Es gibt eine gute Nachricht: Deutschland wird zunehmend digitaler. Im Jahr 2023 nutzten über 67 Millionen Deutsche das Internet, was 95 Prozent der Haushalte entspricht. Diese Entwicklung ist dringend notwendig, da Bereiche wie Gesundheitswesen, Behörden, Bildung und Mobilität – wenn auch zögerlich – immer digitaler werden.
Trotz der hohen Internetnutzung im privaten Bereich fordern viele Experten eine ganzheitliche Digitalisierungsstrategie und deutlich schnellere Transformation sowohl in staatlichen Organisationen als auch in den Unternehmen. Neueste Studien verdeutlichen den großen Handlungsbedarf: Im internationalen Vergleich hinkt Deutschland hinterher und belegt in verschiedenen digitalen Rankings die hinteren Plätze.
Laut einem vom Statista Research Department am 31. Januar 2024 veröffentlichten Länderranking zur digitalen Wettbewerbsfähigkeit weltweit war die USA im Jahr 2023 Spitzenreiter. Deutschland belegte mit einem Indexwert von 80,86 Punkten den 23. Platz. Unter den sieben wichtigsten Industrienationen landete Deutschland mehrmals in Folge auf dem vorletzten Platz, deutlich hinter den europäischen Nachbarn Italien und Frankreich. Und beim DESI-Index der Europäischen Kommission erzielte Deutschland den 13. Platz.
Digitale Wettbewerbsfähigkeit: Deutschland im internationalen Vergleich
Laut einer Umfrage von Statista Research Department in Deutschland gaben 2023 rund ein Drittel der in der deutschen Wirtschaft tätigen Unternehmen an, dass sie Deutschland im internationalen Vergleich bei der Digitalisierung als Nachzügler sehen. Nur etwa ein Fünftel der Unternehmen in Deutschland steuert derzeit ihre Prozesse oder Geschäftsmodelle digital und erreicht dadurch höhere Reifegradstufen.
Dabei gibt es deutliche Unterschiede zwischen verschiedenen Unternehmensgrößen und Branchen:
Fast jedes zweite große Unternehmen (250 Beschäftigte und mehr) hat die Reifegradgruppe „stark digitalisiert“ erreicht.
Bei mittelgroßen Unternehmen sind es 37 Prozent.
Bei kleinen Unternehmen (weniger als 50 Beschäftigte) sind es erst 22 Prozent.
Die IKT-Branche ist bei der Digitalisierung ihrer Prozesse führend, wobei über 42 Prozent die Reifegradgruppe „stark digitalisiert“ erreichen.
Mit diesen Erkenntnissen wird klar, dass Deutschland zwar Fortschritte macht, aber im internationalen Vergleich in Sachen Digitalisierungsstrategie noch erheblich aufholen muss. Es bleibt viel zu tun, um die volle Bandbreite der digitalen Möglichkeiten auszuschöpfen und die Wettbewerbsfähigkeit nachhaltig zu stärken.
Gut zu wissen: Was ist der digitale Reifegrad?
Der digitale Reifegrad eines Unternehmens umfasst die Prozesse, Produkte und Dienstleistungen sowie Geschäftsmodelle und zeigt den Grad der Digitalisierung im Unternehmen an. Aktuell arbeiten viele deutsche Unternehmen zwar mit Daten und stellen zahlreiche Informationen digital bereit, jedoch steuern sie ihre Prozesse oder Geschäftsmodelle noch nicht datenbasiert. Um diese digitalen Prozesse zu bewerten, werden unterschiedliche Reifegrade unterschieden.
Ein niedriger digitaler Reifegrad liegt vor, wenn Unternehmen datenbasierte Informationen, wie zum Beispiel Lagerbestände, Bestellungen oder Ressourceneinsätze, bereitstellen und so ihre Prozesse sichtbar machen können. Einen hohen Reifegrad erreichen Unternehmen, wenn sie komplette Prozesse als Datenmodell abbilden und damit das gesamte Unternehmen steuern können. In diesem Stadium lassen sich Webshops betreiben, Kundenanalysen durchführen oder Beschaffungs-, Absatz- und Produktionsprozesse vollständig automatisieren.
Digitale Transformation trotz Infrastrukturdefiziten
Unternehmen haben es nicht leicht: Der langsame Ausbau von Glasfaser- und Mobilfunknetzen, eine fehlende, ganzheitliche Digitalisierung der Verwaltung (E-Government), uneinheitliche rechtliche Rahmenbedingungen und eine unzureichende Infrastruktur für datenbasierte Innovationen in den Bereichen KI und Daten behindern in Deutschland die digitale Umsetzung erheblich. Und dennoch haben Unternehmen großen Handlungsspielraum, um sich intern digital und zukunftssicher aufzustellen. Eine robuste und resiliente IT-Infrastruktur, flexible Cloud-Lösungen sowie ein modernes Datenmanagement bilden hierfür eine wichtige Basis.
Ein technologischer Ansatz für eine ganzheitliche Digitalisierungsstrategie umfasst verschiedene Schlüsselaspekte und Technologien, die zusammenarbeiten, um die digitale Transformation zu ermöglichen. Dazu gehören der Aufbau einer resilienten IT-Infrastruktur, Datenintegration und Datenmanagement, Cloud-Lösungen (Migrationen in die Cloud, Nutzung von Cloud-Diensten und die Implementierung von Multi-Cloud-Strategien), neue Technologien (KI, ML, IoT), agile Methoden und DevOps (neue Projektmanagement-Methoden zur Beschleunigung von Entwicklungszyklen), Cybersecurity, Customer Experience und Business Process Management (BPM).
Data Management & Analytics Cloud Service von Magic
Für CIOs und IT-Leiter ist es dabei entscheidend, den Produktionsfaktor „Daten“ optimal zu nutzen. Dies gelingt durch effektive Datenintegration, Data Management, den Aufbau einer zentralen Datenplattform sowie den Einsatz von ETL-Prozessen und Datenmanagement-Tools, die eine hohe Datenqualität und -sicherheit gewährleisten.
Der Data Management & Analytics Cloud Service von Magic ist eine umfassende End-to-End-Cloud-Lösung, die speziell für mittelständische Unternehmen entwickelt wurde. Die Lösung unterstützt eine robuste IT-Infrastruktur, verbindet unternehmensweit alle On-Premise Systeme und Cloud-Lösungen von den Fachabteilungen bis zur Managementebene, führt Daten zusammen und bietet eine zentrale Sicht auf alle Abläufe und Geschäftsprozesse. Ein zentraler Workspace für alle digitalen Tools und Anwendungen, Dashboards und Berichte versetzt jeden Berechtigten in die Lage, individuelle KPI-Abfragen und Analysen zu erstellen.