Während sich das Innovationsrad in der Prozessindustrie immer weiter dreht, vertraut man in der Druckmessung einer mehr als 160 Jahre alten Technologie. Als Eugène Bourdon (1808-1884), die nach ihm benannte Bourdonfeder 1849 in Paris zum Patent anmeldete, hat er wohl selbst nicht erwartet, dass seine Technologie noch im 21. Jahrhundert die häufigste Methode zur mechanischen Druckmessung darstellt.
Das Erbe von Eugène Bourdon führt heute der Sensorenhersteller Baumer fort. Mit der Übernahme des Unternehmens Bourdon-Haenni im Jahr 2005 ist die Baumer-Gruppe Eigentümer des einzigen „Bourdon-Originals“-Labels.
Beim Bau einer Dampfmaschine fiel Eugène Bourdon auf, dass das spiralförmig gewundene Rohr, das zum Verdichten des Dampfes dient, bei der Herstellung flachgedrückt wurde. Um dies zu korrigieren, wurde das Rohr an einem Ende verschlossen und am anderen Ende unter Druck gesetzt. Als Folge begann die Spirale, sich aufzubiegen. Das Rohr strebte währenddessen danach, seinen runden Querschnitt wieder zu erlangen.
Beeindruckt von dieser Beobachtung, führte der französische Ingenieur sogleich einige Versuche durch und erfand letztlich einen Druckmesser auf der Basis der Wegänderung des Endes einer gekrümmten Rohrfeder mit elliptischem Querschnitt. Dadurch sind diese Rohrfeder-Manometer einfach zu handhaben und instand zu halten. Außerdem sind die Bourdonfedern für einen breiten Druckbereich geeignet und bieten eine hohe Genauigkeit (bis 0,1 Prozent vom Endwert).
Baumer setzt bei seinen mechanischen Druckmessern weiterhin auf das bewährte Bourdon-Prinzip. Moderne Qualitätsmethoden ergänzen dies am Produktionsstandort in Vendome (Frankreich), damit die Bourdonfeder auch in anspruchsvollen Anwendungen wie in der Öl- und Gasindustrie eingesetzt werden kann.