10 Tipps für die Schalterauswahl So finden Sie den richtigen Schalter

Den richtigen Schalter für seine Anwendung zu finden, gestaltet sich bei der schier unendlichen Auswahl oft als schwierig. Apem gibt zehn Tipps an die Hand, mit denen die Entscheidung leichter fällt.

Bild: iStock, Stevanovicigor
04.03.2019

Unzählige Schaltervarianten für Maschinen, Fahrzeuge, Anlagen und Automaten sind mittlerweile auf dem Markt. Das bietet natürlich vielfältige Auswahlmöglichkeiten – erhöht aber auch die Gefahr, sich für das falsche Modell zu entscheiden. Unsere 10 Tipps helfen Ihnen dabei, aus der großen Menge der Angebote den für Ihre Anforderungen passenden Schalter auszuwählen.

Drucktaster und -schalter, taktile Taster, Hebel-, Schiebe-, Kipp-, Wippen-, Not-Aus- und Schlüsselschalter - die Auswahl an Schaltern und Tastern ist riesig. Das passende Modell für eine Maschine oder Anlage zu finden, ist deshalb nicht ganz einfach. Ein paar Grundregeln helfen dabei, nicht daneben zu greifen.

1. Schalter ist nicht gleich Taster…

Zu Beginn ist es immer sehr wichtig, genau festzulegen, was exakt der jeweilige Schalter können soll. Das entscheidende Kriterium dafür ist der konkrete Einsatzzweck. Wird beispielsweise ein Bedienelement benötigt, das durch Drücken betätigt wird und nach dem Loslassen selbsttätig wieder in die Ausgangslage zurückkehren soll, dann empfiehlt sich in diesem Fall die Auswahl eines Tasters. Geht es hingegen um das dauerhafte Ein- und Ausschalten eines Geräts, einer Maschine, einer Anlage oder einer Funktion, dann kommen meistens Kipp- oder Wippschalter zum Einsatz. Müssen in der Anwendung mehrere Schaltzustände angesteuert werden, dann sind hierfür Mehrfach- oder Wahlschalter erforderlich. Und die Faktoren Form, Größe, Optik und Sicherheit spielen natürlich ebenfalls immer eine entscheidende Rolle.

2. Form follows function

Groß, kompakt, eckig, rund, lang, kurz, Oberflächen- und Durchsteckmontage - auch im Hinblick auf Größe, Passform und Einbau des Schalters gibt es eine große Auswahl. Zu berücksichtigen sind hierbei die jeweiligen Platzverhältnisse. Bei wenig Raum unter dem Panel stellen Schalter mit geringer Einbautiefe die passende Lösung dar. Und natürlich ist auch zu klären, welche Anschlussart, wie Kabel, Stecker, Litzen, Lötösen, PCB oder 90 Grad gewinkelt, benötigt wird.

3. Heavy Metal – Gutes Aussehen ist nicht alles

Schalter in hochwertiger Metalloptik kombiniert mit hoher Widerstandsfähigkeit bieten zum Beispiel Edelstahltastaturen. Es gibt sie in hoch individualisierbaren Varianten. Sie sind nicht nur bestens gerüstet gegen Staub, Sprühsalz, Abrieb, Feuer und Korrosion, sondern auch gegen Vandalismus, Stöße und Schläge. Dadurch sind sie unter anderem ideal für öffentlich zugängliche Eingabepanels, wie sie beispielweise in Aufzügen oder bei Geld-, Park- und Fahrscheinautomaten zum Einsatz kommen.

4. Sicherheit im Fokus

Bei der Auswahl des optimalen Schalters steht immer öfter der Faktor Sicherheit im Fokus. Darunter fällt unter anderem die Abschirmung gegen elektromagnetische Impulse, der Schutz gegen Vibrationen und Erschütterungen oder zuverlässige Zugangskontrollen durch Schlüsselschalter. Insbesondere im industriellen Bereich ist zudem das Verhindern von unbeabsichtigten Betätigungen von eminenter Bedeutung. Hier können unter anderem Sicherheitsabdeckungen, etwa aus thermoplastischem Kunststoff, dazu beitragen, durch eine erhöhte Bediensicherheit Mensch und Material vor Unfällen und Beschädigungen zu schützen.

5. Alles dicht?

Wird der Schalter in nassen, kalten, sehr trockenen, staubigen oder öligen Umweltbedingungen betrieben, sollte auf jeden Fall ein Modell gewählt werden, das unter rauen Einsatzbedingungen zuverlässig dicht bleibt. Das gilt auch, wenn der Schalter häufig gereinigt wird. Erreichen lässt sich das zum Beispiel durch eine mit Epoxidharz präparierte Rückseite. Auf der Frontseite sind – unter anderem durch Silikon- und Neoprenkappen – Abdichtungen bis hin zur Schutzklasse IP69K möglich. Sie sind absolut dicht und schützen den Schalter gegen das Eindringen von Festkörpern, Staub, Salzsprühnebel, Chemikalien und Desinfektionsmitteln sowie auch gegen Wasser, selbst bei der Hochdruck- oder Dampfstrahlreinigung. Diese Eigenschaften sind in erster Linie überall dort gefragt, wo sehr hohe Ansprüche im Hinblick auf Robustheit und eine möglichst einfache Reinigung gestellt werden, also zum Beispiel in der Lebensmittel-, Chemie- und Pharmaindustrie.

6. Lang lebe der Schalter!

Wird ein Schalter relativ häufig betätigt, sollte seine Mechanik entsprechend robust gebaut sein. Hier gibt es besonders langlebige Lösungen, die zum Teil eine Million und mehr Schaltzyklen ermöglichen. Ein wichtiger Punkt im Hinblick auf die Lebensdauer ist darüber hinaus – ergänzend zur Dichtigkeit sowie der Stoß- und Vibrationsfestigkeit – die UV-Beständigkeit. Sie verhindert insbesondere bei Outdoor-Anwendungen eine frühzeitige Alterung der eingesetzten Schalter durch starke Sonneneinwirkung.

7. Zeichen setzen!

Vor allem bei sicherheitsrelevanten Anwendungen müssen die eingesetzten Schalter und ihre Funktionen jederzeit eindeutig erkennbar sein. Gerade bei komplexen Systemen mit zahlreichen Bedienelementen kann allerdings leicht der Überblick verlorengehen. Bedruckte Schalter tragen hier zu einer deutlich verbesserten Übersichtlichkeit bei. Neben diversen Beschriftungen und Zeichen, wie AN, AUS oder Richtungspfeilen, lassen sich viele Schalter auch mit eigenen, individuellen Symbolen versehen. Moderne Verfahren wie Tampondruck, Hot Stamping oder Lasergravur sorgen dafür, dass die Kennzeichnungen dauerhaft sichtbar bleiben – auch bei intensiver Nutzung des Schalters.

8. Lichtblicke in Sachen Bediensicherheit

Auch in Sachen Beleuchtung bieten moderne Schalter eine ganze Reihe unterschiedlicher Varianten. Das Spektrum reicht von farbigen Statusanzeigen über weiße LED-Punktilluminationen bis hin zu Leuchtrandindikatoren für die Kennzeichnung von technischen Sicherheitseinrichtungen, wie Not-Aus-Schaltern. Allen Lösungen gemein ist, dass sie insbesondere bei Dunkelheit und schwierigen Sichtverhältnissen die Erkennbarkeit deutlich verbessern und damit die Bediensicherheit erhöhen.

9. Schalter mit NC/NO-Funktion?

Ein klassischer Schalter hat jeweils einen Eingang und einen Ausgang und schaltet bei NO (normally open = Schließer) oder NC (normally closed = Öffner). Ein Schalter mit der elektrischen Schaltfunktion NC/NO verfügt hingegen über einen Eingang und die zwei Ausgangsarten „schaltend“ und „nichtschaltend“. Ein einziger Schalter ermöglicht somit drei verschiedene elektrische Konfigurationen: NC, NO und NC/NO. Damit wird er multifunktionell. Ein Praxisbeispiel sind Push-to-Talk-Headsets. Bei ihnen steuert ein Schalter gleichzeitig die Funktion von Kopfhörer und Mikrofon. Wenn der Schalter nicht gedrückt wird, sind die Kopfhörer aktiv und der Gesprächspartner kann gehört werden. Bei betätigtem Schalter werden die Kopfhörer abgeschaltet und das Mikrofon wird aktiviert, der Nutzer kann nun selbst sprechen. Ein weiterer entscheidender Vorteil der NC/NO-Funktion besteht darin, dass zu jedem Zeitpunkt bei jedem in die Kommunikation eingebundenen Gerät mindestens eine Funktion aktiviert ist. Somit „weiß“ der betreffende Teilnehmer immer, dass eine intakte Verbindung zum Kommunikationssystem besteht. Dieses Funktionsprinzip erhöht deutlich die Sicherheit und bildet damit die ideale Lösung für alle Anwendungen, bei denen absolute Zuverlässigkeit unverzichtbar ist, wie etwa in der Medizintechnik oder bei militärischem Equipment.

10. Rundum perfekt durch optimales Zubehör

Unerheblich ob Dichtung, Mutter, Dichtungsring, Sperrring, Kappe, farblicher Aufsatz und viele weitere mehr: Eine sehr breite Palette an Zubehör ermöglicht zahlreiche technische und natürlich ebenfalls optische Optimierungen ganz nach Wunsch. Dadurch lassen sich Schalter beispielsweise an das spezielle individuelle Design einer bestimmten Konsole anpassen. Hochwertige moderne Schalter bieten somit für jedes Einsatzgebiet Lösungen, die in Bezug auf Funktion, Ergonomie, Sicherheit und Design alle Anforderungen erfüllen.

Bildergalerie

  • Beschriftung und Farbgebung sind keine optischen Spielereien, sondern sorgen dafür, dass die Funktion des Schalters klar zu erkennen ist.

    Beschriftung und Farbgebung sind keine optischen Spielereien, sondern sorgen dafür, dass die Funktion des Schalters klar zu erkennen ist.

    Bild: Apem

  • Leuchtrandindikatoren erhöhen die Sichtbarkeit von Schaltern bei Dunkelheit. Sie sorgen dadurch für eine höhere Sicherheit von Anlagen und Maschinen.

    Leuchtrandindikatoren erhöhen die Sichtbarkeit von Schaltern bei Dunkelheit. Sie sorgen dadurch für eine höhere Sicherheit von Anlagen und Maschinen.

    Bild: Apem

  • Welcher Schalter welche Funktion hat, wird durch individuelle Symbole deutlich.

    Welcher Schalter welche Funktion hat, wird durch individuelle Symbole deutlich.

    Bild: Apem

  • Schalter in Edelstahlausführung eignen sich für öffentlich zugängliche Eingabepanels wie bei Geldautomaten, die gegebenenfalls widrigen Umgebungsbedingungen standhalten müssen.

    Schalter in Edelstahlausführung eignen sich für öffentlich zugängliche Eingabepanels wie bei Geldautomaten, die gegebenenfalls widrigen Umgebungsbedingungen standhalten müssen.

    Bild: Apem

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