In Stahlentgasungsöfen und anderen Hightech-Verfahren wie der Herstellung von Displays stellen Vakuumpumpen und -systeme eine Kernkomponente für den Prozess dar und erfordern daher intelligente Instandhaltungsstrategien. Auf Basis der eingesetzten Monitoring-Lösung bietet Oerlikon Leybold seinen Kunden individuelle Service Level Agreements (SLA) an und garantiert die Verfügbarkeit von Serviceexperten sowie das Einhalten von schnellen Reaktionszeiten. Die zustandsorientierte, vorausschauende Instandhaltungsstrategie ermöglicht den Anwendern so eine maximale Anlagenverfügbarkeit und minimiert ungeplante kostenintensive Produktionsausfälle.
So bieten etwa Schwingungsüberwachungssysteme für trocken verdichtende Pumpen auf dem Gebiet der Wärmebehandlungsanlagen ein großes Potenzial. Zunehmender Verschleiß an der Pumpe wird ebenso detektiert wie Prozesseinflüsse wie beispielsweise Belagsbildung oder Partikeleintrag. Notwendige Instandhaltungsmaßnahmen werden dann eingeleitet, wenn es der Zustand der Pumpen auch tatsächlich erfordert. Die Laufzeiten werden maximiert und das Instandhaltungspersonal effizienter eingesetzt. In Bezug auf die Ausfallkosten bietet die zustandsorientierte Instandhaltung einen hohen Return on Investment (ROI) und unterstützt zusätzlich einen kontinuierlichen Verbesserungsprozess für das gesamte Wartungsmanagement wie auch die Produktion.
Dabei können die Unternehmen in den meisten Fällen auf die Installation einer teuren Sensorik verzichten. „Wir nutzen im ersten Schritt die Daten, die unsere Pumpen sowieso bereits erzeugen“, unterstreicht Thomas Knecht, Senior Manager Global Field & Remote Service, bei Oerlikon Leybold. „Eine zusätzliche Sensorik kann bei komplexeren Aufgaben die Vorausschaubarkeit allerdings noch einmal erhöhen.“ Die zustandsorientierte Instandhaltung leitet Instandhaltungsmaßnahmen nur noch in Abhängigkeit vom tatsächlichen Verschleiß ein. Die Monitoring Lösung ermöglicht neben der Darstellung von Trend-Verläufen und Anzeigen kritischer Zustände auch das Abspeichern historischer Daten sowie die Berechnung von kumulierten Verbrauchswerten. Notwendige Wartungen werden auf einer Wartungsplantafel angezeigt und eine zugehörige Wartungsanleitung inklusive den benötigten Werkzeugen und Ersatzteilen angeboten.
„In Zukunft soll das Monitoring noch weiter in unsere Service-Prozesse integriert werden“, so Knecht. Im einfachsten Fall bekommt ein Servicetechniker die Information einer Service-Anfrage direkt auf sein Smartphone. Im nächsten Schritt wird auf Basis der Monitoring Daten automatisch ein Service-Auftrag in SAP erstellt und beispielsweise ein Techniker mobilisiert oder eine Ersatzteillieferung ausgelöst. „Unsere Kunden wollen vor allem eins: Anlagenverfügbarkeit! Die Monitoring Lösung unterstützt uns, schnell und auf Basis der überwachten Daten gezielter zu helfen“, sagt Knecht. Die Service-Organisation wächst daher auch in diesem Bereich und investiert in die Ausbildung der Service-Techniker für die Nutzung des Systems.
Das Monitoring-Tool steigert daher die Anlagenverfügbarkeit des Kunden mit einer konfektionierten Servicelösung und optimiert zudem den Service, den Oerlikon Leybold seinen Kunden bieten kann. „Hier wächst die gesamte Serviceorganisation mit – die strategischen Weichen hierfür wurden auch durch die Verlagerung des Services an das Dresdner Kompetenz-Center gestellt und auch international werden wir unsere Nähe zum Kunden verstärken, sowohl durch den Ausbau unseres Kundendienst wie auch Remote Services aus der Ferne“, sagt Dr. Martin Füllenbach, CEO Oerlikon Leybold Vacuum.