„Ob Metallbearbeitung, Lebensmittel- und Getränkeindustrie, Elektrotechnik oder Chemie- und Pharmabranche – für alle ist Stickstoff ein elementares Prozessmedium“, weiß Marco Jähnig, Geschäftsführer bei Mader. „Gleichzeitig fehlt in keinem produzierenden Unternehmen die Druckluft. Was liegt also näher, beides zu kombinieren?“ Dass das sowohl wirtschaftlich als auch ökologisch sinnvoll ist, hat er bereits mehrfach in der Praxis erlebt. Bis zu 80 Prozent der Kosten, die eine Bündel- oder Tanklieferung kosten, ließen sich durch die Stickstoffeigenerzeugung einsparen, so Jähnig.
Die im Kompressor erzeugte Druckluft wird dabei für die Gewinnung des Stickstoffs genutzt. Mittels Druckwechsel-Adsorption, auch als PSA-Prinzip (Pressure Swing Adsorption) bekannt, werden in einem Stickstoffgenerator Sauerstoffmoleküle von den Stickstoffmolekülen getrennt. „Mit unseren Stickstoffgeneratoren können Reinheiten bis zu Klasse 6.0 (99,9999 Prozent) erreicht werden. Je nach Anforderung und Anwendung können wir jede benötigte Reinheit und Liefermenge realisieren“, erläutert Jähnig.
Durch die Eigenerzeugung ist eine kontinuierliche Versorgung mit Stickstoff und die permanente Überwachung des Reinheitsgrads möglich. Zudem fällt der Aufwand für die Beschaffung und Lagerung des Stickstoffs weg. Jähnig ergänzt: „Ich brauche keine großen Stickstofftanks und habe keinen Aufwand mit der Koordination der Gaslieferungen oder beim Wechsel der Bündel. Zudem bin ich nicht vertraglich gebunden. Nicht zu vergessen der Wegfall der Transportwege, was sich positiv auf den CO2-Fußabdruck des Unternehmens auswirkt.“
Sinnvolle Kombination: Stickstoffeigenerzeugung und Lasermaschinen
Für den Spezialisten für Fiber-Lasermaschinen, Xteg, ist das eine gute Voraussetzung, um seinen Kunden ein Komplettkonzept anbieten zu können. Das Unternehmen setzt auf die Expertise von Mader, wenn es um die Auslegung und Umsetzung der Stickstoffeigenerzeugung geht. Jähnig erklärt: „Bei Laser-Schneid-Anwendungen sind die Anforderungen an den benötigten Stickstoff sehr hoch. Es wird ein Druck von circa 30 bar und eine hohe Reinheitsklasse benötigt.“ Auch nachträglich lasse sich die Stickstoffversorgung für Lasermaschinen auf Eigenerzeugung umstellen. „Wir analysieren den Laser-Stickstoffbedarf, stellen Wirtschaftlichkeitsberechnungen auf und entwickeln ein auf den Bedarf zugeschnittenes Stickstoffkonzept als Plug-and-Play-Lösung, wobei wir immer die Ausfallsicherheit und mögliche Bedarfsänderungen im Blick haben.“
Auftakt für die Zusammenarbeit der beiden Unternehmen war die Hausmesse von Xteg parallel zur Blechexpo 2021. „Bei den Xteg Fiber Days 2021 haben wir auch unsere gemeinsame Showanlage eingeweiht. Bei Xteg können sich Interessierte nun vom Konzept Fiber-Lasermaschine mit Stickstoffeigenerzeugung überzeugen“, berichtet Jähnig. Erste Anlagen haben die beiden Partner auch schon für Kunden realisiert, unter anderem auch in den Niederlanden. Weitere Anlagen stehen kurz vor der Auslieferung.
Finanzierung und Förderung
Wie im Rahmen der reinen „Druckluftprojekte“ auch, bietet Mader für die Stickstoffeigenerzeugung verschiedene Finanzierungskonzepte an und unterstützt bei der Beantragung von Förderungen. Jähnig sagt: „Stickstoffeigenerzeugung kann über das Modul 4 des BAFA-Förderprogramms für Energie- und Ressourceneffizienz in der Wirtschaft förderfähig sein. Wir übernehmen die Überprüfung der Förderfähigkeit und stellen gemeinsam mit einem Energieberater die notwendigen Förderanträge. Alles aus einer Hand!“