etwa harte und flexible Materialien in einem Druckvorgang verwenden. In den Drucker werden dazu mehrere Dosierköpfe verbaut, die nach definierten Parametern die jeweiligen Flüssigmaterialien aufbringen.

Dosieren bei Raumtemperatur

Je nach Dosierequipment sind Strukturen mit Wandstärken von unter 500 µm möglich. Für komplexe Strukturen mit Überhängen oder Hinterschneidungen können Anwender auf ein wasserlösliches Stützmaterial zurückgreifen.

Da das Dosieren bei Raumtemperatur stattfindet, ist kein Aufwärmen des Materials oder Bauraums notwendig. Die Aushärtung erfolgt mittels UV-Licht, wobei laut Delo wenige Sekunden bis zum Erreichen der Endfestigkeit ausreichen. Das vereinfacht den Prozess und spart Energie.

Integration in bestehende Produktionslinien

Sowohl die unterschiedlichen Dosierköpfe als auch die Aushärtungslampen lassen sich in bestehende Produktionslinien integrieren. Der Druckprozess kann dadurch auch mit weiteren Fertigungsverfahren kombiniert werden.

Die Eigenschaften der ausgehärteten Materialien sind vergleichbar mit Hochleistungskunststoffen wie Polyamid oder PEEK. Das zeigt sich unter anderem an der hohen Temperatur- und Medienbeständigkeit. Zudem weisen sie unabhängig von der Druckrichtung isotrope Festigkeiten auf.

Bildergalerie

  • Ein Gehäuse mit optischem Element, das aus Hochleistungsmaterialien auf Epoxidharzbasis gedruckt wurde.

    Ein Gehäuse mit optischem Element, das aus Hochleistungsmaterialien auf Epoxidharzbasis gedruckt wurde.

    Bild: Delo

  • Verschiedene Materialien, beispielsweise ein hartes und ein flexibles, lassen sich in einem Druckvorgang miteinander kombinieren.

    Verschiedene Materialien, beispielsweise ein hartes und ein flexibles, lassen sich in einem Druckvorgang miteinander kombinieren.

    Bild: Delo

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