Edelmetallnanopartikel bilden die materielle Basis leitfähiger Inkjet-Tinten in der gedruckten Elektronik. Ihre Beschaffenheit ist ausschlaggebend für die Qualität der industriell verwendeten Tinten.
Form und Größe der Nanopartikel können jedoch von Charge zu Charge unterschiedlich sein, da ihre Herstellung nur schwer zu kontrollieren ist. Die Qualität aktuell verfügbarer Tinten schwankt deshalb entsprechend.
Steuerbare und hochwertige Nanopartikel
Hier setzen die vier Nachwuchswissenschaftler von NaPaGen an, einem Start-up der TU Freiberg: „Wir haben die Synthese der Nanopartikel aus einem klassischen Batch-Verfahren, in dem Chemikalien händisch zusammengerührt werden, in ein automatisiert und kontinuierlich arbeitendes System verlegt“, erklärt Projektleiterin Nadja Lumme. „Damit können wir die Synthese gezielt beeinflussen und die Eigenschaften der Nanopartikel steuern.“
Durch das Produktionssystem soll sich auch die Qualität der Nanopartikel verbessern: Sie werden reproduzierbar, und durch die Automatisierung des geschlossenen Systems lassen sich Produktionskosten einsparen. „Diese Kombination führt zu hochwertigen Nanopartikel-Suspensionen und Tinten auf Kundenwunsch“, sagt Lumme.
Einsatz finden die Inkjet-Tinten in verschiedenen Bereichen der gedruckten Elektronik, darunter smarte Systeme, Wearables, Mobilitäts- und Unterhaltungsindustrie.
Nachwuchsforscher aus vier Studiengängen
Das NaPaGen-Team ist interdisziplinär aufgestellt. Projektleiterin Lumme hat bis 2016 „Angewandte Naturwissenschaften“ an der TU Freiberg studiert und im Rahmen eines Landesinnovationsstipendiums ihre Forschung im Bereich der Nanopartikelsynthese am Institut für Elektronik- und Sensormaterialien begonnen.
Auch die weiteren drei Gründer haben ihren Master an der TU Freiberg absolviert. Frederic Güth machte seinen Abschluss 2014 im Studiengang „Elektronik- und Sensormaterialien“, Bedia Jüttner schloss unter anderem das Studium der „Betriebswirtschaftslehre“ 2015 mit einem Master ab und Maik Gerwig studierte bis 2014 im Masterstudiengang „Chemie“, bevor er im letzten Jahr erfolgreich seine Dissertation verteidigte.
Finanziert wird das Start-up bis September 2022 im Rahmen einer Exist-Förderung vom Bundesministerium für Wirtschaft und Energie. Das Gründernetzwerk Saxeed der TU Freiberg unterstützt und begleitet die Gründer dabei seit der Antragstellung über die gesamte Projektlaufzeit mit wöchentlichen Meetings, einem Workshop-Programm und etappenweisen Pitchdays mit Experten-Feedback.