Industrieunternehmen setzen vor allem auf kurzfristige Verfügbarkeit und Schnelligkeit ihrer Service-Partner und vertrauen dazu in der Mehrheit lokalen Anbietern und Spezialisten. Das ist das Ergebnis der Studie „Technische Instandsetzung in Nordrhein-Westfalen“, für das Beratungsunternehmen Lünendonk 26 Unternehmen aus der Prozessindustrie befragt hat. Kurze Wege zum Kunden überbieten demnach breite Leistungsportfolios, da der internationale, mitunter harte Wettbewerb keine langen Ausfallzeiten von Produktionsanlagen erlaubt.
So zeigt sich: Nicht alle Leistungen eignen sich offenbar gleichermaßen zur externen Vergabe. Während rund 80 Prozent der befragten Unternehmen Montage- und Inspektionsarbeiten in Gänze oder zumindest teilweise an unabhängige, externe Dienstleister vergeben haben, werden rund 30 Prozent der Wartungstätigkeiten noch komplett mit internem Personal erbracht.
Auch für die Instandsetzung wird noch verhältnismäßig viel eigenes Personal vorgehalten. Einzig bei unerwarteten Maschinen- und Anlagenstillständen wird das Hinzuziehen zusätzlicher personeller Ressourcen häufig notwendig – auch um erforderliches Know-how bei Reparaturaufgaben abzurufen. Häufig zeigen sich die potenziellen Anwender jedoch noch zurückhaltend, wenn es darum geht, internes Wissen mit externen Mitarbeitern zu teilen.
Die Studie zeigt jedoch auch, dass Erwartungen auf Anbieter- und Anforderungen auf Anwenderseite zum Teil stark konträr zueinander stehen. Sebastian Schramm, Berater bei Lünendonk und Co-Autor der Studie: „Der Markt ist kleinteilig und das Kundengeschäft durch anspruchsvolle Einzelvergaben gekennzeichnet. Statt des internationalen Allrounders werden vor allem Nischenexperten mit Standorten in unmittelbarer Nähe zum Kunden bevorzugt. Insofern sehen wir bis dahin bekannte Marktgesetze in Teilen etwas außer Kraft gesetzt.“
InfraServ Knapsack ist Partner dieser Untersuchung. Wie bei Lünendonk üblich, wurden keine Einblicke in die individuellen Fragebögen gewährt. „Für diese regionale Untersuchung haben wir mehrere Wochen in NRW Kundenunternehmen analysiert. Die Interviewpartner haben viel Zeit investiert, so dass unsere Ergebnisse richtig in die Tiefe gehen“, sagt Jörg Hossenfelder, geschäftsführender Gesellschafter bei Lünendonk.