Sensorik & Messtechnik Und läuft und läuft...

Ein gern befolgter Grundsatz besagt: Never change a running system. Und was man nicht auswechselt - das sieht man auch nicht. „Das ist wie beim Essen: Wenn es schmeckt, sagt keiner was“, so illustriert Klaus Enxing das. Dem Betriebsleiter des Klärwerks Hagen geht es um die Durchflussmessgeräte, die nun seit über 30 Jahren in seiner Anlage laufen - nahezu unbemerkt. 1975 installiert, sitzen sie am Ablauf des Sandfangs zur Vorklärung. „Durchflussmessgeräte kenne ich nur, wenn sie Probleme machen“, erklärt Enxing. „Die Geräte, die funktionieren - darüber mache ich mir nur wenige Gedanken.“ Entsprechend lange musste der Betriebsleiter sich auf die Suche begeben, bis er die uralten Durchflussmesser fand, die ihm noch nie Probleme bereitet haben. Wenn das kein Lob für Krohne ist - die magnetisch-induktiv arbeitenden Geräte heißen Altometer und gehören zur Vorläufer-Baureihe der Optiflux-Serie des Herstellers. Hätten nicht die Verstärker ausgetauscht werden müssen, dann hätte vielleicht auch weiterhin niemand die Geräte zu Gesicht bekommen. Doch der Austausch wurde nötig, als die Kläranlage auf Profibus umgerüstet wurde. Sonstige Baumaßnahmen haben die Durchflussmesser immer unbeachtet überstanden. Wie Mitte der 1990er Jahre, als wegen schärferer Vorschriften das Anlagenvolumen verdoppelt werden musste. Doch die Durchflussmesser erwiesen sich als zukunftssicher - nicht zuletzt dank ihrer ordentlichen Nennweiten von DN1200 bis 1400. Was sie durchläuft, kommt aus den Städten Hagen und Herdecke - ein großes Einzugsgebiet von immerhin 180.000 Einwohnern. 13 Mann kümmern sich in der Anlage um deren Abwässer: zwei Meister, elf Kollegen für Abwasser- und Schlammbehandlung. Wer weiß, wie viele Jahre es dauern wird, bis einer von ihnen das nächste mal die Durchflussmesser begutachten muss.