Die Geschichte von Kunze Folien beginnt bereits 1969 mit Burkhard Kunzes Ingenieurbüro für elektrische Bauelemente. Noch weit von der heutigen Größe entfernt, befasste man sich zunächst mit der Beschaffung von Bauteilen und der Fertigung kleiner und einfacher elektronischer Baugruppen und Komponenten. Doch klein hieß schon damals nicht unbeachtet: Von Beginn an gehörten renommierten Unternehmen wie Siemens und Agfa zu den Kunden. Bereits in dieser Zeit beschäftigte sich Burkhard Kunze auch mit der Entwärmung von Bauteilen. Ende der 1970er Jahre entwarf er seine ersten Kühlkörper, die auch heute noch produziert und in hoher Stückzahl verkauft werden.
Den ganz großen Durchbruch brachte dann jedoch ein zu dieser Zeit völlig neues Produkt: die Wärmeleitfolie. Auf einer Messe in den USA entdeckte Kunze elektrisch isolierende Scheiben aus Silikon, die auch noch wärmeleitend waren. Sie dienten als Ersatz für die damals üblichen Glimmerscheiben und waren zu diesem Zeitpunkt in Deutschland und Europa noch weitestgehend unbekannt. Wärmeleitfolien bilden die Verbindung zwischen Bauelementen und Kühlkörpern. Ihre Hauptfunktion ist es, zwischen diesen beiden Komponenten eine gute Wärmeübertragung sicherzustellen. Der Ingenieur Burkhard Kunze erkannte sofort das große Potential dieser Technologie. Um die Wärmeleitfolien in Europa einzuführen, gründete er 1990 die Kunze Folien GmbH. Das erste angebotene Produkt war die wärmeleitende Silikonfolie KU-AG. Beim Silikon sollte es allerdings nicht bleiben. Auch Phase-Change-Folien und ihre Pendants aus Graphit brachte Kunzes Firma nach Deutschland und Europa. Einen großen Teil des Erfolgs seiner Produkte machten für Kunze damals wie heute die breiten Einsatzmöglichkeiten aus. „In der Leistungselektronik gab es für unsere Wärmeleitfolien schon im Jahr 1990 denkbar viele Anwendungsmöglichkeiten“ erinnert sich der Pionier.
In den 25 Jahren seines Bestehens ist Kunze Folien den Silikonprodukten treu geblieben. Auch heute sind sie weiterhin für den größten Teil des Unternehmensumsatzes verantwortlich. Seit den Anfängen hat sich aber das Produktangebot deutlich erweitert. Es umfasst mittlerweile auch Aluminium- und Kupferfolien, wärmeleitende Klebefolien, keramische Isolierscheiben und diverse Kühlkörper aus Aluminium und Kupfer. Kunze Folien versteht sich allerdings nicht als bloßer Entwickler und Hersteller von Entwärmungsprodukten. „Wir sind Komplettanbieter für Heatmanagement-Lösungen“ betont Geschäftsführer und Sohn des Firmengründers Wolfgang Reitberger-Kunze. Das zeigt sich besonders an der großen Anzahl an Dienstleistungen die Kunze Folien anbietet, wie zum Beispiel Wärmeleit- und Wärmebildmessungen, Hochspannungsprüfungen oder konstruktionsbegleitende Simulationen.
Der Erfolg des Unternehmens ist aber auch an seinem großen internationalen Kundenkreis erkennbar. Längst produziert Kunze Folien nicht mehr nur für den europäischen Markt. Die Wärmeleitfolien des Unternehmens finden sich unter anderem in Produkten aus China, Indien, Südafrika und den USA. Bei der Produktion bleibt man allerdings Deutschland treu. Gefertigt wird weiterhin ausschließlich an den beiden Standorten in Oberhaching.
Auch für weitere erfolgreiche 25 Jahre ist gesorgt. Kunze erhält im Mai 2015 mit der Aavid Corporation einen starken Partner. „Wir freuen uns sehr, zusammen mit Aavid unser Geschäft sowohl geographisch als auch auf neuen Märkten weiter auszubauen“ sagt Reitberger-Kunze.