Kommentar Unsichtbares sichtbar gemacht

Seit 2017 treibt Yannick Koch, Sohn des Firmengründers Berthold Koch, die globale Unternehmensausrichtung voran mit dem Ziel, die Marktposition des Neusser Spezialisten für die Druckluftaufbereitung international weiter auszubauen. Zuvor verantwortete Koch, Jahrgang 1985, als Projektleiter im Business Development, Digitalisierungsprojekte für den Direktvertrieb bei der Vorwerk Deutschland Stiftung.

Bild: Beko Technologies
29.10.2019

Wussten Sie, dass Druckluft in der Kaffeeproduktion als Transportmedium genutzt wird? Oder dass sie bei der Herstellung von Tabletten zum Einsatz kommt? Der Stellenwert der Druckluft wird häufig unterschätzt. Um das Medium stärker ins Bewusstsein der Produktionsunternehmen zu rücken, braucht es innovative Produktentwicklungen. Druckluftspezialist Beko Technologies hat dafür technologisches Neuland betreten.

Yannick Koch war mit diesem Beitrag im P&A-Kompendium 2019 als einer von 100 Machern der Prozessindustrie vertreten. Alle Beiträge des P&A-Kompendiums finden Sie in unserer Rubrik Menschen .

Druckluft ist zwar unsichtbar, hat aber enormen Einfluss auf die Herstellungsprozesse und Qualität des Endprodukts. In der Lebensmittelproduktion kann sie sogar Auswirkungen auf den Geschmack beispielsweise von Kaffee und Esskastanien haben. Verunreinigungen in der Druckluft können zu Betriebsunterbrechungen oder schlimmstenfalls zu Rückrufen und damit wirtschaftlichen Schäden führen.

Die richtigen Lösungen für eine umfassende und zuverlässige Aufbereitung der Druckluft zu entwickeln, macht die Expertise von Beko Technologies aus. Unsere Herausforderung dabei: als mittelständisches Familienunternehmen mit der vorhandenen Manpower am Puls der Zeit zu agieren. Dazu gehört, die Chancen neuer Trends wie der Digitalisierung, zunehmenden Vernetzung und Internet-of-Things-Technologien frühzeitig zu erkennen und in Innovationen einfließen zu lassen – immer mit Blick auf den Nutzen des Druckluftanwenders.

Mit agilen Methoden zu neuen Geschäftsmodellen

Das verändert nicht nur unser Portfolio an Lösungen und Geräten, sondern auch unsere Geschäftsmodelle. Zu Recht sind die Kunden hier anspruchsvoller geworden, wollen jederzeit über die Druckluftqualität informiert sein und auf Abweichungen schnell reagieren. Um auf diese Anforderungen eine adäquate Antwort zu geben, haben wir uns noch mal ganz neu mit den zentralen Kundenbedürfnissen befasst: Wie verschaffen wir dem Druckluftanwender bestmögliche Transparenz über seinen Druckluftaufbereitungsprozess? Wie lassen sich neue Technologien einbinden und sinnvoll nutzen? Wie sieht das dazu passende Geschäftsmodell aus? Ein spannender Denkprozess, dem wir mit Offenheit und Neugier begegnet sind.

Mit agilen Projektmethoden und Vorgehensweisen aus der Geschäftsmodellentwicklung wie Business Model Canvas haben wir uns kreativ mit den Fragestellungen auseinandergesetzt. Das Ergebnis: der Metpoint MEQ, ein Datenassistent, der Energie- und Leistungsdaten der vorgeschalteten Kompressoren erfasst und sie zusammen mit den Informationen der Druckluftqualitätssensoren nutzerfreundlich in einer Cloudoberfläche visualisiert.

Assistenzsystem in der Druckluftaufbereitung

So kann der Anwender jederzeit und ortsunabhängig den Zustand seiner Druckluftanlage überprüfen und bei Bedarf auf Knopfdruck einen automatisierten Energie- beziehungsweise Qualitätsbericht abrufen und im Team analysieren. Damit lassen sich auch die Betriebsstunden der Kompressoren zentralisiert einsehen. Das ermöglicht, Service und Wartungszyklen über automatisierte Reports und Notifikationsfunktionen wesentlich effizienter zu planen. In dieser Konsequenz ist ein solches Assistenzsystem im Bereich Druckluftaufbereitung am Markt noch nicht erhältlich.

Von der Idee bis zum fertigen Produkt sind rund 2,5 Jahre vergangen. Im Laufe dieser Zeit sind wir als Maschinenbauunternehmen zu Digitalexperten geworden und haben uns mit Aspekten wie Mobile Connectivity und Software-as-a-Service auseinandergesetzt. Von diesem Geschäftsmodell versprechen wir uns einen noch besseren Service für unsere Kunden und reagieren auf das Marktbedürfnis nach einer Digitalisierung der Prozesse rund um die Druckluftaufbereitung.

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