Gemeinsamer Leitfaden Wie können Nachhaltigkeitsziele in der Chemieindustrie erreicht werden?

CO2-Fußabdrücke sind eine wichtige Information zur Steuerung von Emissionen in der Wertschöpfungskette.

Bild: iStock, Petmal
27.09.2022

Dieser Frage widmeten sich 37 Unternehmen der chemischen Industrie im Rahmen einer gemeinsamen Initiative „Together for Sustainability“. Das Ergebnis steht nun als weltweit geltender Leitfaden zur Verfügung. Doch was kann man sich darunter vorstellen?

Der neue Together-for-Sustainability-Leitfaden (TfS) für den CO2-Fußabdruck enthält spezifische Berechnungsanweisungen für Emissionen von der Rohstoffgewinnung bis zum Werkstor für chemische Materialien. Er harmonisiert die PCF-Berechnungsansätze in der gesamten Branche und ist auf die große Mehrheit der chemischen Produkte anwendbar.

Dies wird es Firmen in der Lieferkette aber auch den Absatzmärkten in Zukunft ermöglichen, die Klimaauswirkungen von Produkten direkt zu vergleichen und zu bewerten. „Wir bei BASF sind stolz darauf, dass wir durch unsere Pionierarbeit bei der PCF-Berechnung und -Methodik in den letzten Jahren einen spürbaren Beitrag zur Guideline leisten konnten“, sagt Dr. Christoph Jäkel, Vice President Corporate Sustainability bei BASF.

Global einheitlich

„Diese branchenweite Vereinbarung zwischen den weltweit führenden Herstellern der Chemie- und Prozessindustrie als Mitglieder von TfS bringt uns der Vergleichbarkeit von CO2-Fußabdrücken und damit gleichen Wettbewerbsbedingungen innerhalb der chemischen Wertschöpfungskette einen großen Schritt näher“, ergänzt Jäkel.

Um die Standardisierung voranzutreiben, hat BASF ihre PCF-Berechnungsmethode mit Lieferanten, Kunden und Fachkollegen geteilt. Sie entspricht den relevanten ISO-Normen (ISO 14040, ISO 14044, ISO 14067) und dem Greenhouse Gas Protocol Product Standard, ist jedoch spezifischer für die chemische Industrie.

Chemieindustrie wird aktiv

Mit dem Ziel, der Industrie eine umfassende CO2-Bilanzierung zu ermöglichen und eine Transparenz von PCF-Daten zu fördern, hat BASF ihre digitale Lösung für die Berechnung des CO2-Fußabdrucks von Produkten dem Markt zur Verfügung gestellt, indem sie sie an Softwarehäuser lizenziert hat.

„Diese Vorarbeit wurde mit dem TfS Leitfaden auf die nächste Stufe gehoben, mit einer noch weitreichenderen und umfassenderen Richtlinie zur konsistenten Bewertung des PCF von chemischen Rohstoffen, die nun gemeinsam entwickelt und offiziell von so vielen weltweit führenden Unternehmen der chemischen Industrie unterstützt wurde“, sagt Prof. Dr. Peter Saling, Direktor für Nachhaltigkeitsmethoden bei BASF und Vorsitzender der Richtlinienentwicklung bei TfS.

Mit ihrem Engagement für die methodische Standardisierung möchte BASF einen weiteren Beitrag zum Erfolg der TfS-Initiative leisten und wird ihre PCF-Berechnungsmethodik vollständig an den angekündigten TfS-Sektorstandard anpassen. Gleichzeitig wird die digitale Lösung der BASF zur automatisierten PCF-Berechnung, die über ein Ökosystem von Partnerschaften in den Markt eingeführt wurde, die Berechnungsregeln des TfS-Leitfadens berücksichtigen.

TfS ist eine globale Einkaufsinitiative, die von Chemieunternehmen mit dem Ziel gegründet wurde, die Nachhaltigkeitspraktiken innerhalb ihrer globalen Lieferketten zu bewerten, zu prüfen und zu verbessern. Das Programm basiert auf den Prinzipien des UN Global Compact und Responsible Care und hat sich zu einer globalen Organisation mit regionalen Vertretungen in Asien, Nord- und Südamerika entwickelt.

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