„Echtzeitanbindung zur Steuerungsebene steht als wesentliches Merkmal dieser Einzelachsantriebe im Vordergrund“, erläutert Norbert Schwabbauer, zuständig für Vertrieb und Marketing bei KEB und in dieser Entwicklung parallel als Leiter des Projektteams verantwortlich. „Serienmäßig ist zunächst Ethercat oder alternativ Varan lieferbar. Parallel dazu verfügt jedes Gerät über eine CAN-Schnittstelle. Weitere Ethernet – basierende Varianten für Powerlink, Profinet und Ethernet/IP befinden sich aktuell in der Entwicklung und werden bis Mitte 2015 erhältlich sein.“ Der Combivert S6 ist platzsparend im Taschenbuchformat in zwei Baugrößen mit Breiten von 50 beziehungsweise 90 mm aufgebaut und in fünf elektrischen Leistungsstufen für 3-phasige Anschlussspannungen von 200 bis 480 V AC beziehungsweise 50/60 Hz erhältlich.
Einzigartig ist der integrierte Funkenstörfilter für die Umgebungen C1 und C2 nach EN61800-3 und kleine Ableitströme unter 5 mA bei Motorleitungen bis zu 50 m. Damit wird der Geräteeinsatz in Installationen mit FI-Schutzschaltern von 30 mA möglich, das heißt direkter Kundennutzen entsteht aus der vereinfachten Einhaltung von Personen- und Brandschutzanforderungen. Lagerückführungen direkt vom Motor oder aus der Anwendung werden auf einem zweikanaligen Multi-Encoder-Interface für Resolver, Inkremental TTL und HTL, SIN/COS, SSI, Hiperface, Endat und BISS unterstützt. Diese Flexibilität bietet Kunden einen hohen Freiheitsgrad bei der Wahl der idealen Lagerückführung.
Flexibel zeigt sich auch die Vielfalt der Signalverarbeitung: Die Gerätesteuerung verarbeitet digitale Signale auf acht programmierbaren Ein- und zwei Ausgängen sowie einem Relais und analoge Signale auf zwei Eingängen und einem Ausgang. Das spart Platz und Kosten – teilweise kann somit auch auf externe I/O-Module verzichtet werden, da Signale aus der Anwendung über den Combivert S6 taktsynchron und in Echtzeit an die Steuerungsebene übergeben werden können. In modernen Maschinenkonzepten sind Anforderungen an funktionale Sicherheit häufig in Kombination mit Sicherheit im Antrieb umgesetzt. Dies unterstützt das Gerät mit der Sicherheitsfunktion Safe-Torque-Off nach EN ISO 13849-1, ausgelegt auf den PLe entsprechend SIL3- EN62061. In einer weiteren Ausbaustufe sind die Anforderungen Safe-Brake-Control, Safe-Stop, Safe-Operating-Stop und Safe-Limited-Speed umgesetzt, deren TÜV-Zertifizierung zur Jahresmitte 2015 vorliegen wird.
Einen neuen Standard setzt die Baureihe auch im Betrieb unterschiedlicher Motortypen. Per Software ist im Combivert S6 wahlweise der Betrieb von Synchron-, Asynchron-, IPM- oder Synchronreluktanzmotoren anzuwählen. Vielfalt zeigt sich auch in technischen Details – entweder positionsgenau mit interner Lageregelung und Gebersystem oder als geberlos geregelter Betrieb für exakte Drehzahl- und Drehmomentregelung ohne Rückführung am Motor.