Diesen Fragen will das Forschungsprojekt „Rokit“ nachgehen, an dem das Fachgebiet Wissensdynamik und Nachhaltigkeit in den Technikwissenschaften unter Leitung von Prof. Dr. Sabine Ammon beteiligt ist. Der öffentliche Raum bietet mit seinen Verkehrs- und Grünflächen sowie Innenbereichen, zum Beispiel Parks, Bahnhöfen oder Museen diverse Nutzungsmöglichkeiten.
Er kann als Möglichkeitsraum verstanden werden, dessen Sinnhaftigkeit erst durch die Menschen, die sich darin aufhalten, konkret wird. So ist beispielsweise der Park für manche Menschen ein Ruhepol, für andere eine Sportanlage oder ein sozialer Treffpunkt. Dementsprechend fluide ist, was ein öffentlicher Raum ist und sein soll.
Solange dies jedoch nicht geklärt ist, bleibt auch offen, welche Ansprüche an einen Roboter im öffentlichen Raum gestellt werden. Ein Beispiel: Einer Joggerin ist der Rasenmäher-Roboter egal, aber eine Picknick-Gruppe fühlt sich davon vielleicht gestört. Ebenfalls wichtig ist die Frage der Überwachung: Wie viel darf und soll ein Roboter im öffentlichen Raum „sehen“?
Die Interessen aller Beteiligten müssen abgewogen werden
Das Team von Prof. Dr. Sabine Ammon wird sich in dem Projekt speziell mit ethischen Implikationen der Mensch-Roboter-Interaktion im öffentlichen Raum beschäftigen, dazu zählt beispielsweise die Interessenabwägung zwischen allen Beteiligten. Auf einer Meta-Ebene soll untersucht werden, was eine ethische Technikberatung kann, soll und muss. In diesem Zusammenhang ist die Frage nach Methoden einer integrierten Ethik interessant: Wie kann Ethik bereits im Entwicklungsprozess eingesetzt und Technologieentwicklung aktiv beeinflusst werden?
„Ziel des Projekts rokit ist es deshalb, interdisziplinäre Gestaltungsansätze sowie Test- und Prüfverfahren zu entwickeln, um einen verantwortungsvollen Einsatz von Robotern im öffentlichen Raum zu ermöglichen“, sagt Prof. Dr. Sabine Ammon.
Das Bundesministerium für Bildung und Forschung fördert das Vorhaben bis 2025.