Die Speicherung regenerativer Energie wird im Vergleich zur Erzeugung das viel anspruchsvollere Thema sein.
Falsch- beide sind anspruchsvoll. Der Unterschied ist: Während bei den Energiespeichern noch die Frage der technisch-wirtschaftlichen Machbarkeit geklärt werden muss, ist bei der Produktion derzeit offen, wie die bereits festgelegten Ziele finanziert werden können.
Benzin, Strom, Wasserstoff, Erdgas, Biogas - auf den Straßen wird es auf absehbare Zeit ein Nebeneinander verschiedenster Antriebskonzepte geben, von denen sich keines so schnell als das einzig zukunftsfähige herausstellen wird.
Richtig. Die Situation gab es 1910 bis 1920 auch. Unter den verschiedensten Antriebskonzepten setzte sich das ölbasierte durch, weil man billiges Öl fand. �?hnliches werden wir jetzt wieder haben. 2020, 2030 werden wir eine Koexistenz verschiedener Techniken haben, die ganz bewusst unterschiedliche Mobilitätsanforderungen erfüllen - vom Auto nur für kurze Stadtfahrten bis hin zu sehr modularen Konzepten. Das wird auch zu neuen Geschäftsmodellen führen. Es ist also eine sehr spannende Zeit, in der es „One Size fits All“-Konzepte nicht mehr geben wird.
Um Wasserstoff als regenerative Quelle für klimaschonende Mobilität auf breiter Basis zu etablieren, fehlt immer noch ein effizienter Herstellungsprozess.
Falsch, dieser existiert bereits über die Umwandlung von Erdgas in Wasserstoff. Erdgas ist der wasserstoffreichste Primärenergieträger, den wir haben. Das ist eine ökonomisch und ökologisch sinnvolle Lösung, weil durch die höhere Effizienz der Brennstoffzelle im Vergleich zu Motoren, die fossile Treibstoffe verbrennen, 30Prozent Energie gespart werden. Die Frage ist, wie dann ein zweiter Schritt gegangen werden kann - also nicht nur null Emissionen am Auto, sondern auch eine CO 2-freie Vorkette. Zur Herstellung von Wasserstoff gibt es heute erprobte Techniken für Biomasse, für fluktuierenden Strom und für fossile Energieträger mit oder ohne CO 2-Abscheidung. Als Energieträger ist Wasserstoff zudem unabhängig von der Frage, welche Primärenergie eingesetzt werden soll. Gerade mit Blick auf die gesamtwirtschaftliche Risikominimierung ist das sehr wichtig. Denn heute hängen wir noch am Öl als einzige Energiequelle, die für Fahrzeuge eingesetzt wird.
Der Weiterentwicklung der Brennstoffzelle sollte mehr Bedeutung beigemessen werden als neuen Batteriekonzepten.
Falsch. Im Moment sind Automobilhersteller bereits die Treiber der Innovation - in beiden Bereichen. Das heißt, es gibt mit Daimler, VW, Toyota, Honda, Hyundai, GM und anderen eine Gruppe global agierender Automobilhersteller, die mit dem Ziel der Serienreife signifikanten Aufwand in Forschung und Entwicklung betreibt. Das ist eine breite Phalanx, die die Innovation vorantreibt. Diese Hersteller haben angekündigt, 2014 oder 2015 Serienprodukte in die Showrooms zu bringen. Dann können wir uns entscheiden, ob wir ein solches Fahrzeug erstehen wollen.
Die Politik behandelt Wasserstoff als Energiespeicher seit Jahrzehnten zu stiefmütterlich.
Richtig. Ich glaube, die Politik muss sich insgesamt überlegen, wie sie Energiespeicher technisch und ökonomisch in ihr Konzept einbindet. Wasserstoff ist eine der Optionen, die dort stärker gewichtet werden müssten. Wichtig ist jetzt, einen Rahmen zu finden, innerhalb dessen eine Investition seitens der Industrie wirtschaftlich Sinn macht.