Industrielle Fernsteuerung Schwere Maschinen per Touchscreen bedienen

SCHURTER AG ELECTRONIC COMPONENTS

Niedrige Temperaturen, Witterung: Die industrielle Fernbedienung von Vision Remote und Schurter trotzt widrigen Bedingungen.

Bild: Schurter
20.06.2023

Vision Remote ist ein norwegischer Anbieter von Fernbedienungen für die Schwerindustrie und Schifffahrt. Mit den Lösungen des Unternehmens lässt sich auch schwere Maschinerie mittels kapazitiver Zehn-Zoll-Touchscreens bedienen. An der Entwicklung des Produkts war auch Schurter maßgeblich beteiligt.

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Vision Remote und Schurter haben gemeinsam eine industrielle Fernsteuerung auf den Weg gebracht, die flexible Displays in die Schwerindustrie einführt. Mittels eines robusten Gehäuses und widerstandsfähiger Komponenten ist die Fernbedienung für den Einsatz unter rauen Bedingungen geeignet und lässt sich auch bei Temperaturen von bis zu -20 °C und starkem Niederschlag mit Handschuhen bedienen. Das zusätzlich verstärkte Modell VX100 (RU) ist für den Einsatz in explosionsgefährdeten Umgebungen zertifiziert.

„Die größte Herausforderung bestand darin, den großen Zehn-Zoll-Touchscreen so in die Fernbedienung zu integrieren, dass das Ganze stabil genug ist“, sagt Jorgen Paulsen, Manager bei Vision Remote. „Unsere Kunden müssen in der Lage sein, unter manchmal extrem rauen Bedingungen sicher und zuverlässig zu arbeiten. Wir suchten also nach einem Touchscreen, der sich leicht integrieren lässt, im Freien ablesbar ist und auch unter feuchten Bedingungen und extrem niedrigen Temperaturen funktioniert.“

Arve Leren, Vertriebsleiter bei Vision Remote, fügt hinzu: „Wir verkaufen unsere Produkte nicht an Endverbraucher, sondern an Hersteller von Industriemaschinen, Kränen und Förderanlagen. Sie nutzen die Vision-Remote-Plattform als Teil ihres Logistiksystems mit einer speziellen Software. Das, was die Benutzer auf dem Touchscreen sehen, ist also vollständig auf ihr eigenes System abgestimmt. Unsere Kunden können die Fernbedienung nach Belieben mit den für sie relevanten Anwendungen ausstatten.“

Mehr als nur ein Display

Die Flexibilität ist einer der großen Vorteile des neuen Systems. Leren: „Wir wollten mehr als nur ein Display zum Ablesen von Daten. Ein Touchscreen bietet viel mehr Möglichkeiten, das System für bestimmte Anwendungen anzupassen. Mit der gleichen Hardware können wir jetzt Steuerungssysteme für sehr unterschiedliche Maschinen und Kräne erstellen. Kurzgesagt für alles, was gesteuert werden muss.“

Neben dem Bildschirm verfügt die Fernbedienung über herkömmliche analoge Tasten und Joysticks. „Wir sind bewusst nicht das Risiko eingegangen, nur über den Touchscreen zu steuern, aber die Rückmeldungen der Benutzer zeigen, dass sie die analogen Tasten kaum noch benutzen, weil der Touchscreen so komfortabel ist“, berichtet Leren. Obwohl dies ein völlig neues Konzept sei, gewöhne man sich in der Praxis schnell daran. Die Tatsache, dass Touchscreens durch Smartphones und Bestellbildschirme im Alltag immer beliebter werden, ist dabei sehr hilfreich. „In dieser Hinsicht war unser Timing definitiv richtig, der Markt ist jetzt wirklich bereit für ein Produkt wie das unsere.“

Im Bedienmenü können Nutzer die Empfindlichkeit des Bildschirms selbst einstellen. „Die Berührungsempfindlichkeit ist variabel, und der Benutzer kann festlegen, ob der Bildschirm mit der Hand oder mit Handschuhen bedient werden soll“, erklärt Paulsen. „Auch die Regenempfindlichkeit kann eingestellt werden, das heißt die Menge an Tropfen, die auf den Bildschirm fallen dürfen, ohne versehentlich als Berührung registriert zu werden.“

Zusammenarbeit mit Schurter

Die Zusammenarbeit zwischen Vision Remote und Schurter begann im Jahr 2016. Man wandte sich an Schurter in den Niederlanden, um den kapazitiven Touchscreen in die Fernbedienung zu implementieren. Sales & Marketing Manager Ronald van der Voort erinnert sich: „Vision Remote hatte bereits eine sehr konkrete Vorstellung von dem, was sie suchten, das Konzeptbild, das uns damals zugesandt wurde, sieht genau so aus wie das Endprodukt, das jetzt auf dem Markt ist.“

Im weiteren Verlauf des Prozesses war Schurter Nordic in Schweden an der Umsetzung des Touchscreens beteiligt. Robert Gunnarsson, Geschäftsführer des Unternehmens, sagt: „Damals mussten wir einen neuen Lieferanten für den LCD-Bildschirm suchen, der in das Ganze passt. Das ursprüngliche Modell hatte die End-of-Life-Phase erreicht und wurde nicht weiterentwickelt. Bei dieser Art von Projekten ist das Lebenszyklusmanagement sehr wichtig. Wir liefern im Grunde ein komplettes Paket aus Hardware, Gehäuse und Software, die zusammen den Bedürfnissen und Anforderungen des Kunden entsprechen.“

Gehe eine Komponente innerhalb dieses Ganzen verloren, müsse die Gesamtlösung oft an eine Alternative angepasst werden. „Das war auch hier der Fall“, sagt Gunnarsson, „wo wir sogar eine Zwischenlösung eingesetzt haben, weil wir mit der aktuellen, endgültigen Displayversion eine lange Lieferzeit hatten.“

Ausweitung des Absatzmarktes

Während die ersten Käufer der Fernbedienungen von Vision Remote hauptsächlich in Skandinavien zu finden waren, wird der Markt derzeit auf das übrige Europa und darüber hinaus ausgeweitet. Denn die Flexibilität der Touchscreen-Lösung bietet interessante Vorteile für ein breites Spektrum von Unternehmen.

„Diese Lösung ist sehr kosteneffizient, weil wir die Software nach unseren Wünschen konfigurieren können, ohne Anpassungen an der Hardware vornehmen zu müssen“, erklärt Leren. „Das Display kann alles anzeigen: von bestimmten Betriebssystemen über Webseiten bis hin zu Kamerabildern. Gemeinsam mit Schurter haben wir die All-in-One-Lösung so entwickelt, wie wir sie uns vorgestellt haben.“

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