Bilfingers Bandleiter unterscheiden sich in ihren Materialeigenschaften von den normalerweise rundförmigen Supraleitern – ein Aspekt, den das Unternehmen genutzt hat, um seine Magneten belastbarer zu machen. Andere Magnetsysteme verwenden darüber hinaus häufig Flüssiggase, was ihren Betrieb meist umständlich und aufwendig gestaltet. Bilfinger nutzt für seine Supraleiter Kryokühlertechnologie und kann somit vollständig auf Flüssiggase verzichten.
„Mit unserer Weiterentwicklung der Magnettechnik haben wir den Nachweis erbracht, dass unsere supraleitenden Magnete unter rauen Umgebungsbedingungen einsetzbar sind“, sagt Dr. Ronald Hepper, Geschäftsführer der Tochtergesellschaft Bilfinger Noell, die den Hochtemperatur-Supraleiter-Magneten entwickelt hat. Das umfasse beispielsweise die Bereiche Industrie, Transport und Logistik sowie Luft-, Raum- oder Schifffahrt.
Tests unter Extrembelastungen
Bilfinger hat seine Supraleitungstechnologie in mehreren Messkampagnen an einem speziellen Schockteststand Belastungen von bis zu 14-facher Erdbeschleunigung aus verschiedenen Richtungen ausgesetzt. Dabei wurden zunächst Teilkomponenten für die Belastung qualifiziert und in einem zweiten Testlauf das Gesamtsystem im Betrieb den Belastungen ausgesetzt.
Auch unter diesen enormen Kräften einer 14-fachen Erdbeschleunigung, die aus horizontaler oder vertikaler Richtung auf die Magnetanordnung einwirkte, konnte das System laut Bilfinger problemlos betrieben werden. Selbst bei voller Last soll es zu keinerlei Störungen gekommen sein, der supraleitende Zustand des Magnetfelds konnte aufrecht erhalten werden.
Bisherige Kooperationen
Supraleitungstechnologie wird überwiegend in der Medizintechnik und der Forschung eingesetzt. Sie ermöglicht eine kompakte sowie energieeffiziente Erzeugung von Magnetfeldern.
Bilfinger arbeitet schon seit mehreren Jahren in verschiedenen Projekten an der Technologie. Projektpartner sind unter anderem das Karlsruher Institut für Technologie (KIT), das CERN oder das GSI Helmholtzzentrum für Schwerionenforschung.