„Manchmal zieht eine Kundenanforderung sogar eine Verbesserung des Gesamtsystems nach sich. Wir übertragen solche Anpassungen dann in die Serie beziehungsweise die daraus resultierende Firmware“, sagt Thomas Vogt, Geschäftsführer bei Adlos. „Momentan finden sich die Entwicklungsschritte eher im Verborgenen wieder und sind nicht direkt sichtbar. Sie verstecken sich in Reaktionszeiten, Latenzzeiten und Regelungen. Doch wenn zum Beispiel eine verbesserte Referenzfahrt zu einem besseren Ergebnis führt, dann stellen wir diese Abläufe allen Kunden zur Verfügung“, so Herr Vogt. Ein Update auf solche neuen Funktionalitäten ist dann kinderleicht und intuitiv über den KannMotion-Manager durchführbar.
Auch ist die Akzeptanz des im Jahr 2017 eingeführten Servosystems am Markt gestiegen. Denn wenn sich bis zu sieben ursprüngliche Einzeleinheiten in einem Gesamtsystem wiederfinden, kann das nur Vorteile in Sachen Einkauf, Lieferkette, Wartung und vieles mehr bringen. Zum Beispiel entspannt die Kann Motion Plattform die aktuell schwierige Lage am Beschaffungsmarkt.
„Mit unserem KannMotion-Konzept konnten wir eine sehr hohe Liefertreue gewährleisten“, sagt Olaf Kämmerling, Geschäftsführer bei Koco Motion. Dazu haben wir frühzeitig den Lagerbestand soweit erhöht, dass auch längere Wiederbeschaffungszeiten keine Gefahr für unsere termingerechten Lieferungen darstellen“.
Alle Komponenten in einem
Die KannMotion-Plattform besteht aus 80 Prozent Standard-Bausteinen, welche sich nach dem Baukastenprinzip individuell zusammenstellen lassen. Das USP des Servoantriebssystem ist nicht nur, dass sich mehrere Einzelkomponenten wie Encoder, Steuerung, Verkabelung und so weiter auf ein Gesamtsystem reduzieren, in das sie alle integriert sind. Die Antriebe werden zudem so ausgelegt, dass sie nur die Funktionen integriert haben, welche in der jeweiligen Applikation erforderlich sind. Ein KannMotion kann damit nur das, was er können muss. Aber das kann er perfekt.
Das Antriebssystem arbeitet auch im Dauerlauf zuverlässig wie ein Servomotor und lässt sich über Befehle oder Ablaufprogramme voll programmieren. Der Antrieb kann mit einem DC-Motor für hoch dynamische Anwendungen oder mit einem Schrittmotor in diversen Nema Größen aufgebaut werden. In jedem Fall ist der Closed-Loop-Antrieb mit integriertem Single-turn-absolut-Encoder und einer direkt angebauten Schrittmotorsteuerung einfach aufgebaut. Er verfügt über diverse digitale Ein- und Ausgänge und einen analogen Eingang. Trotz der integrierten Einheiten benötigt das kompakte Antriebssystem nur einen geringen Bauraum.
In der integrierten, programmierbaren Steuerung können komplexe Programme abgelegt und aufgerufen werden. Die Eingangssignale lassen sich in die Programme integrieren. Die Ausgangssignale können weiteren Einheiten als Eingang dienen. So lassen sich mit den Antrieben eine Reihe von Bewegungen in einer Maschine automatisieren.
Anwendungen noch und nöcher
Die intuitive Programmierung von Abläufen machen den Antrieb besonders prädestiniert für dezentrale Insellösungen ohne aufwendige übergeordnete Steuerungen. Das Konzept eignet sich besonders für kostengünstige, individuelle Lösungen ab kleinen Serien. Weitere Anwendungen sind Positionierungen, geregelte Dauerläufe oder programmierte Bewegungsabläufe. Beispiele sind Regelventile, Stellventile oder der Antrieb einer Achse mit unterschiedlichen Drehzahlen.
Ein besonders interessanter Einsatzfall ist der Austausch von pneumatischen Lösungen durch miniaturisierte, elektrische Antriebe. Das Potential für den KannMotion ist aber nicht nur industrieller Natur, denn er bewegt einfach alles: vom Getränkeautomaten, über automatisch verstellbare Kopfstützen im ärztlichen Behandlungsstuhl bis hin zum Karottenschäler oder Musikinstrument.