Sensor optimiert CIP-Reinigung Sensorik sorgt für Frische auf dem Teller

Die 300 Mitarbeiter von Züger Frischkäse verarbeiten circa 2,8 Milionen l Milch zu mehr als 150 verschiedenen Frischkäseprodukten.

Bild: iStock, Vladimir Mironov
23.06.2023

Züger Frischkäse ist einer der größten Milchverarbeiter der Schweiz. Bei der CIP-Reinigung konnte das Unternehmen in den letzten Jahren den Verbrauch von Wasser und Reinigungsmedien deutlich reduzieren. Ein leistungsstarker Analysesensor hat dabei einen wesentlichen Faktor inne.

Schweizer Milchprodukte sind im In- und Ausland sehr beliebt. Einer der größten Produzenten von Milchprodukten ist Züger Frischkäse. Am Hauptstandort Oberbüren in der Ostschweiz verarbeiten etwa 300 Mitarbeiter circa 2,8 Millionen l Milch zu mehr als 150 verschiedenen Frischkäseprodukten, darunter Hüttenkäse, Mozzarella oder Mascarpone. Aber nicht nur die Schweiz und europäische Nachbarn wie Deutschland, Italien und Frankreich zählen zu Zügers Absatzmärkten, auch China, Japan und Russland importieren Käseprodukte von Züger.

Seit der Jahrtausendwende hat Züger ein rasantes Wachstum erlebt: „Verglichen mit 1996, als ich bei Züger angefangen habe, verarbeiten wir heute etwa 50 Mal so viel Milch“, so Urs Koster, Bereichsleiter technischer Unterhalt und Neuanlagen bei Züger. Jedes Jahr erhöht sich die produzierte Menge weiter. Dementsprechend müssen die Produktionsanlagen kontinuierlich angepasst und ausgebaut werden.

Zusätzlich zu diesem Wachstum steht Züger zunehmend vor einer weiteren Herausforderung: Die Schweizer Gesetzgebung bezüglich des Wasserverbrauchs sowie Umweltvorschriften wird kontinuierlich verschärft. Darüber hinaus enthält die Firmenkultur von Züger, wo auch etliche Bioprodukte entstehen, die Eigenaufforderung zu einer nachhaltigen Produktion. Um den Verbrauch von Wasser und Reinigungsmittel zu senken, startete Züger daher einen Optimierungsprozess des CIP-Verfahrens.

Ein Schlüssel zur Einsparung von Ressourcen war eine exaktere Phasentrennung, wofür Züger den Leitfähigkeitssensor CombiLyz AFI des Sensorspezialisten Baumer einsetzt. Der Erfolg ist deutlich: Der CIP-Prozess verbraucht heute bis zu 30 Prozent weniger Reinigungsmittel, bis zu 50 Prozent weniger Desinfektionsmittel und bis zu 100.000 l weniger Wasser pro Tag.

Schnelles Messsignal senkt den Verbrauch

Für die Phasentrennung von Lebensmittel, Wasser und Reinigungsflüssigkeit beim CIP bringt der CombiLyz Leitfähigkeitssensor von Baumer beste Voraussetzungen mit: Er misst hochgenau die elektrische Leitfähigkeit des vorbeiströmenden Mediums und schließt daraus auf dessen Art und Konzentration. Dank der kurzen Ansprechzeit der Temperaturkompensation erhält die Anlagensteuerung bei Züger in nur 15 Sekunden einen exakten Messwert. So kann die Steuerung schnell reagieren und die einzelnen Phasen durch das Schalten von Ventilen präzise trennen. Das ist von entscheidender Bedeutung, denn die Konsequenzen eines falschen oder verzögerten Messsignals können drastisch sein: „Schlimmstenfalls läuft uns der CIP-Tank über, und die Anlage steht erstmal still“, sagt Koster. „Aber es ging uns nicht nur darum, dies zu vermeiden, sondern deutlich effizienter beim Ressourcenverbrauch zu werden. Deswegen ist für uns eine schnelle und zuverlässige Reaktion des Sensors wichtig.“

Verantwortlich für die schnelle Temperaturkompensation des CombiLyz AFI ist seine Kappe aus PEEK-Kunststoff im One-Piece-Hygienedesign. Sie enthält die induktiven Sensorelemente zur Messung der elektrischen Leitfähigkeit und den Temperatursensor. Die Sensorspitze hat eine geringe ther­mische Masse und einen geringen Wärmeübergangswiderstand, dadurch reagiert der Temperatursensor sehr schnell auch auf große Temperaturschwankungen. Sensoren mit zweigeteilter Kappe, bei denen der Temperatursensor unter Metall liegt, sind zwar noch etwas schneller. Doch die in der Praxis oft vorkommenden Temperaturwechsel belasten den Übergang zwischen Kunststoff und Metall thermisch, weshalb diese Sensoren häufiger Risse aufweisen, dadurch ausfallen und die Lebensmittelsicherheit gefährden.

Eine langfristig zuverlässige Lösung

„Leitfähigkeitssensoren von Baumer sind bei Züger schon lange im Einsatz“, berichtet Koster. Sie bestimmen etwa den Salzgehalt im Schmelzwasser sowie im Endprodukt bei der Mozzarellaproduktion, bei der Trennung der Rahmphase vom Wasser oder bei der Wasserrückgewinnung. Als es an die Optimierung des CIP-Prozesses ging, war für Koster daher schnell klar, dass er auch bei dieser Applikation auf den CombiLyz AFI zurückgreifen wird. Markentreue war allerdings nicht der ausschlaggebende Grund für seine Entscheidung. „Was ich einkaufe, ist komplett nutzenorientiert“, sagt Koster. „Ich weiß, was ich brauche, und dann suche ich schlicht nach der Lösung, die dafür passt. Und der CombiLyz AFI ist einfach der beste Leitfähigkeitssensor auf dem Markt.“

Dank den Einsparungen hält Züger nach dem erfolgreichen Optimierungsprozess die gesetzlichen Vorgaben zum Ressourcenverbrauch ein und kann zudem auch den eigenen Ansprüchen an Nachhaltigkeit beim Produzieren entsprechen. Und auch in puncto langfristiger Zuverlässigkeit ist Koster mit dem Baumer Sensor zufrieden: „Wir haben vieles ausprobiert, denn auf dem Papier können alle Sensoren das Gleiche. Und in der ersten Woche funktioniert auch meistens alles. Was zählt, ist aber die Zuverlässigkeit über viele Jahre hinweg.“

„Die Zusammenarbeit mit Züger ist fordernd und spannend“, sagt Thomas Schneider, der Züger für Baumer betreuen darf. „Besonders positiv ist die langfristige Perspektive, mit der Projekte realisiert werden. Das passt zur Philosophie von Baumer, nicht nur Produkte zu verkaufen, sondern ein Partner über viele Jahre hinweg zu sein.“ Davon profitieren Kunden auf direkte Weise: „Sie verstehen, was ich brauche, beraten mich bei meinen Herausforderungen und schlagen von sich aus gute Lösungen vor“, bestätigt Koster. Ein großer Vorteil gerade bei fortlaufenden Optimierungsprojekten, wie sie Züger durch sein Wachstum auch in Zukunft weiter unternehmen wird.

Bildergalerie

  • Am Standort in Oberbüren (Kanton St. Gallen) werden 2,8 Millionen Liter Milch verarbeitet.

    Am Standort in Oberbüren (Kanton St. Gallen) werden 2,8 Millionen Liter Milch verarbeitet.

    Bild: Baumer

  • Um Ressourcen zu sparen, hat Züger den CIP-Prozess mit Hilfe eines leistungsstarken Leitfähigkeitssensors optimiert.

    Um Ressourcen zu sparen, hat Züger den CIP-Prozess mit Hilfe eines leistungsstarken Leitfähigkeitssensors optimiert.

    Bild: Baumer

  • Mit dem Baumer-Leitfähigkeitssensor CombiLyz AFI kann Züger währens des CIP-Reinigungsprozesses bis zu 100.000 l Wasser pro Tag einsparen.

    Mit dem Baumer-Leitfähigkeitssensor CombiLyz AFI kann Züger währens des CIP-Reinigungsprozesses bis zu 100.000 l Wasser pro Tag einsparen.

    Bild: Baumer

  • Die Züger Frischkäse AG ist einer der größten Milchverarbeiter in der Schweiz.

    Die Züger Frischkäse AG ist einer der größten Milchverarbeiter in der Schweiz.

    Bild: Baumer

  • Urs Koster ist Bereichsleiter für technischen Unterhalt und Neuanlagen und war für die Optimierung der CIP-Reinigung mitverantwortlich.

    Urs Koster ist Bereichsleiter für technischen Unterhalt und Neuanlagen und war für die Optimierung der CIP-Reinigung mitverantwortlich.

    Bild: Baumer

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