Schluss mit Augenmaß! Virtuelle Kabelplanung vereinfacht reale Maschinenverkabelung

Die Ermittlung der exakten Länge stellt aktuell im Maschinenbau die größte Herausforderung dar – ein Problem, das sich lösen lässt!

04.10.2024

Statt nach Augenmaß zu planen, sorgt eine neue Software für eine virtuelle Kabelplanung. Damit können die Vorteile vorkonfektionierter Kabel vom Schaltschrank bis zur Maschine genutzt werden. Die reale Verkabelung einer Maschine funktioniert so auf Anhieb und die Monteure sparen Zeit und Kosten.

Maschinen werden seit Jahren immer weiter elektrifiziert. Entsprechend nimmt die Anzahl der Kabel in einer Maschine zu. Bisherige Tools kommen dabei an ihre Grenzen, soll die zeitgerechte Auslieferung der Maschine wirklich sichergestellt werden. Die Mechanik kann schon seit vielen Jahren am 3D-Modell viele relevante Informationen ableiten. Die Elektrokonstruktion ist aktuell „nur“ im Schaltplan unterwegs. Stellt sich die Frage: Wie bringt man die Welten zusammen?

Besser ganz exakt

Im Schaltschrankbau gibt es mittlerweile zahlreiche Möglichkeiten, Drähte schnell und teils automatisch zu produzieren. Kabel von der Maschine zum Schrank können Stand heute nur von Hand gefertigt werden. Zusätzlich müssen diese oft wasser- und staubdicht sein – das verlangt eine entsprechend akkurate Arbeitsweise. Infolgedessen werden hier gerne vorkonfektionierte Kabel eingesetzt, die Unternehmen in passender Länge bestellen und in zertifizierter Qualität geliefert bekommen. Doch gerade die Ermittlung der exakten Länge stellt aktuell im Maschinenbau die größte Herausforderung dar. Heute werden Kabellängen mit der Mechanik häufig grob über ein MCAD-Tool ausgemessen, geschätzt oder an einem Prototyp ermittelt. Diese Möglichkeiten sind leider recht ungenau, zeitaufwändig und zudem zu spät im Blick auf den Gesamtprozess. Die Lösung liegt im digitalen Zwilling der Verkabelung, der auf dem 3D-Modell aufsetzt.

Native CAD-Daten als Basis

Mit dem neuen Eplan Cable proD wird der Workflow durchgängig: Das System kann direkt mit nativen MCAD-Daten arbeiten. Zudem lassen sich Austauschformate wie STEP und IGES importieren – das gibt Flexibilität im Prozess. Was unterscheidet nun die Software von anderen, CAD-integrierten Verkabelungs-Tools? Eplan Cable proD profitiert von seiner engen Anbindung an Eplan Electric P8 und Eplan Pro Panel. Der Schaltschrankaufbau kann somit „anschlussfähig“ übernommen werden. Aus dem Schaltplan erhalten User die relevanten Informationen über die Bauteile in der Maschine. In Folge werden die Kabel dann automatisch angeschlossen und müssen nur noch sauber verlegt werden. Weiterer Praxisvorteil: Sind 3D-Makro und Anschlussbild vom Komponentenhersteller im Eplan Data Portal gepflegt, lassen sich auch diese direkt in der Software nutzen.

E-CAD & M-CAD – tiefe Integration

Mit der neuen Lösung kommt die Verkabelung bereits ins 3D Modell der Maschine. Heutzutage werden häufig relevante Informationen für die Verkabelung erst spät im Prozess ermittelt - oder es wird spontan verkabelt. Nacharbeiten, Fehlfunktionen und lange Inbetriebnahmen sind die Folge. So wird die Lücke geschlossen, die aktuell klafft: Schaltschränke werden bereits perfekt geplant und ihr digitaler Zwilling lässt sich auch in der Fertigung nutzen. Gerade bei der Verkabelung ist noch viel Potenzial im Prozess, das sich deutlich besser ausschöpfen lässt.

Vorteil digitaler Zwilling

Der digitale Zwilling kann viel früher und schneller erarbeitet werden und dient als Grundlage für die reale Maschinenverkabelung. Der Prozess für die Kabelplanung ist dabei denkbar einfach. Der Konstrukteur plant in Eplan Cable proD die passenden Kabelwege und hat so viel früher exakte Angaben der nötigen Kabellänge. Zudem ist er aufgrund der digitalen Planung hier deutlich effizienter. Mit Eplan Cable proD stehen zudem zuverlässige Artikelinformationen bereit, welche in die Eplan Stückliste mit einfließen und darüber auch in ERP/PDM-Systeme übertragen werden können. Das beschleunigt auch die Beschaffung und sichert korrekte Daten.

Einfach Plug & Play

Die Planung der Maschinenverkabelung lässt sich viel früher im Prozess abschließen. Vorteil: Diese gewonnene Zeit können Unternehmen in die Beschaffung von vorkonfektionierten Kabeln investieren. Diese sind klassisch standardisiert und lassen sich einfach nach dem „Plug & Play“-Prinzip einbauen. Somit sind falsch angeschlossene Drähte ausgeschlossen. Eventuelle Undichtigkeiten und zeitaufwendige Nacharbeiten in der Produktion lassen sich vermeiden. Zusätzlich trägt die digitale Kabelplanung, die mit der Mechanik geteilt werden kann, dazu bei, dass die Kabel in die Maschinen und Bauräume passen. Und der Viewer hilft dabei, dass Kabel von Serienmaschinen auf immer gleichem Weg durch die Maschine verlaufen, dass die geplanten Längen stimmen und im Servicefall unliebsame Überraschungen ausbleiben.

Lukas Menzel, Business Owner Rapid Design bei Eplan, fasst die Vorteile der digitalen Planung zusammen: „Mit der neuen 3D-Software Eplan Cable proD erstellen User einen digitalen Zwilling für die Verkabelung einer Maschine. Darin plant der Konstrukteur schnell und einfach die passenden Kabelwege. Die virtuelle Planung liefert erheblich früher vor allem exakte Angaben zur erforderlichen Kabellänge und ermöglicht eine passende Bestellung und Vorbereitung der Kabel. Das macht den Prozess wesentlich effizienter. Im Prozess spielt die Mechanik eine sehr wichtige Rolle, entsprechend bieten wir Schnittstellen zu allen gängigen Mechanik-CAD-Tools. Darüber lassen sich Daten in ihrem Ursprungsformat einlesen, anhand der MCAD-Daten die Kabelplanung durchführen und diese im universellen Datenformat ausgeben.“

Bildergalerie

  • Lukas Menzel: „Die virtuelle Planung liefert erheblich früher vor allem exakte Angaben zur erforderlichen Kabellänge und ermöglicht eine passende Bestellung und Vorbereitung der Kabel.“

    Lukas Menzel: „Die virtuelle Planung liefert erheblich früher vor allem exakte Angaben zur erforderlichen Kabellänge und ermöglicht eine passende Bestellung und Vorbereitung der Kabel.“

    Bild: Eplan

  • MCAD-Daten und Informationen aus Eplan Electric P8 und Eplan Pro Panel lassen sich, hier am Beispiel einer Perforex von Rittal, einfach integrieren – das verbindet die Elektroplanung mit der mechanischen Konstruktion.

    MCAD-Daten und Informationen aus Eplan Electric P8 und Eplan Pro Panel lassen sich, hier am Beispiel einer Perforex von Rittal, einfach integrieren – das verbindet die Elektroplanung mit der mechanischen Konstruktion.

    Bild: Eplan

  • Mit Eplan Cable proD lassen sich Kabelwege im 3D-Modell definieren.

    Mit Eplan Cable proD lassen sich Kabelwege im 3D-Modell definieren.

    Bild: Eplan

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