Mit der Richtlinie 2010/75/EU vom 24. November 2010 wird die Überwachung der Industrieemissionen innerhalb des EU-Geltungsbereiches zusammenfassend geregelt. Bis dahin waren für Verbrennungsanlagen nationale Vorschriften wie die verschiedenen Bundesimmissionsschutzverordnungen und die TA Luft zu beachten. Diese werden nun der Richtlinie untergeordnet und sind in der angepassten Version seit dem 2. Mai 2013 relevant.
Richtlinien zur Emissionsüberwachung
Genehmigungspflichtige Feuerungsanlagen nach der 13. BimSchV (LCPD 2001/80/EG) und 17. BimSchV (WID 2000/76/EU) sowie Anlagen der 27. BimSchV müssen mit Emissionsüberwachungssystemen nach EN 14181 ausgerüstet sein. Diese Norm legt drei Qualitätssicherungsstufen (QAL 1-QAL3) und eine jährliche Funktionsprüfung (AST) für automatische Emissionsmesseinrichtungen fest.
Diese Messeinrichtungen müssen die Einhaltung der in den Einzelvorschriften geforderten Emissionsgrenzen zuverlässig gewährleisten. Damit dies nach EU-einheitlichen Maßstäben geschieht, werden die Überwachungssysteme nach den Zulassungskriterien der EN 15267 überprüft und zugelassen.
Prozessanlage auf Herz und Nieren prüfen
Das bedeutet in der Praxis, dass nicht nur einzelne Komponenten, sondern auch die Gesamtfunktion des kompletten Analysesystems einer einheitlichen Prüfung und Zulassung unterworfen ist. Diese Prüfung wird zertifiziert und gibt dem Betreiber die Sicherheit des regelkonformen Betriebs seiner Verbrennungs- oder Prozessanlage.
Die Zulassung impliziert einen standardisierten Grundaufbau des Analysesystems und -verfahrens. Lediglich die Bestückung des eingebauten Analysators kann nach individuellen Anforderungen variiert werden. Je nach den zu überwachenden Emissions-Komponenten (CO2, NO, O2 oder SO2) lässt sich der Analysator mit Messmodulen ausrüsten - diese müssen ebenfalls zertifiziert sein.
Extraktives Analysesystem
Bühler Technologies ist nun in der Lage, für den Geltungsbereich der Richtlinie2010/75/ EU zertifizierte Emissionsüberwachungssysteme zu liefern. Sie entsprechen den Anforderungen nach EN 14181 QAL-1 (geprüft nach DIN EN ISO 14956) und sind nach EN 15267-3 zertifiziert.
Dabei handelt es sich um extraktive Systeme. Diese bestehen aus einer Gasentnahmesonde, mit der das Messgas aus dem Abgas oder dem Prozessgasstrom entnommen und über eine beheizte Messgasleitung dem Analysesystem zugeführt wird. Dieses umfasst die notwendigen Aufbereitungskomponenten, den Analysator und die Steuerungskomponenten.
Das Analysensystem ist in einem Stahlblechschrank mit transparenter Fronttür untergebracht und entspricht der Schutzart IP 54 nach EN 60529.
Die Systemsteuerung ist selbstüberwachend, das ausgefällte Kondensat wird in einem ebenfalls überwachten Sammelbehälter aufgefangen.