Energieeinsparung gehört zu den großen Themen unseres Jahrtausends – ob privat oder in der Industrie. Je nach Branche gibt es enorme Einsparpotenziale. Treibende Kräfte sind rechtliche Vorgaben wie das Erneuerbare Energiengesetz (EEG), wirtschaftliche Gründe sowie Fragen der Betriebssicherheit, wenn Produktionsstätten in Gebieten mit instabilen Stromnetzen angesiedelt sind.
Im fränkischen Weidenbach gründete sich im Jahr 2000 die Aprovis Energy Systems mit dem Ziel, Energie aus Blockheizkraftwerken bestmöglich umzuwandeln. Egal, ob es sich um Warm- oder Heißwasser, Thermal-Öl, Dampf oder Kondensationswärme handelt, das Unternehmen entwickelt intelligente Lösungen für Gasaufbereitung sowie Abwärmenutzung und hat sich in Europa zum Marktführer für Abgaswärmetauscher entwickelt. Systeme unterschiedlicher Größe installiert Aprovis weltweit – von Chile über Nigeria bis Indien. Zu den Kunden zählen Stadtwerke, Bürokomplexe und die Industrie. Das Einsatzspektrum reicht dabei von einer BHKW-Motorenleistung ab 50 kW (elektrisch) bis hin zu 20 MW-Motoren.
Um bestmögliche Ergebnisse zu erzielen, setzen die Weidenbacher Spezialisten schon seit Jahren auf Visualisierungskomponenten von Beijer Electronics. Auf die Displays aufmerksam wurde das Unternehmen durch den Steuerungshersteller Beckhoff, der die Terminals weiterempfahl. Seit 2006 setzte Aprovis zunächst auf Beijers Exter-Geräte, mittlerweile werden – je nach Anlagengröße – netzwerkfähige iX-HMI-Panels mit sieben (iX T7A) beziehungsweise zehn Zoll Bildschirmgröße (iX T10A) in den Schaltschränken verbaut.
Anschlussfreudig
Rund 100 Mitarbeiter arbeiten tagtäglich daran, neueste technische Erkenntnisse für die jeweiligen Anwendungen umzusetzen. „Wir machen alles im Abgasstrang, beginnend beim Abgaskatalysator über Abgaswärmetauscher bis zum Dampferzeuger, um die Wärme optimal zu nutzen. Mehr als 90 Prozent Wirkungsgrad sind möglich“, so Michael Kalb weiter. „Beijer-Panels unterstützen uns dabei, diese Werte zu erreichen. Denn mit der durchdachten Informationsvisualisierung und der Möglichkeit, Produktionsdaten in Echtzeit einzusehen, lassen sich beim Kunden nicht nur Automatisierungsabläufe verbessern, sondern auch Abgaswerte optimieren.“ Spezielle Anforderungen an die Bedienpanels sind Einsatzfähigkeit unter rauen Bedingungen, Schmutzresistenz und ein stabiles Gehäuse. Bei der Auswahl spielten auch die komfortable Bedienung und die unkomplizierte Integration der Panels in die individuellen Lösungen eine Rolle, da sie nahezu alle Steuerungen der gängigen SPS-Hersteller unterstützen. Die resistive Touch-Oberfläche lässt sich auch mit Handschuhen bedienen. Die Geräte kommen ohne Lüfter oder rotierendes Laufwerk aus, sind dadurch besonders wartungsarm und langlebig.
Sicherheit und Komfort
An der Visualisierungssoftware iX Developer schätzt Aprovis die offene .Net-Framework-Architektur: „Da die Inbetriebnahmen hauptsächlich von Elektrotechnikern vorgenommen werden und oftmals vor Ort auf Kundenwunsch Änderungen durchgeführt werden müssen, zum Beispiel die zusätzliche Einbindung von Ventilen oder Sensoren, kommt Aprovis die einfache Programmierung und Visualisierung sehr entgegen“ sagt Elektrotechnikspezialist Weinberger. Anwendungen und Funktionen können die Weidenbacher Spezialisten mit geringem Aufwand ändern und so individuell die gewünschte Darstellung vor Ort bereitstellen. Das garantiert Aprovis eine schnelle Inbetriebnahme der gesamten Anlage. Gegebenenfalls lassen sich ganze Projekte auf USB-Sticks verschicken und Anlagen „updaten“. Kalb: „Wichtig ist uns die Flexibilität beim Kunden, und das ist mit den Visualisierungssystemen von Beijer gewährleistet.“
In der Regel werden je nach Anforderung 20 bis 40 Seiten im Terminal hinterlegt, ohne dass die Geschwindigkeit nachlässt. Auch bis zu 80 Seiten können die Displays problemlos bewältigen. Alle Werte können mit Antippen, Scroll- und Wischgesten abgerufen werden. Das ermöglicht eine komfortable Navigation und die effiziente Überwachung aller Aktionen und Abläufe. Eventuelle Fehler im Ablauf oder bei der Eingabe werden sofort angezeigt und können schnell abgestellt werden. Bei Notabschaltungen lässt sich detailliert nachvollziehen, wie sie zu Stande kamen, denn alle Vorgänge werden lückenlos belegt. Ein Alarm lässt sich nicht nur auf dem HMI-Panel oder einem zusätzlichen Signalgeber am Schaltschrank darstellen, sondern wird zudem der Leitwarte gemeldet. Alternativ kann diese sich alle Informationen auch auf dem Smartphone oder Tablet anzeigen lassen.
Fazit
Durch die Beijer-Panels schafft es Aprovis in kurzer Zeit eine hohe Visualisierungsqualität an unterschiedlichsten Anlagen darzustellen. Aufgrund der intuitiven Nutzerführung werden eine aufwändige Einarbeitung und Schulungen für bestehende oder neue Mitarbeiter im In- und Ausland vermieden, Einarbeitungszeiten dadurch signifikant verkürzt. Die Vorteile: Betreiber können ihre Anlagen schneller in Betrieb nehmen und Energieeinsparungen werden zügiger erreicht. Das kommt wiederum der Umwelt zugute. Magnus Weinberger lobt die hohe Usability, das werde auch immer wieder von den Kunden bestätigt. Anwender könnten schnell mit den Terminals umgehen, dadurch liefen die Anlagen sicherer und effizienter, was wiederum allen Beteiligten Zeit, Geld und Nerven spare.