Antriebstechnik Putzteufel

11.12.2013

Putzerfische sind die Workaholics der Tierwelt. Tagein, tagaus, bei Tag und auch bei Nacht, putzen sie alles blitzblank. Bei Großprojekten bekommen sie jetzt mechanische Unterstützung.

Antennenwelse werden millionenfach als Reinigungskraft in Zierfischaquarien gehalten. Die als Putzerfische bekannten Gesellen aus Südamerika werden bis zu 15 Zentimenter groß und können ein stattliches Alter von 15 Jahren erreichen. Als Aufwuchsfresser raspeln sie hauptsächlich Nahrung mit den Zähnen von glatten Oberflächen ab, zum Beispiel von Steinen, Holz oder eben auch Glas. So leisten sie einen entscheidenden Beitrag dazu, das Aquarium sauber zu halten.

Ihre Verwandten im Ozean kleben die meiste Zeit an größeren Meeresbewohnern, beispielsweise an Haien oder Walen. Bei diesen sind die Putzerfische sehr beliebt, da sie Algen, Bakterien und abgestorbene Hautschuppen abfressen - das fühlt sich gut an und macht die Fischhaut seidig und glänzend. Yachten sind den Welsen aber nicht geheuer. Sie sind laut, hell und stinken.

Deshalb hat die Firma Hulltimo einen schwimmfähigen Putzroboter entwickelt. Durch die von einem Antriebsmotor erzeugte Rotation von Plattenbürsten entsteht ein Unterdruck, der den Roboter an einen Schiffsrumpf saugt. Das Antriebssystem umfasst vier Räder und zwei Riemen, angetrieben von zwei Brushless-Motoren der Marke Crouzet. Drei weitere Motoren desselben Fabrikats sorgen für die Drehung der Turbine sowie für die Bewegung der Rollenbürste und des zugehörigen Gelenks.

Gut abgeschaut - denn der Roboter arbeitet mit der gleichen Technik wie der Putzerfisch. Die Natur bleibt jedoch in gewissen Punkten unübertroffen: Zum einen bringt der Putzfimmel den Fisch dazu, von alleine zu putzen, während der Roboter vom Kai oder vom Schiffsdeck aus gesteuert werden muss. Zum anderen bekommt man auf den Putzroboter wohl keine Garantie von 15 Jahren.

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