Wenn Sie sich jetzt gleich fragen, von welchen verfügbaren Lösungen und einfach umsetzbaren Maßnahmen hier großspurig gesprochen wird, dann braucht nur ein Stichwort fallen: Antriebstechnik! Es ist nun mal ein Fakt, dass 45 Prozent der kompletten elektrischen Energie in der Industrie von Elektromotoren verbraucht wird. Sie sind allgegenwärtig und kommen in unzähligen Maschinen und Prozessen zum Einsatz. Wenn alle, sich in Betrieb befindlichen 300 Millionen elektrischen Antriebssysteme durch moderne, energieeffiziente Modelle ersetzt würden, könnte der globale Energieverbrauch schlagartig um bis zu 10 Prozent reduziert werden.
Auch Frequenzumrichter steigern die Effizienz von Motoren erheblich, indem sie die Drehzahl und das Drehmoment eines Motors entsprechend den Anforderungen des Prozesses anpassen. Außerdem verlängert sich so die Lebensdauer eines Motors erheblich. Derzeit werden nur knapp 25 Prozent der industriellen Elektromotoren mit Frequenzumrichtern betrieben, obwohl 50 Prozent davon profitieren könnten. Der Energieverbrauch lässt sich damit typischerweise um circa 25 Prozent senken. Die Rechnung ist dann sehr simpel, wie schnell sich die Investition in moderne Antriebstechnik lohnt. „Typischerweise ist der Return on Invest (ROI) schon innerhalb von zwei Jahren erreicht“, weiß Fabian Müller, Vertriebsleiter bei Iwik, aus Kundenprojekten zu berichten. Iwik ist ein spezialisierter Partner für die Beratung, Inbetriebnahme und Wartung im Bereich Antriebstechnik und Industrieautomation.
Und jetzt, woran hakt es?
„Wir werden täglich mit den Argumenten konfrontiert, warum Unternehmen sehr zögerlich mit Investitionen in mehr Energieeffizienz und somit in mehr Nachhaltigkeit sind“, ergänzt Müller. „Rationale Gründe sind es meist nicht, sondern es fehlt oft am Bewusstsein und der Bereitschaft zur Umsetzung.“ Viele Unternehmen haben noch nicht den nötigen Druck von ihren Kunden oder die Schmerzpunkte erreicht, um in Energieeffizienz zu investieren. Auch die Zuständigkeiten innerhalb der Unternehmen stehen der Umsetzung von Nachhaltigkeitsmaßnahmen oft im Weg. Einen Produktionsleiter interessiert zuerst die Betriebssicherheit, dann interessiert ihn die Verfügbarkeit der Anlage und erst danach kommt irgendwann Energieeffizienz. Denn wenn die Anlage aufgrund von Problemen steht, dann kostet es das Unternehmen richtig Geld. „Ob die alte Pumpe hinten im Eck viel Energie benötigt, ist für ihn erstmal nebensächlich, denn sie läuft. Was soll ich mir damit auch noch Arbeit aufhalsen, es gibt schon genügend zu tun“, hört Müller nicht selten von Kunden.
Oftmals scheuen Industriebetriebe – insbesondere in wirtschaftlich herausfordernden Zeiten – auch die anfänglichen Kosten, obwohl die Einsparungen schnell erheblich sein können. Müller betont, dass zwar eine Vielzahl von Lösungen und Technologien zur Verfügung steht, die aber oft überwältigend wirken kann. Hier ist es wichtig, dass Experten wie der Technologiekonzern ABB oder Partner wie Iwik ihre Kunden durch den Dschungel der Möglichkeiten führen und ihnen konkrete, maßgeschneiderte Lösungen anbieten. „Viele Unternehmen denken, dass sie mit den größten und teuersten Projekten beginnen müssen, um etwas zu bewirken. Dabei kann man auch mit kleineren, skalierbaren Projekten wie der Optimierung einzelner Antriebe starten. Das ist nicht kostenintensiv, hat aber große Effekte“, weiß auch Jochen Hauck, Pricing & Channel Manager bei ABB Motion Deutschland, zu berichten.
Förderprogramme nutzen, Komplexität reduzieren
Zu wenig ist gerade auch den kleinen und mittelständischen Unternehmen (KMU) bekannt, welche Förderprogramme es für Investitionen in Maßnahmen für mehr Energieeffizienz gibt. Jochen Hauck ist es sehr wichtig zu sagen: „Wir als ABB oder auch unser Partner Iwik stehen jederzeit gerne beratend zur Seite, wie man von diesen Programmen profitieren kann. Der Staat bietet attraktive Förderungen in Höhe von 20 bis 25 Prozent.“ Viele der KMUs scheuen den bürokratischen Aufwand und verzichten damit auf die Förderungen, weiß auch Fabian Müller zu ergänzen. „Daher unterstützen wir bei der Antragstellung, um diese Hürden zu überwinden und die finanziellen Vorteile zu nutzen.“
Sowohl die Lösungsanbieter als auch Beratungsunternehmen sollten Energieeffizienzmaßnahmen deshalb so einfach und verständlich wie möglich darstellen. „Wir müssen auch aufzeigen, dass Energieeffizienz keine kostspielige Pflicht, sondern eine lohnende Investition ist. Mit praxiserprobten Beispielen und belegbaren Zahlen wird Unternehmen die Angst genommen, den Weg zu mehr Nachhaltigkeit zu gehen“, berichtet Müller aus Erfahrung. Ein Beispiel ist die Optimierung einer Lüftungsanlage durch den einfachen Austausch von Motoren und die Nachrüstung von Frequenzumrichtern. Diese Maßnahme führte bei einem Kunden zu einer Reduktion des Stromverbrauchs um 60 Prozent. In der Optimierung bestehender Systeme steckt somit erhebliches Potenzial für nachhaltige Einsparungen. Außerdem stieg die Produktivität der Anlage um 10 Prozent.
5 Tipps: Nachhaltigkeit einfach erhöhen
Überprüfen von Antrieben und Druckluftsystemen – diese Bereiche bieten das größte und einfachste Einsparpotenzial.
Mitarbeitende einbinden, denn sie wissen am besten, wo es noch Optimierungspotenzial gibt.
Fördermöglichkeiten nutzen, um die Investitionen in Energieeffizienz zu unterstützen.
Mit kleinen Projekten wie einer Maschine oder Pumpe beginnen, um erste Erfolge zu erzielen und Vertrauen in die Technologie und die Einsparungen zu gewinnen.
Partner mit tiefer und langjähriger Praxiserfahrung in die Umsetzung einbinden.