Die neue Stromversorgung Quint Power von Phoenix Contact kann wie die Vorgängergenerationen ausgepackt, in den Schaltschrank eingebaut, angeschlossen und über viele Jahre betrieben werden. Als Novum sind die Geräte mit einer integrierten NFC-Schnittstelle ausgestattet und lassen sich über mobile Endgeräte oder PCs parametrieren. So können beispielsweise Meldeschwellen und Kennlinien genau an die Bedürfnisse der Anlage angepasst werden. In Summe gibt es über 40 Parameter, die individualisiert werden können. Ein weiterer Vorteil ist, dass sich die Einstellungen reproduzieren lassen. Wurde die Stromversorgung einmal parametriert, können die Werte mithilfe der App oder Software auf andere Geräte übertragen werden. Ebenso können die frontseitigen Taster zum Verstellen der Ausgangsspannung sowie alle anderen eingestellten Parameter mit einem Passwort versehen werden, wodurch das Gerät vor Manipulation geschützt ist.
Neu ist auch die Möglichkeit, ab Werk eine nach Kundenwunsch voreingestellte Stromversorgung zu bestellen. Die ausgewählten Funktionen des Standardnetzteils werden über eine NFC-Schnittstelle individuell im Werk festgelegt. Um eine solche anwenderspezifische Stromversorgung produzieren, ausliefern und für eine eventuelle Nachbestellung vorhalten zu können, vergibt das System eine eindeutig zugeordnete Nummer. Mit dieser Kombination aus Artikelnummer und Text-String lässt sich das Gerät jederzeit im eShop aufrufen. Die Information ist ebenfalls im NFC-Chip und im QR-Code des Netzteils hinterlegt. So kann der Anwender das vorkonfigurierte Gerät ohne Unterlagen schnell nachbestellen.
Leistungsreserven für mehr Sicherheit
Die jüngste Generation der Quint Power ist wieder mit der SFB-Technology (Selective Fuse-breaking) ausgerüstet. Sie stellt mit dem 6-fachen Nennstrom für 15 ms ausreichend Strom bereit, um handelsübliche Leitungsschutzschalter auszulösen. So lassen sich 24-V-DC-Stromkreise wirtschaftlich und zuverlässig absichern. Nur der fehlerhafte Strompfad wird abgeschaltet, der Fehler ist eingegrenzt und wichtige Anlagenteile bleiben weiterhin in Betrieb. Die neuen Stromversorgungen Quint Power sind nicht nur gegen mechanische und elektrische Einflüsse gut geschützt, sondern können auch verschiedenste Verbraucher zuverlässig versorgen. Dafür gibt es mit dem statischen und dynamischen Boost zwei Leistungsreserven.
Oft werden Anlagen kontinuierlich und über einen längeren Zeitraum immer wieder erweitert. Auf den Summenstrom wird dabei selten geachtet. Bei aktuellen Geräten bricht die Ausgangsleistung zusammen und die Anlage steht still. Bei der neuen Quint Power läuft die Anlage stabil weiter, da sie dauerhaft bis zu 125 % des Nennstroms liefern kann. Zusätzlich wird ein Signal ausgegeben, dass sie nun im statischen Boost arbeitet. So ist der Betreiber gewarnt, dass die Auslastung im oberen Bereich ist und er hat genügend Zeit zu reagieren. Eine einfache Anlagenerweiterung ist daher kein Problem mehr. Sind kapazitive Lasten mit hohen Anlaufströmen zu starten oder laufen mehrere 24-V-Verbraucher gleichzeitig an, liefert der dynamische Boost über fünf Sekunden bis zu 200 % des Nennstroms. In Fällen, wo sonst eine 20-A-Stromversorgung benötigt wurde, reicht nun eine Stromversorgung mit 10 A, da hohe Einschaltströme ohne Spannungseinbrüche abgefangen werden.
Kritische Zustände frühzeitig erkennen
Für eine maximale Anlagenverfügbarkeit ist die präventive Funktionsüberwachung zur Ferndiagnose des Netzteils sinnvoll. Durch die permanente Überwachung von Ausgangsspannung und -strom werden kritische Situationen über den frontseitig integrierten LED-Bargraph visualisiert und dem potenzialfreien Relaiskontakt sowie dem aktiven Signalausgang der Steuerung gemeldet, bevor ein Problem auftritt. Liefert die Stromversorgung mehr als den angegebenen Nennstrom, befindet sie sich im Boost-Betrieb. Die Stromversorgung und die angeschlossenen Verbraucher arbeiten normal weiter, die Ausgangsspannung beträgt 24 V DC. Kommt es im statischen Boost zu einer weiteren Lasterhöhung, die auch der dynamische Boost nicht abfangen kann, würde die Versorgung einbrechen. Mit der präventiven Signalisierung kann frühzeitig reagiert werden bevor Fehler auftreten. Ist zum Beispiel ein schwergängiger Motor lokalisiert, kann dieser repariert werden, bevor andere Verbraucher Spannungseinbrüche verzeichnen.
Robust gegen Störungen
Selbst kleinste Netzschwankungen können einen kompletten Ausfall der Anlage bedeuten. Die neue Quint Power-Stromversorgung bietet dagegen einen zuverlässigen Schutz: Auch wenn am Eingang eine komplette Sinuswelle bis zu 20 Millisekunden ausfällt, die Ausgangsleistung bleibt komplett erhalten, wodurch angeschlossene Verbraucher zuverlässig weiterarbeiten. Einen zuverlässigen Schutz gegen transiente Überspannung bietet der integrierte Gasableiter, der mehrere 1000 A ableiten kann. Wenn beispielsweise eine vorgeschaltete Sicherung auslöst und eine parallele Last schlagartig stromlos geschaltet wird, kann diese asymmetrische Störung auftreten und die Stromversorgung in Mitleidenschaft gezogen werden. Das passiert zum Beispiel bei Not-Aus-Schaltern an Robotern.
Die Stromversorgungsfamilie Quint Power wurde speziell für höchste Anlagenverfügbarkeit konzipiert und kann in einem Temperaturbereich von -25 bis +70 °C betrieben werden. Selbst unter schwierigsten thermischen Bedingungen läuft die Stromversorgung auch bei -40 °C an und versorgt die Lasten stabil. Zudem ist sie äußerst schock- und vibrationssicher, was zum Beispiel im maritimen Umfeld wichtig ist: 30g Schock und Vibrationen bis 2,3g in Resonanz stellen kein Problem dar.
Ressourceneffizient
Die hohen MTBF-Werte von über einer Million Stunden sowie die aktive Funktionsüberwachung mit DC-OK-LED und dem potentialfreien Signalkontakt sind ebenfalls Garanten für eine sichere Versorgung aller angeschlossenen Verbraucher. Neben einem Wirkungsgrad von bis zu 94 Prozent können über den integrierten Remote-Eingang angeschlossene Verbraucher abgeschaltet werden, was zusätzlich Energie und Kosten spart.