Was Professor Ramesh Karri und sein Team geschaffen haben, könnte zum Alptraum für Prozessorhersteller wie –anwender werden. Ihre Software namens MAGIC (malicious aging in circuits/cores) konnte im Test einen OpenSPARC-Prozessor binnen eines Monats soweit altern lassen, dass er seinen Dienst versagte. Damit hielt dessen CPU der Künstlichen Belastung nur einen winzigen Bruchteil ihrer nominellen Standzeit stand. Alterung der Schaltkreise ist ein Problem, dem Prozessorhersteller mit jeder Verkleinerung ihrer Designs mehr Augenmerk schenken müssen. Umgekehrt setzen die Wissenschaftler hier an der schwächsten Stelle an. Um letztendlich die Hardware zu zerstören, suchen Sie nach dem langsamsten Verarbeitungspfad des Prozessors und versorgen diesen mit einem bestimmten Verarbeitungsmuster dauerhaft mit Arbeit. Verlangsamt sich daraufhin die Verarbeitung auf diesem Pfad, kommt der gesamte Prozessor, nach Erreichen einer gewissen Toleranzschwelle, aus dem Tritt. Für den verwendeten OpenSPARK-Prozessor entschied sich das Expertenteam wegen seiner frei zugänglichen Dokumentation. Die Forscher sehen das Verfahren aber als problemlos beispielsweise auf ARM- oder MIPS-Prozessoren anwendbar. Auf Mehrkernprozessoren ließe sich eine auf MAGIC basierende Schadsoftware sogar unbemerkt ausführen, da sie nur einen Kern angreifen könnte, während Anwender auf den weiteren Kernen ungestört weiterarbeiten.
Neue Generation Malware? Software zerstört Prozessoren
Bis auf seltenen Ausnahmen griff Schadsoftware bislang immer nur die Software der infizierten Systeme an. Forscher der New York University haben nun ein Programm geschaffen das CPUs wie im Zeitraffer altern und schließlich versagen lässt.
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