Antriebstechnik Wohin mit der Power?

12.11.2013

Um frei werdende Energie aus Senk- und Bremsvorgängen abzuführen, gibt es unterschiedliche Möglichkeiten. Während der kostengünstige Bremswiderstand in preissensitiven Applikationen eingesetzt wird, tragen Netzrückspeisungen zur Senkung des Gesamtenergieverbrauchs bei und führen zu geringeren CO2-Emissionen.

Die traditionelle Lösung, um überschüssige Bremsenergie abzuführen, ist ein an den Umrichter angeschlosser Bremswiderstand. Überschreitet der Umrichterzwischenkreis ein vorgegebenes Spannungsniveau, wird über einen elektronischen Schalter, den Brems-Chopper, ein Widerstand zugeschaltet. Er wandelt die überschüssige Energie in Wärme um. Diese Lösung ist jedoch nur bei Applikationen mit geringem generatorischen Energiepotenzial sinnvoll und wenn ihre Wärmeentwicklung der Anwendung nicht schadet.

Königsweg Energie-Recycling

Wenn die Gesamtenergiebilanz der Anlage und der Klimaschutz im Fokus stehen, gibt es Möglichkeiten, frei werdende Energie erneut in der Anlage zu verwenden oder sie ins Versorgungsnetz zurückzuspeisen: die Energierückgewinnung. Im generatorischen Betrieb können etwa 40 bis 50 Prozent der eingespeisten Energie zurückgewonnen werden. Diese kann selbst verbraucht oder ins Netz eingespeist werden.

Energierückspeisung ins Netz

Je nach den Eigenschaften des Energieversorgungssystems in einer Anlage kann der Betreiber zwischen einer sinusförmigen und einer blockförmigen Netzrückspeisung wählen. Bei ersterer kann bei weicheren Netzen die Netzqualität gesichert werden und weitere empfindliche Verbraucher werden vor Stör-einflüssen bewahrt. Dagegen erlauben starre Versorgungsnetze auch eine kostenoptimierte Lösung mit blockförmiger, das heißt oberschwingungsbehafteter Rückspeisung.

Lösung zur Energierückgewinnung

Für alle aufgezeigten Möglichkeiten des Abbaus und der Rückspeisung von Bremsenergie bietet SEW-Eurodrive passende Lösungen an. Eine wirtschaftlich interessante Lösung zum Beispiel ist die blockförmige 15kW-Rückspeisung MDR60A0150 mit 37 kWP. Sie wurde mit der Erweiterungsfunktion Bremsmodul ausgestattet. Dadurch kann sie direkt anstelle eines Bremswiderstandes genutzt werden. In dieser Funktion wird die Netzrückspeisung alleinig mit dem generatorischen Lastfluss von der Applikation zurück in das Versorgungsnetz beaufschlagt. Dadurch ist es möglich, mit diesem Gerät eine Spitzenleistung von 37 kW und eine Dauerleistung von 22 kW ins Netz zurückzuführen. Die Energieversorgung des Systems erfolgt über die Eingangsstufe des Frequenzumrichters. Somit ermöglicht die Funktion Bremsmodul eine separate Auslegung von Frequenzumrichter und Netzrückspeisung.

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