Die 140 Sekunden dauernde Fahrt mit dem Loke Gyro Swing im Vergnügungspark Liseberg in Göteborg, Schweden, sorgt für Nervenkitzel und für das unglaublich aufregende Gefühl, tatsächlich schwerelos durch die Luft zu fliegen. Die Pendelbewegung und die hohe Rotationsgeschwindigkeit drücken die 40 Personen nahezu kopfüber in den Sitz, während sie gleichzeitig um 360° herumgewirbelt werden. Beim Abschwung werden ihre Körper der massiven Kraft von 4 G, der vier-fachen Erdanziehungskraft, ausgesetzt, und rasen gleichzeitig mit einer Geschwindigkeit von über 100 km/h nach vorne. Am Ende der Fahrt mit dem Loke strahlen die mit Adrenalin vollgepumpten Passagiere über das ganze Gesicht.
Diesen Nervenkitzel auf eine sichere Weise zu bieten, ist keine leichte Aufgabe. Obwohl sich die wenigsten Leute über die hinter den Kulissen eingesetzte Technik Gedanken machen, spielen die modernen Frequenzumrichter von ABB eine entscheidende Rolle dabei, diese Fahrten sicher und effizient zu machen.
Kontrollierte Pendelbewegungen
Das im Bereich von Fahrgeschäften für Vergnügungsparks führende Unternehmen ist die Intamin Amusement Rides Group, die weltweit eine große Anzahl solcher Attraktionen baut. Das Schwesterunternehmen, die Inautec in der Schweiz, ist für das ausfallsichere Leitsystem zuständig und unterstützt die Montage und Inbetriebnahme der Fahrgeschäfte. Stephan Siegrist, Geschäftsführer und Technikchef von Inautec, ist begeistert, dass Frequenzumrichter von ABB alles unter Kontrolle halten, damit die Pendelbewegung sicher und präzise abläuft, und gleichzeitig die Konstruktion vereinfacht wird.
„Dieser neue Frequenzumrichter – der rückspeisefähige Hochleistungsfrequenzumrichter ACS880 mit Lageregelung – unterstützt perfekt unser neues Konstruktionsprinzip für den Gyro Swing“, sagt Siegrist. „Nun können wir die Anzahl der Motoren, die wir für das Fahrgeschäft benötigen, auf einen reduzieren. Durch die Wahl eines einzelnen Motors mit höherer Leistung haben wir die Komplexität des Systems vereinfacht, da keine Getriebe und Drehgeber mehr notwendig sind. Dadurch wird das Engineering vereinfacht und die Zuverlässigkeit erhöht.“
Leichte Integration in unterschiedliche Leitsysteme
Sicherheit ist bei dem Pendel ein Schlüsselbereich, denn dabei kann es für die Fahrgäste keinerlei Kompromisse geben. ABB-Frequenzumrichter, die sich dank der sicheren E/A- oder sogar der PROFIsafe-Kommunikation leicht in unterschiedliche Leitsysteme integrieren lassen, sind auf die Unterstützung zahlreicher Sicherheitsfunktionen ausgelegt, welche die hohen Zuverlässigkeitsanforderungen, wie sie in den globalen Sicherheitsstandards vorgegeben sind, erfüllen.
Diese integrierten Sicherheitsmerkmale, erklärt Siegrist, erleichtern den Bau, die Wartung und den Betrieb des Fahrgeschäfts und beschleunigen außerdem den Konstruktionsprozess. „Die integrierten Sicherheitsfunktionen mit einem sehr hohen Niveau bieten uns enorme Vorteile, denn sie beschleunigen die Entwicklung und Montage. Eine separate Programmierung oder aufwändige Verdrahtung entfallen.“
Präzise Positionierung
Neben der sicheren Steuerung der Fahrt ermöglicht die neue Antriebskonstruktion auch eine präzise Positionierung der Sitze am Ende der Fahrt, damit die Leute schnell ein- und aussteigen können. Dadurch bleibt die Warteschlange kurz und die Parkbesucher bleiben fröhlich. Unterstützt durch die in den ACS880-Frequenzumrichter integrierte Motion-Control-Software stoppt das Pendel jedes Mal an der entsprechenden Position, präzise und schnell, was sich für Liseberg auch finanziell auszahlt. „Die präzise Lageregelung beschleunigt das Ein- und Aussteigen der Passagiere“, erläutert Berndtsson, „und das bedeutet höhere Einnahmen für den Park.“
Ein weiterer positiver Aspekt beim Einsatz des rückspeisefähigen Frequenzumrichters von ABB ist die Energieeinsparung, welche sich, so Berndtsson, durch die Rückspeisung der Bremsenergie in das Netz ergibt, wenn das Fahrgeschäft bremst. „Jetzt haben wir ein einfacheres System, und bei jedem Fahrzyklus speisen wir 1,4 kWh Strom in das Netz zurück. Dadurch sparen wir Geld und wir können unsere Nachhaltigkeitsziele ebenfalls erreichen.“