Die Ergebnisse zeigen, dass das Bewusstsein für die Chancen von IoT in deutschen Unternehmen wächst, gleichzeitig gibt es noch Nachholbedarf in der Praxis. Obwohl die Technologie für knapp die Hälfte der Firmen eine hohe oder sehr hohe Relevanz hat, geben lediglich 13 Prozent der Befragten an, IoT bereits breitflächig umgesetzt zu haben. Das ist auch darauf zurückzuführen, dass sich nur rund ein Viertel überhaupt dazu in der Lage sieht, die IoT-Projekte vollständig in eigener Regie zu realisieren. Mehr als 60 Prozent der Unternehmen setzen deshalb auf externe Partner, um fachliche, technische und rechtliche Ebenen von Beginn angemessen berücksichtigen zu können.
Gleichzeitig weist die Studie auf einen erheblichen Mangel an Sicherheitsvorkehrungen hin. 44 Prozent der Unternehmen haben demnach keine speziellen Maßnahmen zur IoT-Absicherung getroffen. „Viele Firmen glauben, dass nur die großen Konzerne im Visier von Cyberkriminellen stehen. Das ist ein hartnäckiger Irrglaube: Rund 30 Prozent der Unternehmen mit weniger als 1.000 Mitarbeitern waren laut unserer Erhebung bereits von Angriffen betroffen. Cybersicherheit geht eben alle an“, betont Jan Ludwig Tiedemann, Senior Solution Architect bei secunet.
Weitere Ergebnisse der Studie:
Chancen von IoT-Systemen
Vernetzte Geräte, Maschinen oder Anlagen im IoT halten für Firmen aus unterschiedlichen Branchen zahlreiche Chancen bereit. Die befragten Unternehmen versprechen sich jedoch vor allem erhöhte Produktqualität (45 Prozent), Prozessoptimierungen (44 Prozent), Verbesserungen von bestehenden Produkten und Services (42 Prozent), geringere (Produktions-)Kosten (38 Prozent) sowie erhöhte Kundenzufriedenheit (36 Prozent).
Hürden bei der sicheren Umsetzung
Datenschutz- (43 Prozent) und Sicherheitsbedenken (36 Prozent), fehlendes Know-how (38 Prozent) und Einbindung in die vorhandene IT-Infrastruktur (36 Prozent) sehen die Firmen als größte Hürden bei der Umsetzung von IoT-Projekten an. Die Kompatibilität mit der vorhandenen Infrastruktur wiederum ist für die die Hälfte der befragten Unternehmen die größte Herausforderung bei der Implementierung von IoT-Security. 46 Prozent gaben außerdem an, dafür nicht über ausreichend Fachwissen zu verfügen und 38 Prozent fehlt schlichtweg das nötige Fachpersonal.
Häufigste Sicherheitsvorfälle
Knapp 70 Prozent der Unternehmen, die von Cyberangriffen betroffen waren, wurden einmal oder sogar mehrfach über vorhandene (Alt-)Geräte infiziert. 44 Prozent der befragten Unternehmen waren in den letzten zwei Jahren einmal von einer solchen Attacke betroffen, die Dunkelziffer dürfte noch höher ausfallen. Bei einem Viertel der Unternehmen wurden diese Schwachstellen sogar mehrfach ausgenutzt. Ebenfalls knapp 70 Prozent berichten von gezielter Sabotage oder von Industriespionage. Rund die Hälfte gab an, von der Kompromittierung der IoT-Geräte oder deren Missbrauch für kriminelle Zwecke betroffen gewesen zu sein.
Ansprüche an IoT-Security-Dienstleister
Damit Firmen ihre IoT-Systeme ausreichend vor Cyberkriminellen schützen können, sind sie in der Regel auf die Expertise eines Security-Partners angewiesen. Von diesem wünschen sie sich vor allem hohes technologisches Know-how (50 Prozent), Verständnis für Prozesse (45 Prozent), Branchenkompetenz (41 Prozent), Innovationskraft (40 Prozent) sowie Sicherheitszertifikate (36 Prozent).