Mehr Sicherheit im öffentlichen Raum Wie Zutrittssysteme vor Amokläufen schützen

Im Notfall sorgt die Panik-Verriegelung dafür, dass niemand von außen den Raum betreten, die Personen im Raum aber jederzeit flüchten können.

28.07.2017

Dasselbe System, das Unbefugte aus der Produktion fern hält, könnte in öffentlichen Räumen wie Schulen Leben retten. So hat ein Hersteller sein Zutrittssystem eigens um eine Amok-Funktion erweitert.

Vergangenes Jahr gab es beim Amoklauf im Olympia-Einkaufszentrum in München sechs Todesopfer zu beklagen. Gewaltakte wie dieser versetzen die Öffentlichkeit immer wieder in Alarmbereitschaft. Vor allem in öffentlichen Räumen wie Schulen, Behörden und anderen Institutionen stellt sich die Frage nach einer wirksamen Prävention gegen Amokläufe und Terroranschläge.

Zutrittssystem um Amok-Funktion erweitert

Um die Sicherheit in solchen Fällen zu erhöhen, entwickelte der Zutrittslösungsanbieter Glutz sein funkbasiertes Zutrittssystem eAccess in Zusammenarbeit mit Sicherheitsexperten weiter. „Mit der neuen Amok-Funktion und den speziellen Türbeschlägen werden Klassenzimmer oder Räume in öffentlichen Einrichtungen zu schützenden Zufluchtsorten“, erklärt Tammo Berner, Geschäftsführer von Glutz Deutschland.

Wird der Gebäudealarm aktiviert, verriegeln die Funkbeschläge ausgewählte Türen mit einem sogenannten Panik-Schloss und schützen damit die Menschen im Rauminnern. Von innen können die Türen weiterhin jederzeit geöffnet werden, während von außen der Eintritt nur vom Sicherheitspersonal mit speziellen Notöffnungsmedien möglich ist.

So funktioniert das Schloss mit Panik-Funktion

In der Grundstellung ist beim Glutz-Einsteckschloss der Außendrücker angekoppelt und die Tür beidseitig frei begehbar. In diesem Modus ist die Selbstverriegelung deaktiviert. In einer Amoksituation wird der Außendrücker durch das Drehen eines Schlüssels abgekoppelt und über den Zylinder blockiert.

Geschützt, aber nicht eingesperrt

Die Gefahren- beziehungsweise Amok-Prävention spielt für Schulen und öffentliche Institutionen auch durch den Gesetzgeber eine wichtige Rolle. Vielerorts geben Behörden aktuell Empfehlungen über Maßnahmen zur Sicherheit öffentlicher Gebäude ab.

„Unsere Zutrittslösungen beugen im besten Fall Gewalt vor, verhindern gleichzeitig aber nicht ein Entkommen aus anderen Gefahrensituationen - wie beispielsweise bei einem Brandfall. Weiter passt sich unser System nahtlos in die Architektur eines Gebäudes ein“, so Tammo Berner.

Zwar können die technischen Maßnahmen allein das gesellschaftliche Gewaltpotenzial nicht beseitigen, allerdings ist es heute möglich, diesem mit erhöhter Sicherheit präventiv zu begegnen.

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