Verpackungstechnik Stabil stapeln

Damit der Stapel nicht fällt, braucht er eine stabile Basis. Bei palettierten Waren ist eine sichere Folienverpackung Teil dieser Basis.

16.04.2012

Eine neue Generation von Haubenstretchanlagen verbraucht weniger Energie, beansprucht geringeren Platz und sorgt für effizientere Prozesse als ihre Vorgänger. Zusätzlich verspricht die optimierte Steuerung eine intuitive Bedienung der Maschine.

Das Thema Sicherheit von palettierten Waren bei Transport und Lagerung wird für Unternehmen aus der Baustoff-, Chemie-, Getränke- oder Nahrungsmittelindustrie immer wichtiger. Deshalb entwickelt der Beckumer Intralogistik-Spezialist Beumer seit Ende der 1980er Jahre kontinuierlich seine Hochleistungsverpackungsmaschinen weiter. Die Beumer-Stretch-hood-Anlage verpackt auf Paletten gestapelte Waren schnell, sicher und nachhaltig. Die innovative Steuerungstechnik ermöglicht, dass unterschiedliche Stapelhöhen automatisch erkannt werden und sich die Maschine flexibel darauf einstellt. Ein Ultraschallsensor ermittelt die erforderliche Folienlänge, dann wird die Folie zugeschnitten und an der Schnittkante verschweißt. Die so gebildete Haube wird gerefft, über den Warenstapel gezogen und dabei gezielt bis unter die Palette geführt. Dadurch liegt sie eng am gesamten Stapel an und sorgt für Stabilität. Durch diesen schnellen, effizienten Verpackungsprozess ist die Ware sicher vor Witterungseinflüssen, Wasser, Staub und Insekten geschützt. Durch die glatte Oberfläche der transparenten, hochflexiblen Folie ist sie zudem gut sichtbar. Diese Hochleistungsverpackungsmaschine hat Beumer jetzt komplett überarbeitet. Entstanden ist die Stretch hood i. Bei der Entwicklung des aktuellen Stretch hood legte man großen Wert auf Nachhaltigkeit. Verarbeiteten die vorangegangenen Maschinentypen noch eine minimale Folienstärke von 60 µm, ist das jetzige Modell in der Lage, Folien mit einer Stärke von 40 µm zu handhaben. Weiterhin konnte der Energieverbrauch um 12,5 Prozent und der Druckluftverbrauch um 53 Prozent gesenkt werden. Das alles reduziert sowohl Verbrauchskosten als auch Umweltbelastungen erheblich. Zudem bietet die Stretch hood i Vorteile in der Raumnutzung: Ihre Installationsfläche ist mehr als fünf Quadratmeter geringer als bei den Generationen S und M. Dadurch kann der Anwender seinen Produktionsraum besser nutzen. Hinzu kommt, dass auch die Maschinenhöhe geringer ist als bei den Vorgängermodellen. Dieser Vorteil zeigt sich vor allem dann, wenn die Maschine in einem Gebäude mit begrenztem Raum oder bereits bestehendem Maschinenpark untergebracht wird. Zusätzlich konnten die Positioniergenauigkeit der Folie und das Produktverarbeitungsspektrum verbessert werden. Die Stretch hood kann auch Viertel- und Halbpaletten handhaben. Die maximale Palettengröße liegt bei 1.320 x 1.320 mm, die kleinste bei 500 x 500 mm. Durch den näher am Paket absenkbaren Reffbügel wurden Störkonturen eliminiert - das schont die Folie. Außerdem gibt das System die Folie noch präziser an das Paket ab. Die notwendige Zeit für einen Folienformatwechsel konnte von fünfzehn auf acht Minuten reduziert werden. Eine Folie gleichen Formats lässt sich sogar in zwei Minuten wechseln. Optional ist ein automatischer Folienwechsel möglich. Aufgrund eines zentralen Einstellungspunkts an der Maschine konnten die Entwickler von Beumer auch das Folienlaufverhalten wesentlich verbessern.

Schnell - stopp - synchron

Die Stretch hood i wurde mit einem innovativen Motion-Control-System ausgerüstet, das auf einer dezentralen Servotechnik basiert. Bisher am Markt verfügbare Maschinen haben dagegen Drehstrommotoren mit Frequenzregelung, pneumatische und teilweise sogar hydraulische Aktoren. Mittels elektronischer Getriebe ermöglicht das Motion Control System die Verbindung von Servoachsen dauerhaft oder temporär, je nach Maschinenstatus. Das vereinfacht die Maschineneinstellung wesentlich: Es genügt, lediglich einen Sollwert für die Folienvorschubgeschwindigkeit einzustellen. Denn alle beteiligten Servoachsen übernehmen diese Vorgabe und bewegen sich synchron - auch bei Beschleunigungs- und Bremsvorgängen. Diese dezentrale Servotechnik erschließt große Potenziale, um im Sinne der Nachhaltigkeit Energie zu sparen. Denn die Energieeffizienz von Synchronservomotoren ist besser als der Mindesteffizienzstandard IE3. Ein DC-Bus zwischen den Motoren ermöglicht den Energieausgleich zwischen energierückspeisenden Motoren beim Bremsen und energieverbrauchenden Motoren. Zusätzlich entfallen die störenden Bremswiderstände, die bei frequenzgeregelten Motoren erforderlich sind. Auch der Verschleiß wird durch die Verwendung von Synchronservomotoren deutlich reduziert: Alle Start- und Stoppvorgänge beispielsweise erfolgen über so genannte S-Rampen. Das schont die Maschine und erhöht die Lebensdauer. Die Bremsen der Motoren arbeiten verschleißfrei, weil sie nur als Haltebremsen genutzt werden. Darüber hinaus reduziert der dezentrale Aufbau die Anzahl der Kabel deutlich. Das ist besonders dann vorteilhaft, wenn bewegliche Maschinenbaugruppen mit Strom versorgt werden müssen.

Ein Werkzeug für die Wartung

Auch die Arbeitsumgebung hat Beumer mit seiner neuen Baureihe nachhaltig optimiert. Das verbesserte Mensch-Maschine-Schnittstellen-Konzept ermöglicht ein ergonomischeres Arbeiten. Die Menüführung erfolgt einfach und intuitiv. Dadurch spart man Schulungen des Personals. Für angenehmere Arbeitsbedingungen sorgt zudem der mit weniger als 73 dB(A) geräuschärmere Betrieb - im Vergleich zu älteren Modellen. Warten und bedienen lässt sich die neue Maschine von einer Seite - dies ermöglicht einen schnellen und sicheren Zugang. Für die normalen Wartungsarbeiten ist nur ein Werkzeug erforderlich, das sich direkt am Schaltschrank befindet. Mit der neuen Generation der Stretch hood sorgt Beumer also für eine deutlich verbesserte Systemleistung und gesteigerte Verfügbarkeit der Anlage.

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