Viktor Dulger, der 1935 auf die Welt kam, entwickelte schon früh ein Interesse am Erfinden. Sein Maschinenbaustudium in Karlsruhe schloss er nach nur drei Jahren ab. Bei einem international tätigen amerikanischen Milchkonzern war er anschließend als leitender Ingenieur verantwortlich für Wasser, Abwasser und Dampf. Damit hatte er bereits seine späteren Tätigkeitsfelder entdeckt.
Als 25-Jähriger im Jahr 1960 gründete er sein eigenes, damals noch kleines Unternehmen in Heidelberg, die Chemie & Filter GmbH. Bald gelang ihm die Entwicklung der ersten elektronisch gesteuerten Dosierpumpe aus Druckguss.
Diese kleine Pumpe, selbstbewusst Prominent benannt, dosierte sparsamer als vergleichbare Modelle auf dem Markt, wurde aufgrund ihrer unauffälligen Gestaltung jedoch von der Konkurrenz unterschätzt. "Eine Erfindung ist noch kein Produkt. Erst wenn der Erfinder seine 'zündende Idee' in Wissen und wirtschaftlichen Erfolg umsetzt, wird aus dem bloßen Gedanken eine Unternehmung, die die Welt bewegt", so der Jubilar, der im Alter von 39 Jahren bereits 50 Weltpatente hielt. Später wurde Prominent auch zum Firmennamen.
Internationaler Fokus
Früh setzte der Unternehmensgründer auf das internationale Geschäft. Heute ist das Unternehmen weltweit agierender Spezialist auf dem Gebiet der Dosiertechnik und entwickelt unter anderem Lösungen für die Trinkwasseraufbereitung. Insgesamt beschäftigt ProMinent rund 2.400 Mitarbeitern. Geleitet wird die Firmengruppe heute von Dulgers beiden Söhnen Prof. Dr. Andreas Dulger als Vorsitzender der Geschäftsführung und Gesamtmetall- Präsident Dr.-Ing. Rainer Dulger als Geschäftsführer Operations.
Mit seiner Frau Sigrid führt Viktor Dulger eine Stiftung, die unter anderem verschiedene Umweltpreise verleiht und den wissenschaftlichen Nachwuchs fördert. Besonders engagiert sich das Ehepaar auch für die Kunst. Der Wahlheimat Heidelberg stifteten die Dulgers, die seit 55 Jahren am Neckar leben, verschiedene dreidimensionale Kunstwerke. Erst im Oktober dieses Jahres kam das neunte Kunstwerk hinzu.
Viktor Dulger hat seit 1975 zahlreiche soziale Einrichtungen wie das Deutsche Zentrum für Musiktherapieforschung, die Universität Heidelberg, die Stiftung 600 Jahre Universität sowie verschiedene Vereine unterstützt. Zu den Auszeichnungen, die im Laufe seines Lebens erhielt, zählen neben vielen anderen das Bundesverdienstkreuz, die Verdienstmedaille des Landes Baden-Württemberg und die Diesel-Medaille in Gold.