Flowave ist ein Kompaktgerät zur Durchflussmessung in flüssigen Medien und besteht in einer ersten Ausführung aus einem Transmitter mit oder ohne Display und einem Sensor mit Clamp-Prozessanschlüssen. Die zugrunde liegende Surface Acoustic Wave-Technologie (SAW) nutzt für die Messung eine Wellenausbreitung wie bei seismischen Aktivitäten. Ein großer Pluspunkt der patentierten Technik ist, dass es keinerlei Einbauten oder Verengungen und damit auch keine Toträume im Messrohr gibt. Die Messung findet so ohne jeden Kontakt von Sensorelementen zum Medium statt. Die Rohrinnenseite kann mit der gleichen Oberflächengüte hergestellt werden wie der Rest der Rohrleitung. Es gibt keinen Druckabfall, es entstehen weder Fluideinwirkungen auf Sensorelemente noch sind Beeinträchtigungen durch diese auf das Medium möglich. Die Auswahl des passenden Sensors ist einfach, da sich die Sensorvarianten hauptsächlich auf Nennweite und Prozessanschluss begrenzen. Wartungsarbeiten sind nicht nötig.
Sowohl Transmitter als auch der komplette Sensor inklusive Messrohr erfüllen höchste hygienische Ansprüche, weshalb Flowave insbesondere für die Pharma-, Lebensmittel-, Getränke und Kosmetikbranche geeignet ist. Neben der Messung von Durchfluss und Temperatur wird das Gerät im nächsten Schritt um weitere Messwerte wie Dichte und Massendurchfluss erweitert und zählt dann zu den wenigen Geräten, die dieses breite Funktionalitätsspektrum abdecken.
Das Messgerät kann ohne Einschränkungen in horizontaler und vertikaler Einbaulage betrieben werden und arbeitet auch bei stehenden Flüssigkeiten, sodass selbst bei kleinstem Durchfluss Messergebnisse vorliegen. Störungen durch Anlagenvibrationen sind ausgeschlossen. Auch magnetische und elektrische Effekte beeinflussen die Messung nicht. Die Unabhängigkeit von der Leitfähigkeit der Flüssigkeit erweitert den Einsatzbereich erheblich.
Die SAW-Wandler als fester Bestandteil des Messrohrs sind über ein Messwerterfassungs-Modul mit einem Transmitter verbunden, der sowohl das Bedieninterface beinhaltet als auch die nötigen Ausgangssignale erzeugt. Der Transmitter basiert auf der neuen Elektronikplattform (EDIP - Efficient Device Integration) von Bürkert, die von allen zukünftigen Geräten genutzt werden soll. Der Aufbau ist voll modular und bietet so eine hohe Flexibilität für den Kunden. Die Verbindung der elektrischen Baugruppen ist nicht wie in der Vergangenheit analog, sondern voll digital ausgelegt.
Mit EDIP stößt Bürkert für seine Produkte das Tor zur Industrie 4.0 auf. EDIP umfasst eine Vielzahl an Funktionen, geräteübergreifende einheitliche Bedienschnittstellen sowie weitere innovative Services, die die Systemintegration neuer Geräte erleichtern.
Das Gerät misst den Volumendurchfluss mit einer Genauigkeit von 0,4 % vom Messwert. Die Temperatur wird mit einer Genauigkeit von 1°C gemessen. Je nach Nennweite liegt der Nenndruck bei ≤ 40 bar. Der Mediumstemperaturbereich ist ausgelegt, um sowohl CIP und SIP-Reinigungsverfahren durchzuführen. Die Umgebungstemperaturen decken den für Hygieneapplikationen nötigen Temperaturbereich ab.
Weitere Ausführungen, zusätzliche Ein-/Ausgangssignale, Feldbus-Schnittstellen und erweiterte Funktionen sowie Diagnosefähigkeiten sind in Vorbereitung, so dass Bürkert mittelfristig eine ganze Familie von Durchflussmessgeräten auf SAW-Basis anbieten wird.