Mit einem speziellen Kunststoff haben Forscher der freien Universität Brüssel eine Roboterhand, einen Greifarm und einen künstlichen Muskel versehen. Das Elastomer kann sich nach Verletzungen durch Erwärmung selbst heilen. Die Risse verschließen sich durch die Wärme nach einer Stunde wieder.
Heilung braucht Zeit und Ruhe
Bei der Selbstheilung entstehen kleine Narben, indem die Risse wieder verschmelzt werden. Diese sollen laut dem Fachartikel im Science Robotics jedoch keine Beeinträchtigung darstellen. Die Funktionalität wird beim Heilen wieder komplett hergestellt denn die Moleküle des Gummis strukturieren sich neu bei Hitze. Der Roboter ist damit quasi unkaputtbar.
Damit der pneumatische Roboter sich selbst heilen kann, braucht er wie ein kranker Mensch Ruhe, Zeit und Wärme: 40 Minuten lang muss die verletzte Komponente, die einen Stich oder einen Schnitt erlitten hat, auf 80 °C erhitzt werden. Anschließend muss der Roboter 24 Stunden lang ruhen. Danach wird kann der Roboter sofort wieder seine Aufgaben bewältigen.
Bewegungsfähig bleiben trotz fehlendem Bein
Der selbstlernende Roboter von US-Forschern und Dario Floreano, Direktor des Laboratory of Intelligent Systems (LIS) in Lausanne kann sich zwar nicht selbst heilen, er kann aber erkennen wenn er verletzt ist und seine Bewegung entsprechend anpassen. Auf Erkundungen von unerforschtem Terrain könnte ein Roboter beispielsweise ein Gliedmaß verlieren. Durch interne Sensoren und einem Algorithmus kann der Roboter eine Selbstanalyse durchführen und ohne externes Eingreifen seine Funktionen an die neuen Bedingungen anpassen. Das ist besonders für Einsätze auf anderen Planeten und den Meeresboden von Vorteil.