Bernhard Zangerl ist mit diesem Beitrag im A&D-Kompendium 2020 als einer von 100 Machern der Automation vertreten. Alle Beiträge des A&D-Kompendiums finden Sie in unserer Rubrik Menschen .
Durch das Smartphone wandelten sich bekannte Geschäftsmodelle zum Teil dramatisch. Es entstanden neue Unternehmen und ganze Wirtschaftszweige und nicht zuletzt öffnete sich die Industrie den Erfindungen von Apple, Samsung und Co. Und damit völlig neuen Möglichkeiten. Ich glaube aufgrund der angesprochenen Risiken nicht an den bedingungslosen Einzug der Consumer Electronic im industriellen Bereich, aber ich vertraue auf die ausgereifte Usability und UX dieser Geräte.
Einfache und intuitive Bedienung gewünscht
Vieles, was wir heute in Bedienoberflächen an Maschinen sehen, besitzt Anleihen aus der Smartphone-Welt. Die Maschinenbediener wünschen sich mittlerweile eine ebenso einfache und intuitive Bedienung wie beim privaten Smartphone oder Tablet. Das ist eine Herausforderung für UX-Designer und sorgt gleichzeitig für Motivation und Prozesssicherheit bei der Arbeit.
Haben wir als Industrieausrüster die Neugestaltung von Bedienoberflächen verschlafen? Kritische Geister könnten das so sehen, aber ich muss alle Kolleginnen und Kollegen in Schutz nehmen, denn diese Revolution in der Usability und UX basiert nicht nur auf genialen Ideen und technologischem Fortschritt.
Für die Schaffung eines quasi Weltstandards sind vor allem Skalierungseffekte entscheidend. Und hier schließt sich der Kreis wieder, denn wir sorgen dafür, dass die hochentwickelte Usability der Consumer-Welt industrietauglich wird. Unsere Systeme sind offen, setzen auf modernste Webtechnologien und erfüllen höchste Security-Anforderungen. Darüber hinaus sind sie langlebig und für raue Arbeitsumgebungen gemacht – das unterscheidet uns.
Usability und UX sind heute essentielle Features zur Fehlervermeidung und Produktivitätssteigerung. Sie werden zunehmend zu harten Wettbewerbsfaktoren im Maschinenbau.
Produktivität durch Verfügbarkeit
Ein ebenso wichtiger Baustein, der entscheidend zur Produktivität beiträgt, betrifft die Verfügbarkeit im Kontext einer Gesamtlebensdauerbetrachtung von Maschinen und Anlagen. Bachmann hat seit vielen Jahren in der Zusammenarbeit mit Forschungseinrichtungen und durch Entwicklungen für verschiedenste industrielle Anwendungen marktführendes Know-How im ganzheitlichen Condition Monitoring aufgebaut.
Auf Basis unserer hoch verfügbaren Steuerungstechnik werden kontinuierlich sensorische Daten automatisiert gesammelt und analysiert, lokal oder zentral. Der Betreiber wird dadurch in die Lage versetzt, vorausschauende und an den realen Bedarfen orientierte Wartungen durchzuführen.
Zum Einen können Kosten durch verlängerte Wartungsintervalle bei wenig beanspruchten Maschinen eingespart werden, zum Anderen ermöglicht frühzeitig erkannter Verschleiß die kosteneffiziente Planung der Serviceeinsätze bevor ein Schaden eintritt, und es in Folge dessen zu einem ungeplanten und meist teuren Stillstand kommt.
Neben „akuter“ Prävention ist die Langzeitbetrachtung der durch Condition Monitoring gewonnen Daten von Komponenten und Aggregaten auch ein Eckpfeiler für die laufenden Produktoptimierung, und trägt darüber hinaus zur Schonung von Ressourcen und somit zur nachhaltigen Produktion bei.
Unser ganzheitlicher Ansatz, basierend auf hoch performanter Hard- und Software, dem kontinuierlichen Sammeln, Aggregieren und Analysieren von Echtzeitdaten in Kombination mit den vielschichtigen Kommunikations- und Vernetzungsmöglichkeiten, birgt enormes Potential für bedarfsorientierte, kosteneffiziente, agile, und damit zukunftssichere Lösungsansätze.